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Seiler, Georg Friedrich: Ueber das wahre thätige Christenthum. Erlangen, 1789.

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fortgesetzet hast. Erhalte mich in deiner Furcht und
Liebe; vermehre in mir die Kräfte des Geistes; er-
fülle mich hier schon mit den himmlischen Freuden,
die du mir durch Christum versprochen hast, damit
ich durch dieses Pfand deiner Liebe in der Hoffnung
gestärket werde, daß ich würdig sey, jene unvergäng-
liche Seligkeit vor dem Throne meines geliebten Er-
lösers zu empfangen und dich mit allen Auserwehlten
ewig zu verherrlichen. Amen!



XXIV. Unbewegliche Liebe zu Jesu.

Gütigster Jesu! der du deinen Jüngern die Er-
innerung gegeben hast: bleibet in meiner Lie-
be
*), der du mein herzliches Verlangen kennst, mit
dir in Liebe ewig vereiniget zu bleiben, entfer-
ne du selbst aus meiner dir ergebenen Seele alle die
Hindernisse, die mich von dem Genuß der Seligkeit
abhalten, welche mir die herzliche Zuneigung zu dir
gewähren kann; mache du mich immer gleichgültiger,
gegen die so schnell vorbeyrauschenden Ergötzlichkei-
ten der Welt; lehre mich bedenken, wie nichtig die
sinnlichen Freuden sind, welche ohne Religion und
Dank gegen Gott genossen werden. Ein jedes erlaub-
te Vergnügen aber und alle andere Wohlthaten, damit
Gott mich beglückt, müssen in mir die Liebe zu dir ver-
mehren; denn du hast mir ja die Gnade meines Got-
tes und die Ruhe des Gewissens verschafft, ohne die
ich keine dauerhafte, reine Freude geniessen könnte;

du
*) Joh. 15, 9.
D 5

fortgeſetzet haſt. Erhalte mich in deiner Furcht und
Liebe; vermehre in mir die Kräfte des Geiſtes; er-
fülle mich hier ſchon mit den himmliſchen Freuden,
die du mir durch Chriſtum verſprochen haſt, damit
ich durch dieſes Pfand deiner Liebe in der Hoffnung
geſtärket werde, daß ich würdig ſey, jene unvergäng-
liche Seligkeit vor dem Throne meines geliebten Er-
löſers zu empfangen und dich mit allen Auserwehlten
ewig zu verherrlichen. Amen!



XXIV. Unbewegliche Liebe zu Jeſu.

Gütigſter Jeſu! der du deinen Jüngern die Er-
innerung gegeben haſt: bleibet in meiner Lie-
be
*), der du mein herzliches Verlangen kennſt, mit
dir in Liebe ewig vereiniget zu bleiben, entfer-
ne du ſelbſt aus meiner dir ergebenen Seele alle die
Hinderniſſe, die mich von dem Genuß der Seligkeit
abhalten, welche mir die herzliche Zuneigung zu dir
gewähren kann; mache du mich immer gleichgültiger,
gegen die ſo ſchnell vorbeyrauſchenden Ergötzlichkei-
ten der Welt; lehre mich bedenken, wie nichtig die
ſinnlichen Freuden ſind, welche ohne Religion und
Dank gegen Gott genoſſen werden. Ein jedes erlaub-
te Vergnügen aber und alle andere Wohlthaten, damit
Gott mich beglückt, müſſen in mir die Liebe zu dir ver-
mehren; denn du haſt mir ja die Gnade meines Got-
tes und die Ruhe des Gewiſſens verſchafft, ohne die
ich keine dauerhafte, reine Freude genieſſen könnte;

du
*) Joh. 15, 9.
D 5
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[57/0061] fortgeſetzet haſt. Erhalte mich in deiner Furcht und Liebe; vermehre in mir die Kräfte des Geiſtes; er- fülle mich hier ſchon mit den himmliſchen Freuden, die du mir durch Chriſtum verſprochen haſt, damit ich durch dieſes Pfand deiner Liebe in der Hoffnung geſtärket werde, daß ich würdig ſey, jene unvergäng- liche Seligkeit vor dem Throne meines geliebten Er- löſers zu empfangen und dich mit allen Auserwehlten ewig zu verherrlichen. Amen! XXIV. Unbewegliche Liebe zu Jeſu. Gütigſter Jeſu! der du deinen Jüngern die Er- innerung gegeben haſt: bleibet in meiner Lie- be *), der du mein herzliches Verlangen kennſt, mit dir in Liebe ewig vereiniget zu bleiben, entfer- ne du ſelbſt aus meiner dir ergebenen Seele alle die Hinderniſſe, die mich von dem Genuß der Seligkeit abhalten, welche mir die herzliche Zuneigung zu dir gewähren kann; mache du mich immer gleichgültiger, gegen die ſo ſchnell vorbeyrauſchenden Ergötzlichkei- ten der Welt; lehre mich bedenken, wie nichtig die ſinnlichen Freuden ſind, welche ohne Religion und Dank gegen Gott genoſſen werden. Ein jedes erlaub- te Vergnügen aber und alle andere Wohlthaten, damit Gott mich beglückt, müſſen in mir die Liebe zu dir ver- mehren; denn du haſt mir ja die Gnade meines Got- tes und die Ruhe des Gewiſſens verſchafft, ohne die ich keine dauerhafte, reine Freude genieſſen könnte; du *) Joh. 15, 9. D 5

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Zitationshilfe: Seiler, Georg Friedrich: Ueber das wahre thätige Christenthum. Erlangen, 1789, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seiler_christentum_1789/61>, abgerufen am 24.11.2024.