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Seiler, Georg Friedrich: Ueber das wahre thätige Christenthum. Erlangen, 1789.

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ken zu preisen, bis ich dich einst auf deinem Thron
erblicke, bis ich mit allen Engeln dich lobe und
rühme.

"Gelobt sey Gott, gelobt sein Sohn, durch den
er Gnad erweißt; lobt Engel ihn vor seinem
Thron! Erheb ihn stets mein Geist!"



XXXIV. Am neuen Jahrstage.

Mit demüthigen Dank, mit Ehrfurcht und An-
betung komme ich vor deinen Thron, ewiger, all-
mächtiger Gott und Vater und preise dich an diesem
ersten Tage des Jahres für die unbeschreibliche Men-
ge aller der grossen Wohlthaten, die ich in dem vo-
rigen genossen habe. Du hast mein Leben bis diese
Stunde gefristet, da so viele tausend andere Men-
schen in diesem Jahre durch den Tod hingerafft wor-
den sind; du hast mich mit allem versehen, was zu
meiner zeitlichen Glückseligkeit nöthig war; du hast
mir aus so mancher betrübten Stunde geholfen und
meine unsterbliche Seele durch die Wahrheiten deiner
Religion getröstet und erfreut. Ach Herr, ich bin
zu gering, aller Barmherzigkeit und Liebe, die du
an mir gethan hast! Du kennest meinen Entschluß,
dir künftig als ein dankbares Kind meine Tage zu
weihen, dir zu gehorchen, dich mit einem heiligen
Wandel zu verherrlichen und alle Jahre, die du mir
noch auf Erden zuzubringen erlaubest, zu meiner Vor-
bereitung auf die Ewigkeit recht anzuwenden. Ach!
stärke du mich mit neuer Kraft, die Gelübde, die

ich
E 4

ken zu preiſen, bis ich dich einſt auf deinem Thron
erblicke, bis ich mit allen Engeln dich lobe und
rühme.

”Gelobt ſey Gott, gelobt ſein Sohn, durch den
er Gnad erweißt; lobt Engel ihn vor ſeinem
Thron! Erheb ihn ſtets mein Geiſt!”



XXXIV. Am neuen Jahrstage.

Mit demüthigen Dank, mit Ehrfurcht und An-
betung komme ich vor deinen Thron, ewiger, all-
mächtiger Gott und Vater und preiſe dich an dieſem
erſten Tage des Jahres für die unbeſchreibliche Men-
ge aller der groſſen Wohlthaten, die ich in dem vo-
rigen genoſſen habe. Du haſt mein Leben bis dieſe
Stunde gefriſtet, da ſo viele tauſend andere Men-
ſchen in dieſem Jahre durch den Tod hingerafft wor-
den ſind; du haſt mich mit allem verſehen, was zu
meiner zeitlichen Glückſeligkeit nöthig war; du haſt
mir aus ſo mancher betrübten Stunde geholfen und
meine unſterbliche Seele durch die Wahrheiten deiner
Religion getröſtet und erfreut. Ach Herr, ich bin
zu gering, aller Barmherzigkeit und Liebe, die du
an mir gethan haſt! Du kenneſt meinen Entſchluß,
dir künftig als ein dankbares Kind meine Tage zu
weihen, dir zu gehorchen, dich mit einem heiligen
Wandel zu verherrlichen und alle Jahre, die du mir
noch auf Erden zuzubringen erlaubeſt, zu meiner Vor-
bereitung auf die Ewigkeit recht anzuwenden. Ach!
ſtärke du mich mit neuer Kraft, die Gelübde, die

ich
E 4
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[71/0075] ken zu preiſen, bis ich dich einſt auf deinem Thron erblicke, bis ich mit allen Engeln dich lobe und rühme. ”Gelobt ſey Gott, gelobt ſein Sohn, durch den er Gnad erweißt; lobt Engel ihn vor ſeinem Thron! Erheb ihn ſtets mein Geiſt!” XXXIV. Am neuen Jahrstage. Mit demüthigen Dank, mit Ehrfurcht und An- betung komme ich vor deinen Thron, ewiger, all- mächtiger Gott und Vater und preiſe dich an dieſem erſten Tage des Jahres für die unbeſchreibliche Men- ge aller der groſſen Wohlthaten, die ich in dem vo- rigen genoſſen habe. Du haſt mein Leben bis dieſe Stunde gefriſtet, da ſo viele tauſend andere Men- ſchen in dieſem Jahre durch den Tod hingerafft wor- den ſind; du haſt mich mit allem verſehen, was zu meiner zeitlichen Glückſeligkeit nöthig war; du haſt mir aus ſo mancher betrübten Stunde geholfen und meine unſterbliche Seele durch die Wahrheiten deiner Religion getröſtet und erfreut. Ach Herr, ich bin zu gering, aller Barmherzigkeit und Liebe, die du an mir gethan haſt! Du kenneſt meinen Entſchluß, dir künftig als ein dankbares Kind meine Tage zu weihen, dir zu gehorchen, dich mit einem heiligen Wandel zu verherrlichen und alle Jahre, die du mir noch auf Erden zuzubringen erlaubeſt, zu meiner Vor- bereitung auf die Ewigkeit recht anzuwenden. Ach! ſtärke du mich mit neuer Kraft, die Gelübde, die ich E 4

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Zitationshilfe: Seiler, Georg Friedrich: Ueber das wahre thätige Christenthum. Erlangen, 1789, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seiler_christentum_1789/75>, abgerufen am 23.07.2024.