sehr complicirt werden, oder zweier aus dem Hintertheile des Schiffes heraustretender Röhren zur Umhüllung der Welle bis zum Stützbock der Schraube am Hintersteven. Die Anordnung kann leicht bedeutende Beschädigung der Construction und ein gefährliches Lecken des
[Abbildung]
Fig. 307.
Schraube vorgestreckt.
Schiffes nach sich ziehen.
Allen Schrauben kommt den Rudern gegen- über der Vorzug zu, daß sie ihrer Lage wegen Be- schädigungen wenig aus- gesetzt sind, daß sie, wenn ihr Durchmesser nicht zu klein ist, bei bewegter See nicht leicht ganz aus dem Wasser kommen, daß Schraubendampfer, ganz wie Segelschiffe, mit voll- ständiger Takelung ver- sehen werden und diese auch dann ausgenützt werden kann, wenn die Maschine im Gange ist. Es liegt auf der Hand, daß dadurch die Fahr- geschwindigkeit sehr erhöht werden kann. Aus dem- selben Grunde können Schraubendampfer, auch wenn die Maschine außer Thätigkeit ist, gleich den Segelschiffen segeln, sei es, daß die Schrauben geheißt oder auch nur entkuppelt sind. Dagegen sind Nachtheile der Schrauben, daß sie nur für Schiffe mit möglichst großem Tiefgange gute Wirkungsgrade haben, und daß sie für große Schiffe mit geringem Tiefgange nicht zu verwenden sind, wenn dieselben Schnelligkeit besitzen sollen; außerdem arbeiten Schrauben, falls das Schiff gegen Wind und Wellen anzukämpfen hat, unökonomischer als Räder.
Die Entwickelung des eiſernen Schiffbaues.
ſehr complicirt werden, oder zweier aus dem Hintertheile des Schiffes heraustretender Röhren zur Umhüllung der Welle bis zum Stützbock der Schraube am Hinterſteven. Die Anordnung kann leicht bedeutende Beſchädigung der Conſtruction und ein gefährliches Lecken des
[Abbildung]
Fig. 307.
Schraube vorgeſtreckt.
Schiffes nach ſich ziehen.
Allen Schrauben kommt den Rudern gegen- über der Vorzug zu, daß ſie ihrer Lage wegen Be- ſchädigungen wenig aus- geſetzt ſind, daß ſie, wenn ihr Durchmeſſer nicht zu klein iſt, bei bewegter See nicht leicht ganz aus dem Waſſer kommen, daß Schraubendampfer, ganz wie Segelſchiffe, mit voll- ſtändiger Takelung ver- ſehen werden und dieſe auch dann ausgenützt werden kann, wenn die Maſchine im Gange iſt. Es liegt auf der Hand, daß dadurch die Fahr- geſchwindigkeit ſehr erhöht werden kann. Aus dem- ſelben Grunde können Schraubendampfer, auch wenn die Maſchine außer Thätigkeit iſt, gleich den Segelſchiffen ſegeln, ſei es, daß die Schrauben geheißt oder auch nur entkuppelt ſind. Dagegen ſind Nachtheile der Schrauben, daß ſie nur für Schiffe mit möglichſt großem Tiefgange gute Wirkungsgrade haben, und daß ſie für große Schiffe mit geringem Tiefgange nicht zu verwenden ſind, wenn dieſelben Schnelligkeit beſitzen ſollen; außerdem arbeiten Schrauben, falls das Schiff gegen Wind und Wellen anzukämpfen hat, unökonomiſcher als Räder.
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Die Entwickelung des eiſernen Schiffbaues.
ſehr complicirt werden, oder zweier aus dem Hintertheile des Schiffes heraustretender
Röhren zur Umhüllung der Welle bis zum Stützbock der Schraube am Hinterſteven.
Die Anordnung kann leicht bedeutende Beſchädigung der Conſtruction und ein
gefährliches Lecken des
[Abbildung Fig. 307. Schraube vorgeſtreckt.]
Schiffes nach ſich ziehen.
Allen Schrauben
kommt den Rudern gegen-
über der Vorzug zu, daß
ſie ihrer Lage wegen Be-
ſchädigungen wenig aus-
geſetzt ſind, daß ſie, wenn
ihr Durchmeſſer nicht zu
klein iſt, bei bewegter See
nicht leicht ganz aus dem
Waſſer kommen, daß
Schraubendampfer, ganz
wie Segelſchiffe, mit voll-
ſtändiger Takelung ver-
ſehen werden und dieſe
auch dann ausgenützt
werden kann, wenn die
Maſchine im Gange iſt.
Es liegt auf der Hand,
daß dadurch die Fahr-
geſchwindigkeit ſehr erhöht
werden kann. Aus dem-
ſelben Grunde können
Schraubendampfer, auch
wenn die Maſchine außer
Thätigkeit iſt, gleich den
Segelſchiffen ſegeln, ſei
es, daß die Schrauben
geheißt oder auch nur
entkuppelt ſind. Dagegen
ſind Nachtheile der
Schrauben, daß ſie nur
für Schiffe mit möglichſt großem Tiefgange gute Wirkungsgrade haben, und
daß ſie für große Schiffe mit geringem Tiefgange nicht zu verwenden ſind,
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Schweiger-Lerchenfeld, Amand von: Im Reiche der Cyklopen: eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Wien u. a., 1900, S. 373. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweiger_cyklopen_1900/415>, abgerufen am 22.11.2024.
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