zwei Zeichen, die durch ihre Stellung zu einander das Nahen eines Sturmes aus irgend einer Richtung der Windrose ankündeten. Diese Signale, die noch heute im Gebrauche sind, bestehen in Tag- und Nachtsignalen. Die an den deutschen Küsten übliche Einrichtung ist aus der Fig. 351 zu ersehen. Ein Signalmast trägt in seinem oberen Theile eine Raa; an der einen Seite derselben werden die Signal- körper, an der anderen die Signalflaggen angebracht. Die ersteren, deren Durch- messer 1 Meter beträgt, bestehen aus einem Ball, zwei Kegeln und einer Trommel, so daß dieselben aus der Ferne überall als Kreis, gleichseitige Dreiecke und Qua- drate gesehen werden. Die Anordnung und Bedeutung der Signale ergiebt sich aus der Fig. 352. Der Ball dient als schwächster Grad der Warnung und zeigt nur ein von der Seewarte in Hamburg eingelaufenes Telegramm an, das möglicher-
[Abbildung]
Fig. 352.
Sturmsignale.
weise zu Sturm Anlaß bietende atmosphärische Strömung meldet. Läßt sich mit einiger Wahrscheinlichkeit für die allernächste Zeit ein Sturm aus bestimmter Richtung erwarten, so wird dies durch Aufziehen von schwarzen Kegeln kund- gemacht. Ein einzelner Kegel bedeutet Sturm aus Westen, zwei Kegel unter- einander Sturm aus Osten. Ist die Spitze des Kegels nach aufwärts gerichtet, so bedeutet dies Nordsturm, die Spitze des Kegels nach abwärts gerichtet, Südsturm. Damit lassen sich also auch Signale combiniren. Kommt zu dem Kegel noch die Trommel, so bedeutet dies heftiges Unwetter.
Voraussichtliche Aenderungen in der Windrichtung werden mit Hilfe von Flaggen, die an das entgegengesetzte Ende der Raa des Signalmastes aufgezogen werden, angekündigt; eine Flagge bedeutet, daß der Wind voraussichtlich in der gesetzmäßigen Richtung, mit der Berechnung des Uhrzeigers, d.h. auf der nörd- lichen Halbinsel in der Richtung SW NO verlaufen (sich rechts drehen) werde. Zwei Flaggen bedeuten, daß eine Drehung des Windes in entgegengesetzter Richtung, also ein "Zurückschwingen" (Verringern), zu erwarten sei.
Die Entwickelung des eiſernen Schiffbaues.
zwei Zeichen, die durch ihre Stellung zu einander das Nahen eines Sturmes aus irgend einer Richtung der Windroſe ankündeten. Dieſe Signale, die noch heute im Gebrauche ſind, beſtehen in Tag- und Nachtſignalen. Die an den deutſchen Küſten übliche Einrichtung iſt aus der Fig. 351 zu erſehen. Ein Signalmaſt trägt in ſeinem oberen Theile eine Raa; an der einen Seite derſelben werden die Signal- körper, an der anderen die Signalflaggen angebracht. Die erſteren, deren Durch- meſſer 1 Meter beträgt, beſtehen aus einem Ball, zwei Kegeln und einer Trommel, ſo daß dieſelben aus der Ferne überall als Kreis, gleichſeitige Dreiecke und Qua- drate geſehen werden. Die Anordnung und Bedeutung der Signale ergiebt ſich aus der Fig. 352. Der Ball dient als ſchwächſter Grad der Warnung und zeigt nur ein von der Seewarte in Hamburg eingelaufenes Telegramm an, das möglicher-
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Fig. 352.
Sturmſignale.
weiſe zu Sturm Anlaß bietende atmoſphäriſche Strömung meldet. Läßt ſich mit einiger Wahrſcheinlichkeit für die allernächſte Zeit ein Sturm aus beſtimmter Richtung erwarten, ſo wird dies durch Aufziehen von ſchwarzen Kegeln kund- gemacht. Ein einzelner Kegel bedeutet Sturm aus Weſten, zwei Kegel unter- einander Sturm aus Oſten. Iſt die Spitze des Kegels nach aufwärts gerichtet, ſo bedeutet dies Nordſturm, die Spitze des Kegels nach abwärts gerichtet, Südſturm. Damit laſſen ſich alſo auch Signale combiniren. Kommt zu dem Kegel noch die Trommel, ſo bedeutet dies heftiges Unwetter.
Vorausſichtliche Aenderungen in der Windrichtung werden mit Hilfe von Flaggen, die an das entgegengeſetzte Ende der Raa des Signalmaſtes aufgezogen werden, angekündigt; eine Flagge bedeutet, daß der Wind vorausſichtlich in der geſetzmäßigen Richtung, mit der Berechnung des Uhrzeigers, d.h. auf der nörd- lichen Halbinſel in der Richtung SW NO verlaufen (ſich rechts drehen) werde. Zwei Flaggen bedeuten, daß eine Drehung des Windes in entgegengeſetzter Richtung, alſo ein »Zurückſchwingen« (Verringern), zu erwarten ſei.
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Die Entwickelung des eiſernen Schiffbaues.
zwei Zeichen, die durch ihre Stellung zu einander das Nahen eines Sturmes
aus irgend einer Richtung der Windroſe ankündeten. Dieſe Signale, die noch heute
im Gebrauche ſind, beſtehen in Tag- und Nachtſignalen. Die an den deutſchen
Küſten übliche Einrichtung iſt aus der Fig. 351 zu erſehen. Ein Signalmaſt trägt
in ſeinem oberen Theile eine Raa; an der einen Seite derſelben werden die Signal-
körper, an der anderen die Signalflaggen angebracht. Die erſteren, deren Durch-
meſſer 1 Meter beträgt, beſtehen aus einem Ball, zwei Kegeln und einer Trommel,
ſo daß dieſelben aus der Ferne überall als Kreis, gleichſeitige Dreiecke und Qua-
drate geſehen werden. Die Anordnung und Bedeutung der Signale ergiebt ſich
aus der Fig. 352. Der Ball dient als ſchwächſter Grad der Warnung und zeigt
nur ein von der Seewarte in Hamburg eingelaufenes Telegramm an, das möglicher-
[Abbildung Fig. 352. Sturmſignale.]
weiſe zu Sturm Anlaß bietende atmoſphäriſche Strömung meldet. Läßt ſich mit
einiger Wahrſcheinlichkeit für die allernächſte Zeit ein Sturm aus beſtimmter
Richtung erwarten, ſo wird dies durch Aufziehen von ſchwarzen Kegeln kund-
gemacht. Ein einzelner Kegel bedeutet Sturm aus Weſten, zwei Kegel unter-
einander Sturm aus Oſten. Iſt die Spitze des Kegels nach aufwärts gerichtet, ſo
bedeutet dies Nordſturm, die Spitze des Kegels nach abwärts gerichtet, Südſturm.
Damit laſſen ſich alſo auch Signale combiniren. Kommt zu dem Kegel noch die
Trommel, ſo bedeutet dies heftiges Unwetter.
Vorausſichtliche Aenderungen in der Windrichtung werden mit Hilfe von
Flaggen, die an das entgegengeſetzte Ende der Raa des Signalmaſtes aufgezogen
werden, angekündigt; eine Flagge bedeutet, daß der Wind vorausſichtlich in der
geſetzmäßigen Richtung, mit der Berechnung des Uhrzeigers, d.h. auf der nörd-
lichen Halbinſel in der Richtung SW NO verlaufen (ſich rechts drehen) werde.
Zwei Flaggen bedeuten, daß eine Drehung des Windes in entgegengeſetzter
Richtung, alſo ein »Zurückſchwingen« (Verringern), zu erwarten ſei.
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Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900, S. 447. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/497>, abgerufen am 22.11.2024.
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