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Seiler, Georg Friedrich: Ueber das wahre thätige Christenthum. Erlangen, 1789.

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ich aufs neue heute wiederhole, unverbrüchlich zu
halten Lenke in diesem Jahre alle meine Unter-
nehmungen, daß sie zu meinem eigenen Besten und zur
Wohlfahrt meiner Mitmenschen einen guten Fortgang
gewinnen. Segne vornemlich meine Berufsgeschäfte mit
dem erwünschten Gedeihen. Gieb o Vater! deine
Gnade zu meinem Bestreben, immer tugendhafter und
vollkommner zu werden. Ach verzeihe mir die Sün-
den des vorigen Jahres und schaffe in mir ein ganz
neues Herz. Wirke in mir neue Lust und Neigung zu
all m, was dir gefällt; schenke mir neue Kraft, meine
Begierden zu zähmen und in den Versuchungen zur Sün-
de zu überwinden. Segne auch alle die Meinen in die-
sem Jahre; laß Ruhe und Glückseligkeit sich über
unser Vaterland und über die ganze Kirche Jesu
verbreiten, damit dein grosser Name verherrlichet,
damit die Menge deiner Anbeter vermehret, damit
recht viele Menschen durch Christum mit mir zur ewi-
gen Seligkeit geleitet werden. Da wollen wir dich
für alle deine Güte rühmen und preisen immer und
ewiglich. Amen!



XXXV. Zur Fastenzeit.

Gnädigier Gott und Vater! wie unendlich groß
ist deine sich über uns Menschen erbarmende Liebe,
nach der du das Opfer für unsere Sünden durch
Christum selbst veranstaltet hast. Wie sollte ich es
unterlassen, dir den schuldigen Dank für diese deine
Gnade vornehmlich in den Tagen darzubringen, die
zum Andenken der Leiden meines Jesu gewidmet sind.

Wie

ich aufs neue heute wiederhole, unverbrüchlich zu
halten Lenke in dieſem Jahre alle meine Unter-
nehmungen, daß ſie zu meinem eigenen Beſten und zur
Wohlfahrt meiner Mitmenſchen einen guten Fortgang
gewinnen. Segne vornemlich meine Berufsgeſchäfte mit
dem erwünſchten Gedeihen. Gieb o Vater! deine
Gnade zu meinem Beſtreben, immer tugendhafter und
vollkommner zu werden. Ach verzeihe mir die Sün-
den des vorigen Jahres und ſchaffe in mir ein ganz
neues Herz. Wirke in mir neue Luſt und Neigung zu
all m, was dir gefällt; ſchenke mir neue Kraft, meine
Begierden zu zähmen und in den Verſuchungen zur Sün-
de zu überwinden. Segne auch alle die Meinen in die-
ſem Jahre; laß Ruhe und Glückſeligkeit ſich über
unſer Vaterland und über die ganze Kirche Jeſu
verbreiten, damit dein groſſer Name verherrlichet,
damit die Menge deiner Anbeter vermehret, damit
recht viele Menſchen durch Chriſtum mit mir zur ewi-
gen Seligkeit geleitet werden. Da wollen wir dich
für alle deine Güte rühmen und preiſen immer und
ewiglich. Amen!



XXXV. Zur Faſtenzeit.

Gnädigier Gott und Vater! wie unendlich groß
iſt deine ſich über uns Menſchen erbarmende Liebe,
nach der du das Opfer für unſere Sünden durch
Chriſtum ſelbſt veranſtaltet haſt. Wie ſollte ich es
unterlaſſen, dir den ſchuldigen Dank für dieſe deine
Gnade vornehmlich in den Tagen darzubringen, die
zum Andenken der Leiden meines Jeſu gewidmet ſind.

Wie
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[72/0076] ich aufs neue heute wiederhole, unverbrüchlich zu halten Lenke in dieſem Jahre alle meine Unter- nehmungen, daß ſie zu meinem eigenen Beſten und zur Wohlfahrt meiner Mitmenſchen einen guten Fortgang gewinnen. Segne vornemlich meine Berufsgeſchäfte mit dem erwünſchten Gedeihen. Gieb o Vater! deine Gnade zu meinem Beſtreben, immer tugendhafter und vollkommner zu werden. Ach verzeihe mir die Sün- den des vorigen Jahres und ſchaffe in mir ein ganz neues Herz. Wirke in mir neue Luſt und Neigung zu all m, was dir gefällt; ſchenke mir neue Kraft, meine Begierden zu zähmen und in den Verſuchungen zur Sün- de zu überwinden. Segne auch alle die Meinen in die- ſem Jahre; laß Ruhe und Glückſeligkeit ſich über unſer Vaterland und über die ganze Kirche Jeſu verbreiten, damit dein groſſer Name verherrlichet, damit die Menge deiner Anbeter vermehret, damit recht viele Menſchen durch Chriſtum mit mir zur ewi- gen Seligkeit geleitet werden. Da wollen wir dich für alle deine Güte rühmen und preiſen immer und ewiglich. Amen! XXXV. Zur Faſtenzeit. Gnädigier Gott und Vater! wie unendlich groß iſt deine ſich über uns Menſchen erbarmende Liebe, nach der du das Opfer für unſere Sünden durch Chriſtum ſelbſt veranſtaltet haſt. Wie ſollte ich es unterlaſſen, dir den ſchuldigen Dank für dieſe deine Gnade vornehmlich in den Tagen darzubringen, die zum Andenken der Leiden meines Jeſu gewidmet ſind. Wie

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Zitationshilfe: Seiler, Georg Friedrich: Ueber das wahre thätige Christenthum. Erlangen, 1789, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seiler_christentum_1789/76>, abgerufen am 21.11.2024.