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Schweder, Christoph Hermann von: Theatrum Historicum [...] Oder Historischer Schauplatz der Ansprüche und Streitigkeiten Hoher Potentaten. Leipzig, 1712.

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bunden sich anno 1307 den 17 Oct. unfern Mitlerstein und Brunn am Urischen See mit festem Schwure, Leib und Leben vor die gemeine Freyheit, und Abschaffung der Tyranney aufzuopffern: Denen sich bald darauf Wilhelm Tell beyfügete, welcher, weil er vor des Landvoigts Gäslers zu Altorff auf einer Stange gestelleten Hut keine Ehrenbezeugung gethan, seinem Sohn zur Straffe einen Apffel vom Kopff schiessen müssen; und da er endlich der Gefangenschafft entrunnen, den Landvoigt in einem Gebüsch mit einem Pfeil vom Pferde geschossen hatte. Hierauf nun waren sie bedacht der festen Schlösser sich zu bemächtigen, und da solches auch durch List ins Werck gerichtet, der Landvoigt Landenberg aber, nebst des Gäslers domestiquen, aus dem Lande verwiesen worden, versamleten sich die 3 Wald-Städte am H. 3 Königs-Tage 1308 zusammen, schwuren einen Bund auf 10 Jahr, und verschantzten allenthalben die Eingänge und Strassen der Länder.

Dieses Bündniß so wohl, als ihre Freyheit, und Verbleibung bey dem Reich wurd von Käyser Henrico VII confirmiret; Wie das Reich aber nach dessen Tod, durch die mißstimmige Käyser-Wahl, in Zwiespalt gesetzet wurde, hielten sich gedachte 3 Länder zu Käyser Ludwig, da hergegen der Adel Käyser Fridrichen, des Alberti Sohn anhing, zu dem sich auch dessen Bruder Hertzog Leopold schlug, in Hoffnung hiedurch Gelegenheit zu bekommen, die neue Bundsgenossen zu demüthigen. Wie dessen Armee aber anno 1315 geschlagen wurde, verbunden sich die 3 Wald-Städte aufs neue, und wurd solcher Bund auch von Käyser Ludovico, der wieder Fridericum die Oberhand behielte, anno 1323 bestätiget, der ihnen auch einen neuen Reichs-Voigt zuschickte, deme sie, unter hoher Versicherung ihrer Freyheit, in des Käysers Nahmen huldigten, und hiernechst den Nahmen der 3 Wald-Städte Bund führeten. Welchen sich nachdem mehr und mehr Städte zugesellet; nemlich anno 1332 die Stadt Lucern, weil sie von den Oesterreichern/ wie sie vorgab, zu hart mochte gehalten seyn, und von den Bund-Städten vielen Schaden auf der See erdulden muste; Anno 1340 verband sich die Stadt Bern mit vorgedachten 3 Orten, weil die Oesterreichische, samt der Stadt Freiburg ihnen die Stadt Loupen, die sie auf Zulassung Käysers Ludwigs eingelöset hatten, wieder abnehmen wollen, und es darüber zur Schlacht kam, die vor die Berner ausfiehl; Anno 1351 trat die Stadt Zürch in solchen Bund, weil die Bürger mit dem Rath, so aus 12 Adelichen Persohnen bestand, sich veruneinigte, und ihn wegen grossen Ubermuths entsetzete; Anno 1352 wurd die Stadt Glaris von den Zürchern in Besitz genommen, und ins Bündniß gezogen, weil Hertzog Albrecht zu Oesterreich solche befestigen, und die Zürcher daraus incommodiren wolte; desgleichen auch nach einer 15 tägigen Belagerung mit Zuch geschahe. Folgendes Jahr wurd der Bund auch mit der Stadt Bern vermehret, als welche bißhero sich nur zu den ersten 3 Wald-Städten gehalten hatte; und wurden also der Bundes-Oerter 8 an der Zahl, die man noch itzo die 8 alten Oerter nennet; denen sich nach der Zeit noch 5 andere, nemlich Freiburg anno 1481, Solothurn an. 1488, Basel und Schaffhausen anno 1501, und Apenzell anno 1513, zufügeten.

Allein wieder auf voriges zu kommen, so gieng den Oesterreichern der Verlust so vieler Oerter, sonderlich der Stadt Zürch, sehr nahe, und suchten sie dahero solche auf alle Weise wieder an sich zu ziehen, brachten es auch endlich mit Hülffe des Käysers dahin, daß die Bundsgenossen der Zürcher Hertzog Albrechten den gewöhnlichen Gehorsam leisten solten, jedoch ihrem Bündniße ohne Nachtheil; Wie die Bundsgenossen aber einige Zeit hernach ein und anderes Städtlein, so der Hertzoglichen Bedienten grossen Auflagen müde, an sich zogen, der Hertzog Leopold zu Oesterreich aber solches zu rächen suchte, so kam es zwischen diesem, und den Bundsgenossen zum öffentlichen Kriege, und den Jul. 1386 zur grausamen Schlacht, in welcher aber die Bundesgenossen die Oberhand behielten; Endlich wurd anno 1389 auf einiger Vermittelung, ein Stillstand auf 7 Jahr getroffen, welcher anno 1394 auf 20 Jahr verlängert wurde; es währete der letztere aber kaum 3 Jahr, dann wie Hertzog Fridrich IV in Oesterreich den von dem Concilio zu Costnitz anno 1415 abgesetzten Pabst Johannem XXII heimlich fortgeschaffet hatte, wurd er nicht allein von Käyser Sigismundo in die Reichs-Acht erklähret, sondern auch die Eyd-

L' alliance & Confoederation de trois Pays d' Ury, de Schvvitz & d' Untervvalden, extat ap. Leibnitz in Cod. jur. gent. Dipl. p. 69.
L' Alliance extat ap. Leibnitz. d. l. p. 141.
L' Alliancevid. ap. Leibnitz. d. l. p. 189.
L' Alliance exhibet Leibnitz. d. l. p. 195.

bunden sich anno 1307 den 17 Oct. unfern Mitlerstein und Brunn am Urischen See mit festem Schwure, Leib und Leben vor die gemeine Freyheit, und Abschaffung der Tyranney aufzuopffern: Denen sich bald darauf Wilhelm Tell beyfügete, welcher, weil er vor des Landvoigts Gäslers zu Altorff auf einer Stange gestelleten Hut keine Ehrenbezeugung gethan, seinem Sohn zur Straffe einen Apffel vom Kopff schiessen müssen; und da er endlich der Gefangenschafft entrunnen, den Landvoigt in einem Gebüsch mit einem Pfeil vom Pferde geschossen hatte. Hierauf nun waren sie bedacht der festen Schlösser sich zu bemächtigen, und da solches auch durch List ins Werck gerichtet, der Landvoigt Landenberg aber, nebst des Gäslers domestiquen, aus dem Lande verwiesen worden, versamleten sich die 3 Wald-Städte am H. 3 Königs-Tage 1308 zusammen, schwuren einen Bund auf 10 Jahr, und verschantzten allenthalben die Eingänge und Strassen der Länder.

Dieses Bündniß so wohl, als ihre Freyheit, und Verbleibung bey dem Reich wurd von Käyser Henrico VII confirmiret; Wie das Reich aber nach dessen Tod, durch die mißstimmige Käyser-Wahl, in Zwiespalt gesetzet wurde, hielten sich gedachte 3 Länder zu Käyser Ludwig, da hergegen der Adel Käyser Fridrichen, des Alberti Sohn anhing, zu dem sich auch dessen Bruder Hertzog Leopold schlug, in Hoffnung hiedurch Gelegenheit zu bekommen, die neue Bundsgenossen zu demüthigen. Wie dessen Armee aber anno 1315 geschlagen wurde, verbunden sich die 3 Wald-Städte aufs neue, und wurd solcher Bund auch von Käyser Ludovico, der wieder Fridericum die Oberhand behielte, anno 1323 bestätiget, der ihnen auch einen neuen Reichs-Voigt zuschickte, deme sie, unter hoher Versicherung ihrer Freyheit, in des Käysers Nahmen huldigten, und hiernechst den Nahmen der 3 Wald-Städte Bund führeten. Welchen sich nachdem mehr und mehr Städte zugesellet; nemlich anno 1332 die Stadt Lucern, weil sie von den Oesterreichern/ wie sie vorgab, zu hart mochte gehalten seyn, und von den Bund-Städten vielen Schaden auf der See erdulden muste; Anno 1340 verband sich die Stadt Bern mit vorgedachten 3 Orten, weil die Oesterreichische, samt der Stadt Freiburg ihnen die Stadt Loupen, die sie auf Zulassung Käysers Ludwigs eingelöset hatten, wieder abnehmen wollen, und es darüber zur Schlacht kam, die vor die Berner ausfiehl; Anno 1351 trat die Stadt Zürch in solchen Bund, weil die Bürger mit dem Rath, so aus 12 Adelichen Persohnen bestand, sich veruneinigte, und ihn wegen grossen Ubermuths entsetzete; Anno 1352 wurd die Stadt Glaris von den Zürchern in Besitz genommen, und ins Bündniß gezogen, weil Hertzog Albrecht zu Oesterreich solche befestigen, und die Zürcher daraus incommodiren wolte; desgleichen auch nach einer 15 tägigen Belagerung mit Zuch geschahe. Folgendes Jahr wurd der Bund auch mit der Stadt Bern vermehret, als welche bißhero sich nur zu den ersten 3 Wald-Städten gehalten hatte; und wurden also der Bundes-Oerter 8 an der Zahl, die man noch itzo die 8 alten Oerter nennet; denen sich nach der Zeit noch 5 andere, nemlich Freiburg anno 1481, Solothurn an. 1488, Basel und Schaffhausen anno 1501, und Apenzell anno 1513, zufügeten.

Allein wieder auf voriges zu kommen, so gieng den Oesterreichern der Verlust so vieler Oerter, sonderlich der Stadt Zürch, sehr nahe, und suchten sie dahero solche auf alle Weise wieder an sich zu ziehen, brachten es auch endlich mit Hülffe des Käysers dahin, daß die Bundsgenossen der Zürcher Hertzog Albrechten den gewöhnlichen Gehorsam leisten solten, jedoch ihrem Bündniße ohne Nachtheil; Wie die Bundsgenossen aber einige Zeit hernach ein und anderes Städtlein, so der Hertzoglichen Bedienten grossen Auflagen müde, an sich zogen, der Hertzog Leopold zu Oesterreich aber solches zu rächen suchte, so kam es zwischen diesem, und den Bundsgenossen zum öffentlichen Kriege, und den Jul. 1386 zur grausamen Schlacht, in welcher aber die Bundesgenossen die Oberhand behielten; Endlich wurd anno 1389 auf einiger Vermittelung, ein Stillstand auf 7 Jahr getroffen, welcher anno 1394 auf 20 Jahr verlängert wurde; es währete der letztere aber kaum 3 Jahr, dann wie Hertzog Fridrich IV in Oesterreich den von dem Concilio zu Costnitz anno 1415 abgesetzten Pabst Johannem XXII heimlich fortgeschaffet hatte, wurd er nicht allein von Käyser Sigismundo in die Reichs-Acht erklähret, sondern auch die Eyd-

L' alliance & Confoederation de trois Pays d' Ury, de Schvvitz & d' Untervvalden, extat ap. Leibnitz in Cod. jur. gent. Dipl. p. 69.
L' Alliance extat ap. Leibnitz. d. l. p. 141.
L' Alliancevid. ap. Leibnitz. d. l. p. 189.
L' Alliance exhibet Leibnitz. d. l. p. 195.
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bunden            sich anno 1307 den 17 Oct. unfern Mitlerstein und Brunn am Urischen See mit festem            Schwure, Leib und Leben vor die gemeine Freyheit, und Abschaffung der Tyranney            aufzuopffern: Denen sich bald darauf Wilhelm Tell beyfügete, welcher, weil er vor des            Landvoigts Gäslers zu Altorff auf einer Stange gestelleten Hut keine Ehrenbezeugung            gethan, seinem Sohn zur Straffe einen Apffel vom Kopff schiessen müssen; und da er endlich            der Gefangenschafft entrunnen, den Landvoigt in einem Gebüsch mit einem Pfeil vom Pferde            geschossen hatte. Hierauf nun waren sie bedacht der festen Schlösser sich zu bemächtigen,            und da solches auch durch List ins Werck gerichtet, der Landvoigt Landenberg aber, nebst            des Gäslers domestiquen, aus dem Lande verwiesen worden, versamleten sich die 3            Wald-Städte am H. 3 Königs-Tage 1308 zusammen, schwuren einen Bund auf 10 Jahr, und            verschantzten allenthalben die Eingänge und Strassen der Länder.</p>
        <p>Dieses Bündniß so wohl, als ihre Freyheit, und Verbleibung bey dem Reich wurd von Käyser            Henrico VII confirmiret; Wie das Reich aber nach dessen Tod, durch die mißstimmige            Käyser-Wahl, in Zwiespalt gesetzet wurde, hielten sich gedachte 3 Länder zu Käyser Ludwig,            da hergegen der Adel Käyser Fridrichen, des Alberti Sohn anhing, zu dem sich auch dessen            Bruder Hertzog Leopold schlug, in Hoffnung hiedurch Gelegenheit zu bekommen, die neue            Bundsgenossen zu demüthigen. Wie dessen Armee aber anno 1315 geschlagen wurde, verbunden            sich die 3 Wald-Städte aufs neue, <note place="foot">L' alliance &amp; Confoederation de              trois Pays d' Ury, de Schvvitz &amp; d' Untervvalden, extat ap. Leibnitz in Cod. jur.              gent. Dipl. p. 69.</note> und wurd solcher Bund auch von Käyser Ludovico, der wieder            Fridericum die Oberhand behielte, anno 1323 bestätiget, der ihnen auch einen neuen            Reichs-Voigt zuschickte, deme sie, unter hoher Versicherung ihrer Freyheit, in des Käysers            Nahmen huldigten, und hiernechst den Nahmen der 3 Wald-Städte Bund führeten. Welchen sich            nachdem mehr und mehr Städte zugesellet; nemlich anno 1332 die Stadt Lucern, <note place="foot">L' Alliance extat ap. Leibnitz. d. l. p. 141.</note> weil sie von den            Oesterreichern/ wie sie vorgab, zu hart mochte gehalten seyn, und von den Bund-Städten            vielen Schaden auf der See erdulden muste; Anno 1340 verband sich die Stadt Bern mit            vorgedachten 3 Orten, weil die Oesterreichische, samt der Stadt Freiburg ihnen die Stadt            Loupen, die sie auf Zulassung Käysers Ludwigs eingelöset hatten, wieder abnehmen wollen,            und es darüber zur Schlacht kam, die vor die Berner ausfiehl; Anno 1351 trat die Stadt            Zürch <note place="foot">L' Alliancevid. ap. Leibnitz. d. l. p. 189.</note> in solchen            Bund, weil die Bürger mit dem Rath, so aus 12 Adelichen Persohnen bestand, sich            veruneinigte, und ihn wegen grossen Ubermuths entsetzete; Anno 1352 wurd die Stadt Glaris            von den Zürchern in Besitz genommen, und ins Bündniß gezogen, weil Hertzog Albrecht zu            Oesterreich solche befestigen, und die Zürcher daraus incommodiren wolte; desgleichen auch            nach einer 15 tägigen Belagerung mit Zuch geschahe. Folgendes Jahr wurd der Bund auch mit            der Stadt Bern <note place="foot">L' Alliance exhibet Leibnitz. d. l. p. 195.</note>            vermehret, als welche bißhero sich nur zu den ersten 3 Wald-Städten gehalten hatte; und            wurden also der Bundes-Oerter 8 an der Zahl, die man noch itzo die 8 alten Oerter nennet;            denen sich nach der Zeit noch 5 andere, nemlich Freiburg anno 1481, Solothurn an. 1488,            Basel und Schaffhausen anno 1501, und Apenzell anno 1513, zufügeten.</p>
        <p>Allein wieder auf voriges zu kommen, so gieng den Oesterreichern der Verlust so vieler            Oerter, sonderlich der Stadt Zürch, sehr nahe, und suchten sie dahero solche auf alle            Weise wieder an sich zu ziehen, brachten es auch endlich mit Hülffe des Käysers dahin, daß            die Bundsgenossen der Zürcher Hertzog Albrechten den gewöhnlichen Gehorsam leisten solten,            jedoch ihrem Bündniße ohne Nachtheil; Wie die Bundsgenossen aber einige Zeit hernach ein            und anderes Städtlein, so der Hertzoglichen Bedienten grossen Auflagen müde, an sich            zogen, der Hertzog Leopold zu Oesterreich aber solches zu rächen suchte, so kam es            zwischen diesem, und den Bundsgenossen zum öffentlichen Kriege, und den Jul. 1386 zur            grausamen Schlacht, in welcher aber die Bundesgenossen die Oberhand behielten; Endlich            wurd anno 1389 auf einiger Vermittelung, ein Stillstand auf 7 Jahr getroffen, welcher anno            1394 auf 20 Jahr verlängert wurde; es währete der letztere aber kaum 3 Jahr, dann wie            Hertzog Fridrich IV in Oesterreich den von dem Concilio zu Costnitz anno 1415 abgesetzten            Pabst Johannem XXII heimlich fortgeschaffet hatte, wurd er nicht allein von Käyser            Sigismundo in die Reichs-Acht erklähret, sondern auch die Eyd-
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[45/0073] bunden sich anno 1307 den 17 Oct. unfern Mitlerstein und Brunn am Urischen See mit festem Schwure, Leib und Leben vor die gemeine Freyheit, und Abschaffung der Tyranney aufzuopffern: Denen sich bald darauf Wilhelm Tell beyfügete, welcher, weil er vor des Landvoigts Gäslers zu Altorff auf einer Stange gestelleten Hut keine Ehrenbezeugung gethan, seinem Sohn zur Straffe einen Apffel vom Kopff schiessen müssen; und da er endlich der Gefangenschafft entrunnen, den Landvoigt in einem Gebüsch mit einem Pfeil vom Pferde geschossen hatte. Hierauf nun waren sie bedacht der festen Schlösser sich zu bemächtigen, und da solches auch durch List ins Werck gerichtet, der Landvoigt Landenberg aber, nebst des Gäslers domestiquen, aus dem Lande verwiesen worden, versamleten sich die 3 Wald-Städte am H. 3 Königs-Tage 1308 zusammen, schwuren einen Bund auf 10 Jahr, und verschantzten allenthalben die Eingänge und Strassen der Länder. Dieses Bündniß so wohl, als ihre Freyheit, und Verbleibung bey dem Reich wurd von Käyser Henrico VII confirmiret; Wie das Reich aber nach dessen Tod, durch die mißstimmige Käyser-Wahl, in Zwiespalt gesetzet wurde, hielten sich gedachte 3 Länder zu Käyser Ludwig, da hergegen der Adel Käyser Fridrichen, des Alberti Sohn anhing, zu dem sich auch dessen Bruder Hertzog Leopold schlug, in Hoffnung hiedurch Gelegenheit zu bekommen, die neue Bundsgenossen zu demüthigen. Wie dessen Armee aber anno 1315 geschlagen wurde, verbunden sich die 3 Wald-Städte aufs neue, und wurd solcher Bund auch von Käyser Ludovico, der wieder Fridericum die Oberhand behielte, anno 1323 bestätiget, der ihnen auch einen neuen Reichs-Voigt zuschickte, deme sie, unter hoher Versicherung ihrer Freyheit, in des Käysers Nahmen huldigten, und hiernechst den Nahmen der 3 Wald-Städte Bund führeten. Welchen sich nachdem mehr und mehr Städte zugesellet; nemlich anno 1332 die Stadt Lucern, weil sie von den Oesterreichern/ wie sie vorgab, zu hart mochte gehalten seyn, und von den Bund-Städten vielen Schaden auf der See erdulden muste; Anno 1340 verband sich die Stadt Bern mit vorgedachten 3 Orten, weil die Oesterreichische, samt der Stadt Freiburg ihnen die Stadt Loupen, die sie auf Zulassung Käysers Ludwigs eingelöset hatten, wieder abnehmen wollen, und es darüber zur Schlacht kam, die vor die Berner ausfiehl; Anno 1351 trat die Stadt Zürch in solchen Bund, weil die Bürger mit dem Rath, so aus 12 Adelichen Persohnen bestand, sich veruneinigte, und ihn wegen grossen Ubermuths entsetzete; Anno 1352 wurd die Stadt Glaris von den Zürchern in Besitz genommen, und ins Bündniß gezogen, weil Hertzog Albrecht zu Oesterreich solche befestigen, und die Zürcher daraus incommodiren wolte; desgleichen auch nach einer 15 tägigen Belagerung mit Zuch geschahe. Folgendes Jahr wurd der Bund auch mit der Stadt Bern vermehret, als welche bißhero sich nur zu den ersten 3 Wald-Städten gehalten hatte; und wurden also der Bundes-Oerter 8 an der Zahl, die man noch itzo die 8 alten Oerter nennet; denen sich nach der Zeit noch 5 andere, nemlich Freiburg anno 1481, Solothurn an. 1488, Basel und Schaffhausen anno 1501, und Apenzell anno 1513, zufügeten. Allein wieder auf voriges zu kommen, so gieng den Oesterreichern der Verlust so vieler Oerter, sonderlich der Stadt Zürch, sehr nahe, und suchten sie dahero solche auf alle Weise wieder an sich zu ziehen, brachten es auch endlich mit Hülffe des Käysers dahin, daß die Bundsgenossen der Zürcher Hertzog Albrechten den gewöhnlichen Gehorsam leisten solten, jedoch ihrem Bündniße ohne Nachtheil; Wie die Bundsgenossen aber einige Zeit hernach ein und anderes Städtlein, so der Hertzoglichen Bedienten grossen Auflagen müde, an sich zogen, der Hertzog Leopold zu Oesterreich aber solches zu rächen suchte, so kam es zwischen diesem, und den Bundsgenossen zum öffentlichen Kriege, und den Jul. 1386 zur grausamen Schlacht, in welcher aber die Bundesgenossen die Oberhand behielten; Endlich wurd anno 1389 auf einiger Vermittelung, ein Stillstand auf 7 Jahr getroffen, welcher anno 1394 auf 20 Jahr verlängert wurde; es währete der letztere aber kaum 3 Jahr, dann wie Hertzog Fridrich IV in Oesterreich den von dem Concilio zu Costnitz anno 1415 abgesetzten Pabst Johannem XXII heimlich fortgeschaffet hatte, wurd er nicht allein von Käyser Sigismundo in die Reichs-Acht erklähret, sondern auch die Eyd- L' alliance & Confoederation de trois Pays d' Ury, de Schvvitz & d' Untervvalden, extat ap. Leibnitz in Cod. jur. gent. Dipl. p. 69. L' Alliance extat ap. Leibnitz. d. l. p. 141. L' Alliancevid. ap. Leibnitz. d. l. p. 189. L' Alliance exhibet Leibnitz. d. l. p. 195.

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Zitationshilfe: Schweder, Christoph Hermann von: Theatrum Historicum [...] Oder Historischer Schauplatz der Ansprüche und Streitigkeiten Hoher Potentaten. Leipzig, 1712, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schweder_theatrum_1712/73>, abgerufen am 21.11.2024.