Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636.Zehender Theil der Erquickstunden. diß mittel der Ring i von dem theil f in das theil e kommen. So du nun dieschlingen g wider etwas an dich ziehest/ vnd den Ring i dadurch fallen läs- sest/ kommet er mit verwunderung zu dem Ring h, probiers/ so wirst du lust darob haben. Die XXVIII. Auffgab. So einer ein Ring an einer Schnur mit zweyen Daumen hält/ zu machen daß er herab falle. Laß einen ein Ring an einer zusammgebundenen Schnur mit zweyen [Abbildung]
Fingern bey d, habe sie an den Daumen a,hingegen das theil bey a heb vom Daumen gantz herunter/ heiß jhn die Hand von ein- ander thun/ so fället der Ring herunter. Weil solches fallens vrsach ein jeder/ so es practiciret/ bald augenscheinlich sehen wird/ ist die demonstration hieher zusetzen vnnötig. Die XXIX. Auffgab. Zwey Brättlein mit einer Nestel so oben vnd vnten zerspalten/ also zusammen zu fassen/ daß sie nicht von eim jeden vn- zerrissen mögen auffgelöst werden. Schneid zwey Brättlein/ vngefähr eines Messerrücks dick/ vnd zwey [Abbildung]
darein/ eines Fingers lang/ doch daß sieoben vnd vnten nicht gantz durchgehen/ stecke das eine ende vornen durch das e, vnd ziehe es durch vnd streiff über das b daß das eine ende komme wie i das ander ende der Nestel steck durchs g von vornen. Das ander Brätlein anzufassen steck die Nestel von hinden durchs h, vnd von vor- nen bey dem f wider herauß/ schlag die schramme über c, vnd stecke sie durchs h hinauß/ fahr mit dem Brättlein a b dadurch/ ziehe alsdann das ende wider zu
Zehender Theil der Erquickſtunden. diß mittel der Ring i von dem theil f in das theil e kommen. So du nun dieſchlingen g wider etwas an dich zieheſt/ vnd den Ring i dadurch fallen laͤſ- ſeſt/ kommet er mit verwunderung zu dem Ring h, probiers/ ſo wirſt du luſt darob haben. Die XXVIII. Auffgab. So einer ein Ring an einer Schnur mit zweyen Daumen haͤlt/ zu machen daß er herab falle. Laß einen ein Ring an einer zuſammgebundenen Schnur mit zweyen [Abbildung]
Fingern bey d, habe ſie an den Daumen a,hingegen das theil bey a heb vom Daumen gantz herunter/ heiß jhn die Hand von ein- ander thun/ ſo faͤllet der Ring herunter. Weil ſolches fallens vrſach ein jeder/ ſo es practiciret/ bald augenſcheinlich ſehen wird/ iſt die demonſtration hieher zuſetzen vnnoͤtig. Die XXIX. Auffgab. Zwey Braͤttlein mit einer Neſtel ſo oben vnd vnten zerſpalten/ alſo zuſammen zu faſſen/ daß ſie nicht von eim jeden vn- zerriſſen moͤgen auffgeloͤſt werden. Schneid zwey Braͤttlein/ vngefaͤhr eines Meſſerruͤcks dick/ vnd zwey [Abbildung]
darein/ eines Fingers lang/ doch daß ſieoben vnd vnten nicht gantz durchgehen/ ſtecke das eine ende voꝛnẽ durch das e, vñ ziehe es durch vnd ſtreiff uͤber das b daß das eine ende kom̃e wie i das ander ende der Neſtel ſteck durchs g von vornen. Das ander Braͤtlein anzufaſſen ſteck die Neſtel von hinden durchs h, vñ von vor- nen bey dem f wider herauß/ ſchlag die ſchramme uͤber c, vnd ſtecke ſie durchs h hinauß/ fahr mit dem Braͤttlein a b dadurch/ ziehe alsdann das ende wider zu
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Zehender Theil der Erquickſtunden.
diß mittel der Ring i von dem theil f in das theil e kommen. So du nun die
ſchlingen g wider etwas an dich zieheſt/ vnd den Ring i dadurch fallen laͤſ-
ſeſt/ kommet er mit verwunderung zu dem Ring h, probiers/ ſo wirſt du luſt
darob haben.
Die XXVIII. Auffgab.
So einer ein Ring an einer Schnur mit zweyen Daumen haͤlt/
zu machen daß er herab falle.
Laß einen ein Ring an einer zuſammgebundenen Schnur mit zweyen
Daumen veſt halten/ wie auß der Figur zuſehen: Nim̃ die ſchnur mit zweyen
[Abbildung]
Fingern bey d, habe ſie an den Daumen a,
hingegen das theil bey a heb vom Daumen
gantz herunter/ heiß jhn die Hand von ein-
ander thun/ ſo faͤllet der Ring herunter.
Weil ſolches fallens vrſach ein jeder/ ſo es practiciret/ bald augenſcheinlich
ſehen wird/ iſt die demonſtration hieher zuſetzen vnnoͤtig.
Die XXIX. Auffgab.
Zwey Braͤttlein mit einer Neſtel ſo oben vnd vnten zerſpalten/
alſo zuſammen zu faſſen/ daß ſie nicht von eim jeden vn-
zerriſſen moͤgen auffgeloͤſt werden.
Schneid zwey Braͤttlein/ vngefaͤhr eines Meſſerruͤcks dick/ vnd zwey
Zoll lang/ jedes mit eim viereckichten loͤchlein/ in der form wie auß der Figur
zu ſehen: Nimb ein Neſtel ohne ſtefft/ ſchneid an beeden enden ſchrammen
[Abbildung]
darein/ eines Fingers lang/ doch daß ſie
oben vnd vnten nicht gantz durchgehen/
ſtecke das eine ende voꝛnẽ durch das e, vñ
ziehe es durch vnd ſtreiff uͤber das b daß
das eine ende kom̃e wie i das ander ende
der Neſtel ſteck durchs g von vornen.
Das ander Braͤtlein anzufaſſen ſteck die
Neſtel von hinden durchs h, vñ von vor-
nen bey dem f wider herauß/ ſchlag die
ſchramme uͤber c, vnd ſtecke ſie durchs h
hinauß/ fahr mit dem Braͤttlein a b dadurch/ ziehe alsdann das ende wider
zu
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Zitationshilfe: | Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636, S. 410. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwenter_deliciae_1636/424>, abgerufen am 26.06.2024. |