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Seiler, Georg Friedrich: Ueber das wahre thätige Christenthum. Erlangen, 1789.

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LI. Viertes Abendgebet.

Allmächtiger, gütiger Gott und Vater! nimm
hin den Dank für den gnädigen Beystand, den du
mir auch heute wieder zu Verrichtung so manches Gu-
ten geleistet hast. Habe Dank für die Gesundheit,
die du mir erhalten, für die Kräfte meines Leibes
und meiner Seele, durch die du mich zu den Geschäf-
ten meines Berufs tüchtig gemacht hast. O welche
Freude ist es, dir, mein Gott! nachzuahmen und
immerhin mit nützlichen Werken sich zu beschäftigen.
Wenn ich auch nicht im Stande bin, die Glückselig-
keit meiner Mitmenschen auf eine vorzügliche Weise
zu befördern und zu vermehren: so ist es doch ein
Trost für mich und ein wahres Vergnügen, daß ich
ihnen durch mancherley Dienste meine Liebe erweisen
und ihr Leben erleichtern kann. Erhalte mir, o Va-
ter! und vermehre beyde die Neigung und die Kräfte,
meine Pflichten auch fernerhin mit aller Treue zu
beobachten und mit unermüdetem Eifer gutes zu schaf-
fen. Laß dir wohlgefallen die redlichen Bemühun-
gen der Menschenliebe, in denen mein Glaube sich
thätig beweiset! stärke mich auch an dem morgenden
Tage mit neuen Kräften, munter an meine Arbeit zu
gehen, und stehe mir bey, daß ich die kurze Zeit mei-
nes Lebens nach deinem Willen recht gewissenhaft und
mit gutem Erfolg gebrauche, damit ich durch die an-
genehme Hoffnung getröstet werde, daß du mich einst
mit ewigen Belohnungen durch Jesum Christum er-
freuen wirst. Amen!

Gedenkspruch: Selig sind, die in dem
Herrn sterben; der Geist spricht, daß sie
ruhen von ihrer Arbeit. Ihre Werke
folgen ihnen nach.
Offenb. 14.
LII.
LI. Viertes Abendgebet.

Allmächtiger, gütiger Gott und Vater! nimm
hin den Dank für den gnädigen Beyſtand, den du
mir auch heute wieder zu Verrichtung ſo manches Gu-
ten geleiſtet haſt. Habe Dank für die Geſundheit,
die du mir erhalten, für die Kräfte meines Leibes
und meiner Seele, durch die du mich zu den Geſchäf-
ten meines Berufs tüchtig gemacht haſt. O welche
Freude iſt es, dir, mein Gott! nachzuahmen und
immerhin mit nützlichen Werken ſich zu beſchäftigen.
Wenn ich auch nicht im Stande bin, die Glückſelig-
keit meiner Mitmenſchen auf eine vorzügliche Weiſe
zu befördern und zu vermehren: ſo iſt es doch ein
Troſt für mich und ein wahres Vergnügen, daß ich
ihnen durch mancherley Dienſte meine Liebe erweiſen
und ihr Leben erleichtern kann. Erhalte mir, o Va-
ter! und vermehre beyde die Neigung und die Kräfte,
meine Pflichten auch fernerhin mit aller Treue zu
beobachten und mit unermüdetem Eifer gutes zu ſchaf-
fen. Laß dir wohlgefallen die redlichen Bemühun-
gen der Menſchenliebe, in denen mein Glaube ſich
thätig beweiſet! ſtärke mich auch an dem morgenden
Tage mit neuen Kräften, munter an meine Arbeit zu
gehen, und ſtehe mir bey, daß ich die kurze Zeit mei-
nes Lebens nach deinem Willen recht gewiſſenhaft und
mit gutem Erfolg gebrauche, damit ich durch die an-
genehme Hoffnung getröſtet werde, daß du mich einſt
mit ewigen Belohnungen durch Jeſum Chriſtum er-
freuen wirſt. Amen!

Gedenkſpruch: Selig ſind, die in dem
Herrn ſterben; der Geiſt ſpricht, daß ſie
ruhen von ihrer Arbeit. Ihre Werke
folgen ihnen nach.
Offenb. 14.
LII.
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[95/0099] LI. Viertes Abendgebet. Allmächtiger, gütiger Gott und Vater! nimm hin den Dank für den gnädigen Beyſtand, den du mir auch heute wieder zu Verrichtung ſo manches Gu- ten geleiſtet haſt. Habe Dank für die Geſundheit, die du mir erhalten, für die Kräfte meines Leibes und meiner Seele, durch die du mich zu den Geſchäf- ten meines Berufs tüchtig gemacht haſt. O welche Freude iſt es, dir, mein Gott! nachzuahmen und immerhin mit nützlichen Werken ſich zu beſchäftigen. Wenn ich auch nicht im Stande bin, die Glückſelig- keit meiner Mitmenſchen auf eine vorzügliche Weiſe zu befördern und zu vermehren: ſo iſt es doch ein Troſt für mich und ein wahres Vergnügen, daß ich ihnen durch mancherley Dienſte meine Liebe erweiſen und ihr Leben erleichtern kann. Erhalte mir, o Va- ter! und vermehre beyde die Neigung und die Kräfte, meine Pflichten auch fernerhin mit aller Treue zu beobachten und mit unermüdetem Eifer gutes zu ſchaf- fen. Laß dir wohlgefallen die redlichen Bemühun- gen der Menſchenliebe, in denen mein Glaube ſich thätig beweiſet! ſtärke mich auch an dem morgenden Tage mit neuen Kräften, munter an meine Arbeit zu gehen, und ſtehe mir bey, daß ich die kurze Zeit mei- nes Lebens nach deinem Willen recht gewiſſenhaft und mit gutem Erfolg gebrauche, damit ich durch die an- genehme Hoffnung getröſtet werde, daß du mich einſt mit ewigen Belohnungen durch Jeſum Chriſtum er- freuen wirſt. Amen! Gedenkſpruch: Selig ſind, die in dem Herrn ſterben; der Geiſt ſpricht, daß ſie ruhen von ihrer Arbeit. Ihre Werke folgen ihnen nach. Offenb. 14. LII.

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Zitationshilfe: Seiler, Georg Friedrich: Ueber das wahre thätige Christenthum. Erlangen, 1789, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seiler_christentum_1789/99>, abgerufen am 23.07.2024.