Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663].Zuschrifft. Lied anhefften/ und E. Hoch-Fürstl. Gnaden grosse Qualitäten/ treuesauffrichtiges Hertz/ unerschrockenen Muth/ hohen Verstand/ dapffere Faust/ unverdrossene Arbeit und vigilanz beschreiben/ und deren Ver- lust öffentlich beklagen wolle. Nachdem ich aber erfahren habe/ daß E. Fürstl. Gn. noch am Leben seyn/ habe ich GOtt dem Allerhöchsten dar- für gedancket. Es ist heute diesen Tag der Englische Cavalier bey mir gewesen/ welcher bißher bey E. Fürstl. Gnaden sich auffgehalten hat/ der hat von E Hoch-Fürstl. Gn. mir einen gnädigen Gruß gebracht/ dafür ich mich underthänigst bedancke. Er hat darneben mich berich- tet/ daß das Schreiben/ welches E Hochfürstl. Gn. Jhm an mich mit gegeben haben/ ihm neben andern Dingen abgenommen sey. Auß sei- ner Relation habe ich zwar vernommen/ daß E. Hochfürstl. Gn. das Capreolschneiden werde verbotten seyn/ allein ich habe allezeit darfür gehalten/ daß in E. Hochfürstl. Gn. noch ein grosser General stecke. Bitte demnach GOTT den Allerhöhesten/ Er wolle E. Hochfürstl Gn. stärcken/ daß sie wider auffs Pferd steigen/ und der Welt erweisen kön- nen/ daß zwar der Fuß weg sey/ aber daß Jhr dapfferes Heroisches un- erschrockenes Hertz/ und ihre bekante starcke Arm noch in vorigem Vi- gor seyen. Die Grund-fromme Gräfliche Matron, Frau Maria Ma- gdalena/ geborne Gräfin von Waldeck/ Gräfin und Edle Frau zur Lipp/ etc. Witwe/ meine gnädige Gräfin und Frau/ schriebe einsmals an mich/ als E. Hochfürstl. Gn. in Krieg giengen/ und rühmten Die- selbe auffs höchste. Unter andern rühmte Sie diese beyde Stück/ daß E. Hochfürstl. Gn. Gott fürchteten/ und Jhre Frau Mutter ehreten. Jch bitte GOTT den Allerhöhesten/ Er wolle über E. Hochfürstl. Gn. regnen lassen den Segen/ welchen er bey dem vierten Gebot verspro- chen hat/ und wolle E. Fürstl. Gn. mit gutem Glück/ mit gutem Wol- ergehen/ und langem Leben erfreuen. Allein E. Hochfürstl. Gn. wollen Jhrem underthänigen treuen Hessischen Knecht vergeben/ wann er eine Erinnerung bey Jhr thut. Jch habe allezeit dafür gehalten/ daß E. Hochfürstl. Gn. gar zu kühn seyen/ und wollen durchauß kein alter Soldat werden. Der Printz von Uranien/ der dapffere Held/ schickte einsmals einen Trompeter zu Graf Peter Ernst von Mannsfeld/ dem damaligen Gouverneur in den Niderlanden/ Graf Peter Ernst sagte zu dem Trompeter: Was macht dein Herr/ daß er sich so verschantzet? will er nicht einmal ins Feld ziehen? Jch möchte ihn gern einmal auff einer grünen Heyde sehen; Nein/ sagte der Trompeter/ das thut mein Herr der Printz von Uranien nicht/ Er wolte gerne ein solcher alter Soldat werden wie E. Excell. darumb verschantzet er sich also. GOtt erhöre E Fürstl. Gnaden Gottsfürchtiger Anverwandter/ und Dero treuen Knecht und Diener Gebet und Seufftzer/ und helffe Euer Fürstl. Gn. widerumb auff das Pferd/ und gebe mir und andern ehr- lichen E e e v
Zuſchrifft. Lied anhefften/ und E. Hoch-Fuͤrſtl. Gnaden groſſe Qualitaͤten/ treuesauffrichtiges Hertz/ unerſchrockenen Muth/ hohen Verſtand/ dapffere Fauſt/ unverdroſſene Arbeit und vigilanz beſchreiben/ und deren Ver- luſt oͤffentlich beklagen wolle. Nachdem ich aber erfahren habe/ daß E. Fuͤrſtl. Gn. noch am Leben ſeyn/ habe ich GOtt dem Allerhoͤchſten dar- fuͤr gedancket. Es iſt heute dieſen Tag der Engliſche Cavalier bey mir geweſen/ welcher bißher bey E. Fuͤrſtl. Gnaden ſich auffgehalten hat/ der hat von E Hoch-Fuͤrſtl. Gn. mir einen gnaͤdigen Gruß gebracht/ dafuͤr ich mich underthaͤnigſt bedancke. Er hat darneben mich berich- tet/ daß das Schreiben/ welches E Hochfuͤrſtl. Gn. Jhm an mich mit gegeben haben/ ihm neben andern Dingen abgenommen ſey. Auß ſei- ner Relation habe ich zwar vernommen/ daß E. Hochfuͤrſtl. Gn. das Capreolſchneiden werde verbotten ſeyn/ allein ich habe allezeit darfuͤr gehalten/ daß in E. Hochfuͤrſtl. Gn. noch ein groſſer General ſtecke. Bitte demnach GOTT den Allerhoͤheſten/ Er wolle E. Hochfuͤrſtl Gn. ſtaͤrcken/ daß ſie wider auffs Pferd ſteigen/ und der Welt erweiſen koͤn- nen/ daß zwar der Fuß weg ſey/ aber daß Jhr dapfferes Heroiſches un- erſchrockenes Hertz/ und ihre bekante ſtarcke Arm noch in vorigem Vi- gor ſeyen. Die Grund-fromme Graͤfliche Matron, Frau Maria Ma- gdalena/ geborne Graͤfin von Waldeck/ Graͤfin und Edle Frau zur Lipp/ ꝛc. Witwe/ meine gnaͤdige Graͤfin und Frau/ ſchriebe einsmals an mich/ als E. Hochfuͤrſtl. Gn. in Krieg giengen/ und ruͤhmten Die- ſelbe auffs hoͤchſte. Unter andern ruͤhmte Sie dieſe beyde Stuͤck/ daß E. Hochfuͤrſtl. Gn. Gott fuͤrchteten/ und Jhre Frau Mutter ehreten. Jch bitte GOTT den Allerhoͤheſten/ Er wolle uͤber E. Hochfuͤrſtl. Gn. regnen laſſen den Segen/ welchen er bey dem vierten Gebot verſpro- chen hat/ und wolle E. Fuͤrſtl. Gn. mit gutem Gluͤck/ mit gutem Wol- ergehen/ und langem Leben erfreuen. Allein E. Hochfuͤrſtl. Gn. wollen Jhrem underthaͤnigen treuen Heſſiſchen Knecht vergeben/ wann er eine Erinnerung bey Jhr thut. Jch habe allezeit dafuͤr gehalten/ daß E. Hochfuͤrſtl. Gn. gar zu kuͤhn ſeyen/ und wollen durchauß kein alter Soldat werden. Der Printz von Uranien/ der dapffere Held/ ſchickte einsmals einen Trompeter zu Graf Peter Ernſt von Mannsfeld/ dem damaligen Gouverneur in den Niderlanden/ Graf Peter Ernſt ſagte zu dem Trompeter: Was macht dein Herr/ daß er ſich ſo verſchantzet? will er nicht einmal ins Feld ziehen? Jch moͤchte ihn gern einmal auff einer gruͤnen Heyde ſehen; Nein/ ſagte der Trompeter/ das thut mein Herr der Printz von Uranien nicht/ Er wolte gerne ein ſolcher alter Soldat werden wie E. Excell. darumb verſchantzet er ſich alſo. GOtt erhoͤre E Fuͤrſtl. Gnaden Gottsfuͤrchtiger Anverwandter/ und Dero treuen Knecht und Diener Gebet und Seufftzer/ und helffe Euer Fuͤrſtl. Gn. widerumb auff das Pferd/ und gebe mir und andern ehr- lichen E e e v
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Zuſchrifft.
Lied anhefften/ und E. Hoch-Fuͤrſtl. Gnaden groſſe Qualitaͤten/ treues
auffrichtiges Hertz/ unerſchrockenen Muth/ hohen Verſtand/ dapffere
Fauſt/ unverdroſſene Arbeit und vigilanz beſchreiben/ und deren Ver-
luſt oͤffentlich beklagen wolle. Nachdem ich aber erfahren habe/ daß E.
Fuͤrſtl. Gn. noch am Leben ſeyn/ habe ich GOtt dem Allerhoͤchſten dar-
fuͤr gedancket. Es iſt heute dieſen Tag der Engliſche Cavalier bey mir
geweſen/ welcher bißher bey E. Fuͤrſtl. Gnaden ſich auffgehalten hat/
der hat von E Hoch-Fuͤrſtl. Gn. mir einen gnaͤdigen Gruß gebracht/
dafuͤr ich mich underthaͤnigſt bedancke. Er hat darneben mich berich-
tet/ daß das Schreiben/ welches E Hochfuͤrſtl. Gn. Jhm an mich mit
gegeben haben/ ihm neben andern Dingen abgenommen ſey. Auß ſei-
ner Relation habe ich zwar vernommen/ daß E. Hochfuͤrſtl. Gn. das
Capreolſchneiden werde verbotten ſeyn/ allein ich habe allezeit darfuͤr
gehalten/ daß in E. Hochfuͤrſtl. Gn. noch ein groſſer General ſtecke.
Bitte demnach GOTT den Allerhoͤheſten/ Er wolle E. Hochfuͤrſtl Gn.
ſtaͤrcken/ daß ſie wider auffs Pferd ſteigen/ und der Welt erweiſen koͤn-
nen/ daß zwar der Fuß weg ſey/ aber daß Jhr dapfferes Heroiſches un-
erſchrockenes Hertz/ und ihre bekante ſtarcke Arm noch in vorigem Vi-
gor ſeyen. Die Grund-fromme Graͤfliche Matron, Frau Maria Ma-
gdalena/ geborne Graͤfin von Waldeck/ Graͤfin und Edle Frau zur
Lipp/ ꝛc. Witwe/ meine gnaͤdige Graͤfin und Frau/ ſchriebe einsmals
an mich/ als E. Hochfuͤrſtl. Gn. in Krieg giengen/ und ruͤhmten Die-
ſelbe auffs hoͤchſte. Unter andern ruͤhmte Sie dieſe beyde Stuͤck/ daß
E. Hochfuͤrſtl. Gn. Gott fuͤrchteten/ und Jhre Frau Mutter ehreten.
Jch bitte GOTT den Allerhoͤheſten/ Er wolle uͤber E. Hochfuͤrſtl. Gn.
regnen laſſen den Segen/ welchen er bey dem vierten Gebot verſpro-
chen hat/ und wolle E. Fuͤrſtl. Gn. mit gutem Gluͤck/ mit gutem Wol-
ergehen/ und langem Leben erfreuen. Allein E. Hochfuͤrſtl. Gn. wollen
Jhrem underthaͤnigen treuen Heſſiſchen Knecht vergeben/ wann er
eine Erinnerung bey Jhr thut. Jch habe allezeit dafuͤr gehalten/ daß
E. Hochfuͤrſtl. Gn. gar zu kuͤhn ſeyen/ und wollen durchauß kein alter
Soldat werden. Der Printz von Uranien/ der dapffere Held/ ſchickte
einsmals einen Trompeter zu Graf Peter Ernſt von Mannsfeld/ dem
damaligen Gouverneur in den Niderlanden/ Graf Peter Ernſt ſagte
zu dem Trompeter: Was macht dein Herr/ daß er ſich ſo verſchantzet?
will er nicht einmal ins Feld ziehen? Jch moͤchte ihn gern einmal auff
einer gruͤnen Heyde ſehen; Nein/ ſagte der Trompeter/ das thut mein
Herr der Printz von Uranien nicht/ Er wolte gerne ein ſolcher alter
Soldat werden wie E. Excell. darumb verſchantzet er ſich alſo. GOtt
erhoͤre E Fuͤrſtl. Gnaden Gottsfuͤrchtiger Anverwandter/ und Dero
treuen Knecht und Diener Gebet und Seufftzer/ und helffe Euer
Fuͤrſtl. Gn. widerumb auff das Pferd/ und gebe mir und andern ehr-
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Zitationshilfe: | Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663], S. 809. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schupp_schriften_1663/851>, abgerufen am 26.06.2024. |