"findlichen Strang beobachtet hat und deren innerer Bau nach sei- "nen Erfahrungen in den Embryonen der Säugethiere, Vögel und "Amphibien wesentlich derselbe ist, als in den permanenten ana- "logen Gebilden der Knorpelfische.) Bald darauf erläu- "terte J. Müller nach unabhängigen Erfahrungen "die Zellen bei der Rückensaite der Fische aus- "führlich (Myxinoiden 74. u. ff.). Bei den Epithe- "lien, welche sowohl Purkinje und Raschkow (Me- "letem. c. mammal. dent. evol. 12) als ich (Nov. act. "N. C. Vol. XVIII. P. 1. 96. Diese (die zottenartigen Fort- "sätze der Plexus choroidei) liegen nicht frei, sondern sie "selbst sowohl, als die sie vereinende körnige Membran "werden von einem sehr feinen und durchsichtigen Epithelium "bekleidet, dessen einzelne Kugeln die regelmässigste sechssei- "tige Zellenbegränzung haben und selbst durchaus farblos und "durchsichtig sind. Jede von ihnen enthält aber in ihrer Masse "im Innern einen dunklen runden Kern, eine Formation, wel- "che an den im Pflanzenreiche vorkommenden nucleus in den "Zellen der Epidermis, des Pistilles u. dgl. erinnert. In dem "Menschen, dessen Plexus choroidei schon dem blossen Auge "eine mehr schwärzliche oder dunklere Färbung zeigen, hat "das Epithelium selbst zwar dieselbe Formation, wie wir "eben beschrieben haben, allein die Mitte einer jeden Zelle ent- "hält, dem Centralpunkt der Stelle des Nucleus im Innern entspre- "chend, von aussen ein rundes Pigmentkügelchen. Gleiche Pig- "mentkügelchen, nur nicht so regelmässig gelagert, finden sich "auch bei den meisten Vögeln, weshalb die hier eben so bestimmt "existirenden zellenförmigen mehr zugerundeten Kugeln schwieri- "ger wahrgenommen werden. Im ganz unverletzten Zustande des "Objektes zeigen sowohl die Zellen als auch insbesondere die "aussen haftenden Pigmentkügelchen eine Anordnung, wie die "Pflanzenzellen im Allgemeinen und besonders in den ersten For- "mationsstadien des Blattes, d. h. eine den strengsten Gesetzen "in der Fläche projicirt er Spirallinien entsprechende Stellung) "mit dem Pflanzenzellgewebe verglichen, wählte "ich ausdrücklich (l. c. 77. Jede dieser Kugeln (Ganglien- "kugeln) hat überall eine äussere mehr oder minder deutliche "zellgewebige Hülle und enthält eine eigene Parenchymmasse, "einen selbsständigen nucleus oder Kern und einen in diesem "enthaltenen rundlichen durchsichtigen zweiten nucleus) wegen "dieser Formgleichheit die gleichförmige Benen-
„findlichen Strang beobachtet hat und deren innerer Bau nach sei- „nen Erfahrungen in den Embryonen der Säugethiere, Vögel und „Amphibien wesentlich derselbe ist, als in den permanenten ana- „logen Gebilden der Knorpelfische.) Bald darauf erläu- „terte J. Müller nach unabhängigen Erfahrungen „die Zellen bei der Rückensaite der Fische aus- „führlich (Myxinoiden 74. u. ff.). Bei den Epithe- „lien, welche sowohl Purkinje und Raschkow (Me- „letem. c. mammal. dent. evol. 12) als ich (Nov. act. „N. C. Vol. XVIII. P. 1. 96. Diese (die zottenartigen Fort- „sätze der Plexus choroidei) liegen nicht frei, sondern sie „selbst sowohl, als die sie vereinende körnige Membran „werden von einem sehr feinen und durchsichtigen Epithelium „bekleidet, dessen einzelne Kugeln die regelmäſsigste sechssei- „tige Zellenbegränzung haben und selbst durchaus farblos und „durchsichtig sind. Jede von ihnen enthält aber in ihrer Masse „im Innern einen dunklen runden Kern, eine Formation, wel- „che an den im Pflanzenreiche vorkommenden nucleus in den „Zellen der Epidermis, des Pistilles u. dgl. erinnert. In dem „Menschen, dessen Plexus choroidei schon dem bloſsen Auge „eine mehr schwärzliche oder dunklere Färbung zeigen, hat „das Epithelium selbst zwar dieselbe Formation, wie wir „eben beschrieben haben, allein die Mitte einer jeden Zelle ent- „hält, dem Centralpunkt der Stelle des Nucleus im Innern entspre- „chend, von auſsen ein rundes Pigmentkügelchen. Gleiche Pig- „mentkügelchen, nur nicht so regelmäſsig gelagert, finden sich „auch bei den meisten Vögeln, weshalb die hier eben so bestimmt „existirenden zellenförmigen mehr zugerundeten Kugeln schwieri- „ger wahrgenommen werden. Im ganz unverletzten Zustande des „Objektes zeigen sowohl die Zellen als auch insbesondere die „auſsen haftenden Pigmentkügelchen eine Anordnung, wie die „Pflanzenzellen im Allgemeinen und besonders in den ersten For- „mationsstadien des Blattes, d. h. eine den strengsten Gesetzen „in der Fläche projicirt er Spirallinien entsprechende Stellung) „mit dem Pflanzenzellgewebe verglichen, wählte „ich ausdrücklich (l. c. 77. Jede dieser Kugeln (Ganglien- „kugeln) hat überall eine äuſsere mehr oder minder deutliche „zellgewebige Hülle und enthält eine eigene Parenchymmasse, „einen selbsständigen nucleus oder Kern und einen in diesem „enthaltenen rundlichen durchsichtigen zweiten nucleus) wegen „dieser Formgleichheit die gleichförmige Benen-
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[263/0287]
„findlichen Strang beobachtet hat und deren innerer Bau nach sei-
„nen Erfahrungen in den Embryonen der Säugethiere, Vögel und
„Amphibien wesentlich derselbe ist, als in den permanenten ana-
„logen Gebilden der Knorpelfische.) Bald darauf erläu-
„terte J. Müller nach unabhängigen Erfahrungen
„die Zellen bei der Rückensaite der Fische aus-
„führlich (Myxinoiden 74. u. ff.). Bei den Epithe-
„lien, welche sowohl Purkinje und Raschkow (Me-
„letem. c. mammal. dent. evol. 12) als ich (Nov. act.
„N. C. Vol. XVIII. P. 1. 96. Diese (die zottenartigen Fort-
„sätze der Plexus choroidei) liegen nicht frei, sondern sie
„selbst sowohl, als die sie vereinende körnige Membran
„werden von einem sehr feinen und durchsichtigen Epithelium
„bekleidet, dessen einzelne Kugeln die regelmäſsigste sechssei-
„tige Zellenbegränzung haben und selbst durchaus farblos und
„durchsichtig sind. Jede von ihnen enthält aber in ihrer Masse
„im Innern einen dunklen runden Kern, eine Formation, wel-
„che an den im Pflanzenreiche vorkommenden nucleus in den
„Zellen der Epidermis, des Pistilles u. dgl. erinnert. In dem
„Menschen, dessen Plexus choroidei schon dem bloſsen Auge
„eine mehr schwärzliche oder dunklere Färbung zeigen, hat
„das Epithelium selbst zwar dieselbe Formation, wie wir
„eben beschrieben haben, allein die Mitte einer jeden Zelle ent-
„hält, dem Centralpunkt der Stelle des Nucleus im Innern entspre-
„chend, von auſsen ein rundes Pigmentkügelchen. Gleiche Pig-
„mentkügelchen, nur nicht so regelmäſsig gelagert, finden sich
„auch bei den meisten Vögeln, weshalb die hier eben so bestimmt
„existirenden zellenförmigen mehr zugerundeten Kugeln schwieri-
„ger wahrgenommen werden. Im ganz unverletzten Zustande des
„Objektes zeigen sowohl die Zellen als auch insbesondere die
„auſsen haftenden Pigmentkügelchen eine Anordnung, wie die
„Pflanzenzellen im Allgemeinen und besonders in den ersten For-
„mationsstadien des Blattes, d. h. eine den strengsten Gesetzen
„in der Fläche projicirt er Spirallinien entsprechende Stellung)
„mit dem Pflanzenzellgewebe verglichen, wählte
„ich ausdrücklich (l. c. 77. Jede dieser Kugeln (Ganglien-
„kugeln) hat überall eine äuſsere mehr oder minder deutliche
„zellgewebige Hülle und enthält eine eigene Parenchymmasse,
„einen selbsständigen nucleus oder Kern und einen in diesem
„enthaltenen rundlichen durchsichtigen zweiten nucleus) wegen
„dieser Formgleichheit die gleichförmige Benen-
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Schwann, Theodor: Mikroskopische Untersuchungen über die Uebereinstimmung in der Struktur und dem Wachsthum der Thiere und Pflanzen. Berlin, 1839, S. 263. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwann_mikroskopische_1839/287>, abgerufen am 18.05.2024.
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