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Seiler, Georg Friedrich: Ueber das wahre thätige Christenthum. Erlangen, 1789.

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LII. Fünftes Abendgebet.
Es ist genug, daß ein jeglicher Tag seine ei-
gene Plage habe. Matth. 6, 34.

Gütigster Gott und Vater! durch deine Gnade
habe ich auch die Geschäfte dieses Tages glücklich ge-
endigt und bringe dir mit dankbarem Herzen das Op-
fer der kindlichen Liebe für die Wohlthaten, die du
mir an demselben erzeiget bast. Im Vertrauen zu dir
und deiner weisen Fürsehung finde ich die Ruhe, die
nach den Arbeiten des Berufs meine Seele erquicken
und mit neuem Eifer im Guten auf den morgenden
Tag beleben kann. Aber wie wenig würden ohne
diesen deinen Beystand und Segen meine Geschäfte ei-
nen glücklichen Fortgang gewinnen; du leitest mich
mit deiner Weisheit und Güte die rechten Wege, die
zur Glückseligkeit führen; du erfreuest mein Herz
durch die Verheißung, daß es denen wohlgehen werde,
die dich lieben. So bin ich mit allem zufrieden, was
du mir begegnen lässest; so verrichte ich munter mei-
ne Geschäfte und will nun ohne Sorgen ruhig ent-
schlummern. Ich liege und schlafe ganz mit Frieden,
denn du o Gott, hilfest mir, daß ich sicher wohne. Ver-
gieb mir nur, o Vater! wenn ich etwa diesen Tag dei-
ne Gebote übertreten und deiner Gnade mich unwerth
gemachet habe. Reinige mein Herz durch deinen Geist
von allen bösen Neigungen, daß ich der Vergebung
der Sünden durch den Glauben gewiß, in dir Frieda
habe. Erleichtere auch allen meinen Mitmenschen die
Last ihres Lebens; bewahre alle die Meinen, behüte
auch unsre liebe Obrigkeit mit allen Einwohnern des
Landes vor schädlichen Zufällen und allen Uebeln in

die-
LII. Fünftes Abendgebet.
Es iſt genug, daß ein jeglicher Tag ſeine ei-
gene Plage habe. Matth. 6, 34.

Gütigſter Gott und Vater! durch deine Gnade
habe ich auch die Geſchäfte dieſes Tages glücklich ge-
endigt und bringe dir mit dankbarem Herzen das Op-
fer der kindlichen Liebe für die Wohlthaten, die du
mir an demſelben erzeiget baſt. Im Vertrauen zu dir
und deiner weiſen Fürſehung finde ich die Ruhe, die
nach den Arbeiten des Berufs meine Seele erquicken
und mit neuem Eifer im Guten auf den morgenden
Tag beleben kann. Aber wie wenig würden ohne
dieſen deinen Beyſtand und Segen meine Geſchäfte ei-
nen glücklichen Fortgang gewinnen; du leiteſt mich
mit deiner Weisheit und Güte die rechten Wege, die
zur Glückſeligkeit führen; du erfreueſt mein Herz
durch die Verheißung, daß es denen wohlgehen werde,
die dich lieben. So bin ich mit allem zufrieden, was
du mir begegnen läſſeſt; ſo verrichte ich munter mei-
ne Geſchäfte und will nun ohne Sorgen ruhig ent-
ſchlummern. Ich liege und ſchlafe ganz mit Frieden,
denn du o Gott, hilfeſt mir, daß ich ſicher wohne. Ver-
gieb mir nur, o Vater! wenn ich etwa dieſen Tag dei-
ne Gebote übertreten und deiner Gnade mich unwerth
gemachet habe. Reinige mein Herz durch deinen Geiſt
von allen böſen Neigungen, daß ich der Vergebung
der Sünden durch den Glauben gewiß, in dir Frieda
habe. Erleichtere auch allen meinen Mitmenſchen die
Laſt ihres Lebens; bewahre alle die Meinen, behüte
auch unſre liebe Obrigkeit mit allen Einwohnern des
Landes vor ſchädlichen Zufällen und allen Uebeln in

die-
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[96/0100] LII. Fünftes Abendgebet. Es iſt genug, daß ein jeglicher Tag ſeine ei- gene Plage habe. Matth. 6, 34. Gütigſter Gott und Vater! durch deine Gnade habe ich auch die Geſchäfte dieſes Tages glücklich ge- endigt und bringe dir mit dankbarem Herzen das Op- fer der kindlichen Liebe für die Wohlthaten, die du mir an demſelben erzeiget baſt. Im Vertrauen zu dir und deiner weiſen Fürſehung finde ich die Ruhe, die nach den Arbeiten des Berufs meine Seele erquicken und mit neuem Eifer im Guten auf den morgenden Tag beleben kann. Aber wie wenig würden ohne dieſen deinen Beyſtand und Segen meine Geſchäfte ei- nen glücklichen Fortgang gewinnen; du leiteſt mich mit deiner Weisheit und Güte die rechten Wege, die zur Glückſeligkeit führen; du erfreueſt mein Herz durch die Verheißung, daß es denen wohlgehen werde, die dich lieben. So bin ich mit allem zufrieden, was du mir begegnen läſſeſt; ſo verrichte ich munter mei- ne Geſchäfte und will nun ohne Sorgen ruhig ent- ſchlummern. Ich liege und ſchlafe ganz mit Frieden, denn du o Gott, hilfeſt mir, daß ich ſicher wohne. Ver- gieb mir nur, o Vater! wenn ich etwa dieſen Tag dei- ne Gebote übertreten und deiner Gnade mich unwerth gemachet habe. Reinige mein Herz durch deinen Geiſt von allen böſen Neigungen, daß ich der Vergebung der Sünden durch den Glauben gewiß, in dir Frieda habe. Erleichtere auch allen meinen Mitmenſchen die Laſt ihres Lebens; bewahre alle die Meinen, behüte auch unſre liebe Obrigkeit mit allen Einwohnern des Landes vor ſchädlichen Zufällen und allen Uebeln in die-

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Zitationshilfe: Seiler, Georg Friedrich: Ueber das wahre thätige Christenthum. Erlangen, 1789, S. 96. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seiler_christentum_1789/100>, abgerufen am 24.11.2024.