"oft wie Pflanzenzellgewebe eine sechseckige Form annehmen). "Ebenso machte ich zuerst auf die Gestaltähn- "lichkeit des in Ossifikation übergehenden Knor- "pels und vorzüglich nach den Beobachtungen "von Purkinje und mir) des Kiemenknorpels der "Froschlarven mit dem Pflanzenzellgewebe auf- "merksam (ebendas. 209, 210. Die Labyrinthknorpel zei- "gen bei ihrem Ossificationsprozesse eine Gestaltveränderung, "welche von der unten ausführlicher zu beschreibenden der "meisten übrigen Knorpel des Körpers wesentlich abweicht. "Statt der gewöhnlichen Knorpelkörperchen enthalten sie gros- "se Körper von wenig bestimmter meist mit linearen Begrän- "zungen versehener, rundlicher, halbmondförmiger, tetraedrischer "oder polyedrischer Form von 0,000405 bis 0,000650 P. Z. im "mittlern Durchmesser. Sobald sie dagegen ossificiren, besteht "der verknöchernde oder so eben verknöcherte Theil aus einem "Gewebe schöner, fast wie Pflanzenzellgewebe aussehender sechs- "seitiger Balken, an und in welchem kleine Körnchen von "runder Form und ungefähr 0,000152 P. Z. im Durchmesser sich "befinden. Die letzte Form haben Purkinje und ich ausserdem "noch in den Knorpeln der Froschlarven besonders deren Kie- "menbogen schon vor längerer Zeit wahrgenommen). Aus der "Chorda dorsalis junger Embryonen beschrieb ich "die runden Zellen der Kugeln mit ihrer dazwi- "schen liegenden Interzellularsubstanz (ebendas. "157. Wenn auch das äussere Ansehn der Rückensaite offenbar "eine gewisse Aehnlichkeit mit einem Knorpel darbietet, so spricht "doch die mikroskopische Untersuchung ihrer Structur entschie- "den dagegen. Ueberall, wo sie vorkommt, besteht sie aus einer "äusseren gleichmässigen, völlig durchsichtigen Hülle und mehr "oder minder grossen Kugeln, die immer sehr zahlreich und dicht "unter einander liegen. In den von ihnen gelassenen Zwischen- "räumen befindet sich eine gallertartige, vollkommen durchsich- "tige Masse. Am grösten sind diese Kugeln bei Fischen und Am- "phibien, noch kleiner bei Vögeln und kleiner bei Säugethieren. "In der zweiten Stelle, welche Valentin hierbei citirt, Repertor. I. "187. wird über die pag. 8. meiner Abhandlung erwähnten "und auch im Folgenden von Valentin angezogenen Untersu- "chungen von J. Müller referirt und hinzugefügt: welche "(Chorda dorsalis) Referent auch bei 8''' langen Schweineem- "bryonen als einen dicken innerhalb der knorplichen Wirbel be-
„oft wie Pflanzenzellgewebe eine sechseckige Form annehmen). „Ebenso machte ich zuerst auf die Gestaltähn- „lichkeit des in Ossifikation übergehenden Knor- „pels und vorzüglich nach den Beobachtungen „von Purkinje und mir) des Kiemenknorpels der „Froschlarven mit dem Pflanzenzellgewebe auf- „merksam (ebendas. 209, 210. Die Labyrinthknorpel zei- „gen bei ihrem Ossificationsprozesse eine Gestaltveränderung, „welche von der unten ausführlicher zu beschreibenden der „meisten übrigen Knorpel des Körpers wesentlich abweicht. „Statt der gewöhnlichen Knorpelkörperchen enthalten sie gros- „se Körper von wenig bestimmter meist mit linearen Begrän- „zungen versehener, rundlicher, halbmondförmiger, tetraedrischer „oder polyedrischer Form von 0,000405 bis 0,000650 P. Z. im „mittlern Durchmesser. Sobald sie dagegen ossificiren, besteht „der verknöchernde oder so eben verknöcherte Theil aus einem „Gewebe schöner, fast wie Pflanzenzellgewebe aussehender sechs- „seitiger Balken, an und in welchem kleine Körnchen von „runder Form und ungefähr 0,000152 P. Z. im Durchmesser sich „befinden. Die letzte Form haben Purkinje und ich auſserdem „noch in den Knorpeln der Froschlarven besonders deren Kie- „menbogen schon vor längerer Zeit wahrgenommen). Aus der „Chorda dorsalis junger Embryonen beschrieb ich „die runden Zellen der Kugeln mit ihrer dazwi- „schen liegenden Interzellularsubstanz (ebendas. „157. Wenn auch das äuſsere Ansehn der Rückensaite offenbar „eine gewisse Aehnlichkeit mit einem Knorpel darbietet, so spricht „doch die mikroskopische Untersuchung ihrer Structur entschie- „den dagegen. Ueberall, wo sie vorkommt, besteht sie aus einer „äuſseren gleichmäſsigen, völlig durchsichtigen Hülle und mehr „oder minder groſsen Kugeln, die immer sehr zahlreich und dicht „unter einander liegen. In den von ihnen gelassenen Zwischen- „räumen befindet sich eine gallertartige, vollkommen durchsich- „tige Masse. Am grösten sind diese Kugeln bei Fischen und Am- „phibien, noch kleiner bei Vögeln und kleiner bei Säugethieren. „In der zweiten Stelle, welche Valentin hierbei citirt, Repertor. I. „187. wird über die pag. 8. meiner Abhandlung erwähnten „und auch im Folgenden von Valentin angezogenen Untersu- „chungen von J. Müller referirt und hinzugefügt: welche „(Chorda dorsalis) Referent auch bei 8‴ langen Schweineem- „bryonen als einen dicken innerhalb der knorplichen Wirbel be-
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„oft wie Pflanzenzellgewebe eine sechseckige Form annehmen).
„Ebenso machte ich zuerst auf die Gestaltähn-
„lichkeit des in Ossifikation übergehenden Knor-
„pels und vorzüglich nach den Beobachtungen
„von Purkinje und mir) des Kiemenknorpels der
„Froschlarven mit dem Pflanzenzellgewebe auf-
„merksam (ebendas. 209, 210. Die Labyrinthknorpel zei-
„gen bei ihrem Ossificationsprozesse eine Gestaltveränderung,
„welche von der unten ausführlicher zu beschreibenden der
„meisten übrigen Knorpel des Körpers wesentlich abweicht.
„Statt der gewöhnlichen Knorpelkörperchen enthalten sie gros-
„se Körper von wenig bestimmter meist mit linearen Begrän-
„zungen versehener, rundlicher, halbmondförmiger, tetraedrischer
„oder polyedrischer Form von 0,000405 bis 0,000650 P. Z. im
„mittlern Durchmesser. Sobald sie dagegen ossificiren, besteht
„der verknöchernde oder so eben verknöcherte Theil aus einem
„Gewebe schöner, fast wie Pflanzenzellgewebe aussehender sechs-
„seitiger Balken, an und in welchem kleine Körnchen von
„runder Form und ungefähr 0,000152 P. Z. im Durchmesser sich
„befinden. Die letzte Form haben Purkinje und ich auſserdem
„noch in den Knorpeln der Froschlarven besonders deren Kie-
„menbogen schon vor längerer Zeit wahrgenommen). Aus der
„Chorda dorsalis junger Embryonen beschrieb ich
„die runden Zellen der Kugeln mit ihrer dazwi-
„schen liegenden Interzellularsubstanz (ebendas.
„157. Wenn auch das äuſsere Ansehn der Rückensaite offenbar
„eine gewisse Aehnlichkeit mit einem Knorpel darbietet, so spricht
„doch die mikroskopische Untersuchung ihrer Structur entschie-
„den dagegen. Ueberall, wo sie vorkommt, besteht sie aus einer
„äuſseren gleichmäſsigen, völlig durchsichtigen Hülle und mehr
„oder minder groſsen Kugeln, die immer sehr zahlreich und dicht
„unter einander liegen. In den von ihnen gelassenen Zwischen-
„räumen befindet sich eine gallertartige, vollkommen durchsich-
„tige Masse. Am grösten sind diese Kugeln bei Fischen und Am-
„phibien, noch kleiner bei Vögeln und kleiner bei Säugethieren.
„In der zweiten Stelle, welche Valentin hierbei citirt, Repertor. I.
„187. wird über die pag. 8. meiner Abhandlung erwähnten
„und auch im Folgenden von Valentin angezogenen Untersu-
„chungen von J. Müller referirt und hinzugefügt: welche
„(Chorda dorsalis) Referent auch bei 8‴ langen Schweineem-
„bryonen als einen dicken innerhalb der knorplichen Wirbel be-
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Schwann, Theodor: Mikroskopische Untersuchungen über die Uebereinstimmung in der Struktur und dem Wachsthum der Thiere und Pflanzen. Berlin, 1839, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwann_mikroskopische_1839/286>, abgerufen am 02.03.2025.
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