das Gerippe des Rades ruht, durchgehen können. Jede Achse dreht sich in Kugel- lagern. Das äußere Ende jeder Achse ist am oberen Theile des U-förmigen Haupt- gestelles, das aus einer hohlen Eisenröhre von elliptischem Querschnitte hergestellt ist, angebracht. Eine stählerne Lenkstange geht durch das Gestelle und trägt oben ein Triebrad, welches in das im Mittelpunkte angebrachte konische Zahnrad ein- greift und mit diesem das große Rad treibt. Am unteren Ende der Lenkstange befindet sich ebenfalls ein konisches Zahnrad, das mit den Handgriffen verbunden ist und gleichzeitig die gebräuchlichen Tretkurbeln trägt. An der Stütze des Sitzes befinden sich Stell-
[Abbildung]
[Abbildung]
Fig. 755.
Vervollkommnetes Monocycle. (1 Totalansicht, 2 Theil des Bewegungsmechanismus, 3 Theil des mit dem pneumatischen Gummireifen abjustirten Radkranzes, 4 eine Lenkkurbel.)
schrauben, mit deren Hilfe man den Sitz in beliebiger Höhe fixiren kann. Der Stamm des Sitzes ist eine stählerne Stange, deren Befesti- gungsart wohl eine Bie- gung nach beiden Seiten, nicht aber nach vor- oder rückwärts zuläßt. Das Einrad ist mit geeigneten Bremsen ausgestattet, deren Wirkung durch kleine Spangen auf das Rad übertragen wird. Die Hemmschuhe dieser Bremse werden durch bewegliche Stangen oder durch Stahldrähte, welche mit einem neben der Lenkkurbel des Rades befindlichen Handgriffe im Contacte stehen, angezogen. In Fig. 755 (bei 4) ist ein Handgriff der Lenkkurbel ab- gebildet; durch Erfassen desselben und Neigen des Körpers nach der einen oder anderen Seite hin hält der Fahrer das Rad im Gleichgewichte.
In den Bereich constructiver Experimente greift auch das in Fig. 756 abgebildete Riesen-Tricycle über. Hier treiben acht Mann den Mechanismus des Rades, das in Folge seiner außergewöhnlichen Dimensionen ein Eigengewicht von 1200 Kilogramm besitzt, so daß auf einen Mann circa 150 Kilogramm kommen. Das vordere Rad mißt 1.8 Meter im Durchmesser, jedes der beiden rückwärtigen Räder 3.4 Meter. Das Gestelle besteht aus zwei parallelen Stahlbändern, welche nebeneinander liegen und vorne in ein Kreuzband endigen, an welchem das Gouvernal angebracht ist. Ein Mann am Vordersitze besorgt die Steuerung. Jedes der beiden großen Treibräder wird von je einem der denselben zunächst sitzenden
Fahrräder. — Draiſinen.
das Gerippe des Rades ruht, durchgehen können. Jede Achſe dreht ſich in Kugel- lagern. Das äußere Ende jeder Achſe iſt am oberen Theile des U-förmigen Haupt- geſtelles, das aus einer hohlen Eiſenröhre von elliptiſchem Querſchnitte hergeſtellt iſt, angebracht. Eine ſtählerne Lenkſtange geht durch das Geſtelle und trägt oben ein Triebrad, welches in das im Mittelpunkte angebrachte koniſche Zahnrad ein- greift und mit dieſem das große Rad treibt. Am unteren Ende der Lenkſtange befindet ſich ebenfalls ein koniſches Zahnrad, das mit den Handgriffen verbunden iſt und gleichzeitig die gebräuchlichen Tretkurbeln trägt. An der Stütze des Sitzes befinden ſich Stell-
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Fig. 755.
Vervollkommnetes Monocycle. (1 Totalanſicht, 2 Theil des Bewegungsmechanismus, 3 Theil des mit dem pneumatiſchen Gummireifen abjuſtirten Radkranzes, 4 eine Lenkkurbel.)
ſchrauben, mit deren Hilfe man den Sitz in beliebiger Höhe fixiren kann. Der Stamm des Sitzes iſt eine ſtählerne Stange, deren Befeſti- gungsart wohl eine Bie- gung nach beiden Seiten, nicht aber nach vor- oder rückwärts zuläßt. Das Einrad iſt mit geeigneten Bremſen ausgeſtattet, deren Wirkung durch kleine Spangen auf das Rad übertragen wird. Die Hemmſchuhe dieſer Bremſe werden durch bewegliche Stangen oder durch Stahldrähte, welche mit einem neben der Lenkkurbel des Rades befindlichen Handgriffe im Contacte ſtehen, angezogen. In Fig. 755 (bei 4) iſt ein Handgriff der Lenkkurbel ab- gebildet; durch Erfaſſen desſelben und Neigen des Körpers nach der einen oder anderen Seite hin hält der Fahrer das Rad im Gleichgewichte.
In den Bereich conſtructiver Experimente greift auch das in Fig. 756 abgebildete Rieſen-Tricycle über. Hier treiben acht Mann den Mechanismus des Rades, das in Folge ſeiner außergewöhnlichen Dimenſionen ein Eigengewicht von 1200 Kilogramm beſitzt, ſo daß auf einen Mann circa 150 Kilogramm kommen. Das vordere Rad mißt 1‧8 Meter im Durchmeſſer, jedes der beiden rückwärtigen Räder 3‧4 Meter. Das Geſtelle beſteht aus zwei parallelen Stahlbändern, welche nebeneinander liegen und vorne in ein Kreuzband endigen, an welchem das Gouvernal angebracht iſt. Ein Mann am Vorderſitze beſorgt die Steuerung. Jedes der beiden großen Treibräder wird von je einem der denſelben zunächſt ſitzenden
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Fahrräder. — Draiſinen.
das Gerippe des Rades ruht, durchgehen können. Jede Achſe dreht ſich in Kugel-
lagern. Das äußere Ende jeder Achſe iſt am oberen Theile des U-förmigen Haupt-
geſtelles, das aus einer hohlen Eiſenröhre von elliptiſchem Querſchnitte hergeſtellt
iſt, angebracht. Eine ſtählerne Lenkſtange geht durch das Geſtelle und trägt oben
ein Triebrad, welches in das im Mittelpunkte angebrachte koniſche Zahnrad ein-
greift und mit dieſem das große Rad treibt. Am unteren Ende der Lenkſtange
befindet ſich ebenfalls ein koniſches Zahnrad, das mit den Handgriffen verbunden
iſt und gleichzeitig die gebräuchlichen Tretkurbeln trägt. An der Stütze des Sitzes
befinden ſich Stell-
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[Abbildung Fig. 755. Vervollkommnetes Monocycle.
(1 Totalanſicht, 2 Theil des Bewegungsmechanismus, 3 Theil des mit dem
pneumatiſchen Gummireifen abjuſtirten Radkranzes, 4 eine Lenkkurbel.)]
ſchrauben, mit deren
Hilfe man den Sitz in
beliebiger Höhe fixiren
kann. Der Stamm des
Sitzes iſt eine ſtählerne
Stange, deren Befeſti-
gungsart wohl eine Bie-
gung nach beiden Seiten,
nicht aber nach vor- oder
rückwärts zuläßt. Das
Einrad iſt mit geeigneten
Bremſen ausgeſtattet,
deren Wirkung durch
kleine Spangen auf das
Rad übertragen wird.
Die Hemmſchuhe dieſer
Bremſe werden durch
bewegliche Stangen oder
durch Stahldrähte, welche
mit einem neben der Lenkkurbel des Rades befindlichen Handgriffe im Contacte
ſtehen, angezogen. In Fig. 755 (bei 4) iſt ein Handgriff der Lenkkurbel ab-
gebildet; durch Erfaſſen desſelben und Neigen des Körpers nach der einen oder
anderen Seite hin hält der Fahrer das Rad im Gleichgewichte.
In den Bereich conſtructiver Experimente greift auch das in Fig. 756
abgebildete Rieſen-Tricycle über. Hier treiben acht Mann den Mechanismus
des Rades, das in Folge ſeiner außergewöhnlichen Dimenſionen ein Eigengewicht
von 1200 Kilogramm beſitzt, ſo daß auf einen Mann circa 150 Kilogramm kommen.
Das vordere Rad mißt 1‧8 Meter im Durchmeſſer, jedes der beiden rückwärtigen
Räder 3‧4 Meter. Das Geſtelle beſteht aus zwei parallelen Stahlbändern, welche
nebeneinander liegen und vorne in ein Kreuzband endigen, an welchem das
Gouvernal angebracht iſt. Ein Mann am Vorderſitze beſorgt die Steuerung. Jedes
der beiden großen Treibräder wird von je einem der denſelben zunächſt ſitzenden
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Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900, S. 857. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/939>, abgerufen am 23.11.2024.
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