Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663].

Bild:
<< vorherige Seite

M. Bernh. Schmids Discurs.
will auch Kugeln mit mir wechseln! Bene veneritis, M. Bernhard
Schmid! Es würde mich niemand verdencken/ wann ich zur Ungedult
bewogen würde/ und sagte: will dann jetzo ein jeder Maulaff/ ein jeder
Pedant, an mir zu einem Ritter werden? Allein der grosse Schwedi-
sche Held/ König Carolus/ pflegt zu sagen: Je mehr Feinde/ je mehr
Glück. Wer weiß/ ob mir dieses nicht auch zu besserm Glück dienen
werde? Saepe majori fortunae locum dedit injuria. Jhr sprecht M.
Bernhard: Tacita voluptate perfundor dum non neminem a virtutis
semita paulis-per deflectentem corripui.
Mit diesen Worten hättet
ihr zwar verdienet/ daß ich euch ein wenig über die Banck legte/ und
euch gebe/ unum, verum bonum Allein ich will zuvor sehen/ ob ihr auch
reu und Leyd über eure Thorheit haben werdet Zu Erasmi Zeiten hat
ein Mönch auff der Cantzel gestanden/ und gesagt: Der Jüngste Tag
müsse nicht weit seyn/ dann alle Laster/ alle Ungerechtigkeit nehme über-
hand. Da sitzen die Bauren/ und fressen Fleisch am Freytag Zuvor
haben sie unterweilens einem Pastorn einen Korb voll Eyer gebracht/
aber jetzo fressen die Schelmen die Eyer selbst/ und werffen dem Pastorn
die Schalen für die Thür Uber dieses alles (sagt der Mönch) kommet
Erasmus von Rotterdam/ und schreibet Colloquia, und die vornehmste
Leut in den Stätten lesen diese Colloquia, und belustigen sich darmit.
Und dieser Erasmus ist ein rechter Spötter. Er fragt in einem Collo-
quio,
in was für Sprach die Ablaß-Briefe gefunden werden? Es
wird ihm geantwortet/ in Lateinischer Sprach. Da fragt er ferner/
wie soll ich es aber machen/ wann ich zu einem ungelehrten Teuffel kom-
me/ der nit lesen oder schreiben kan/ oder kein Latein verstehet? Werde
ich auch für demselben sicher seyn/ daß er mich nit anpacke/ und in die
Höll führe? Höret doch liebe Zuhörer/ ist das nicht ein Gespött/ wel-
ches dieser Erasmus, der ein Kind der Catholischen Kirchen seyn will/
treibet mit den Ablaß-Brieffen/ welche der H. Vatter zu Rom außthei-
let? Da kompt ein anderer Spötter/ genant Iohann Reuchlin, welcher
den Hochgelehrten und Hocherleuchten Mann M. Ort vvinum Gra-
tium
zu Cölln verfolget/ wie hiebevor die Patriarchen und Propheten
sind verfolget worden. Und ich höre/ daß viel grosse und gelehrte Leut/
nicht nur zu Rom/ sondern auch hier und da in Teutschland seyen/ wel-
che nicht allein dem Reuchlin, sondern auch dem Erasmo Beyfall geben/
und sie für weise Männer halten/ da sie doch alle beyde weder in Theo-
logia
oder in Philosophia, so wol studiret haben/ als der Hocherleuchte
Mann M. Ort vvinus Gratius, sondern sie können nur ein wenig La-
tein/ das doch bey weitem M. Ortvvini Latein nit gleich ist. Solte Gott
umb solcher Leut willen/ nicht Land und Leut straffen? M. Bernd/ Jhr
kommet mir eben für/ wie dieser Mönch/ welcher bey den Mücken-
Säugern und Cameel-Verschluckern war in die Schul gegangen.

Allein
D d d iiij

M. Bernh. Schmids Diſcurs.
will auch Kugeln mit mir wechſeln! Bene veneritis, M. Bernhard
Schmid! Es wuͤrde mich niemand verdencken/ wann ich zur Ungedult
bewogen wuͤrde/ und ſagte: will dann jetzo ein jeder Maulaff/ ein jeder
Pedant, an mir zu einem Ritter werden? Allein der groſſe Schwedi-
ſche Held/ Koͤnig Carolus/ pflegt zu ſagen: Je mehr Feinde/ je mehr
Gluͤck. Wer weiß/ ob mir dieſes nicht auch zu beſſerm Gluͤck dienen
werde? Sæpè majori fortunæ locum dedit injuria. Jhr ſprecht M.
Bernhard: Tacitâ voluptate perfundor dum non neminem à virtutis
ſemita paulis-per deflectentem corripui.
Mit dieſen Worten haͤttet
ihr zwar verdienet/ daß ich euch ein wenig uͤber die Banck legte/ und
euch gebe/ unum, verum bonum Allein ich will zuvor ſehen/ ob ihr auch
reu und Leyd uͤber eure Thorheit haben werdet Zu Eraſmi Zeiten hat
ein Moͤnch auff der Cantzel geſtanden/ und geſagt: Der Juͤngſte Tag
muͤſſe nicht weit ſeyn/ dann alle Laſter/ alle Ungerechtigkeit nehme uͤber-
hand. Da ſitzen die Bauren/ und freſſen Fleiſch am Freytag Zuvor
haben ſie unterweilens einem Paſtorn einen Korb voll Eyer gebracht/
aber jetzo freſſen die Schelmen die Eyer ſelbſt/ und werffen dem Paſtorn
die Schalen fuͤr die Thuͤr Uber dieſes alles (ſagt der Moͤnch) kommet
Eraſmus von Rotterdam/ und ſchreibet Colloquia, und die vornehmſte
Leut in den Staͤtten leſen dieſe Colloquia, und beluſtigen ſich darmit.
Und dieſer Eraſmus iſt ein rechter Spoͤtter. Er fragt in einem Collo-
quio,
in was fuͤr Sprach die Ablaß-Briefe gefunden werden? Es
wird ihm geantwortet/ in Lateiniſcher Sprach. Da fragt er ferner/
wie ſoll ich es aber machen/ wann ich zu einem ungelehrten Teuffel kom-
me/ der nit leſen oder ſchreiben kan/ oder kein Latein verſtehet? Werde
ich auch fuͤr demſelben ſicher ſeyn/ daß er mich nit anpacke/ und in die
Hoͤll fuͤhre? Hoͤret doch liebe Zuhoͤrer/ iſt das nicht ein Geſpoͤtt/ wel-
ches dieſer Eraſmus, der ein Kind der Catholiſchen Kirchen ſeyn will/
treibet mit den Ablaß-Brieffen/ welche der H. Vatter zu Rom außthei-
let? Da kompt ein anderer Spoͤtter/ genant Iohann Reuchlin, welcher
den Hochgelehrten und Hocherleuchten Mann M. Ort vvinum Gra-
tium
zu Coͤlln verfolget/ wie hiebevor die Patriarchen und Propheten
ſind verfolget worden. Und ich hoͤre/ daß viel groſſe und gelehrte Leut/
nicht nur zu Rom/ ſondern auch hier und da in Teutſchland ſeyen/ wel-
che nicht allein dem Reuchlin, ſondern auch dem Eraſmo Beyfall geben/
und ſie fuͤr weiſe Maͤnner halten/ da ſie doch alle beyde weder in Theo-
logia
oder in Philoſophia, ſo wol ſtudiret haben/ als der Hocherleuchte
Mann M. Ort vvinus Gratius, ſondern ſie koͤnnen nur ein wenig La-
tein/ das doch bey weitem M. Ortvvini Latein nit gleich iſt. Solte Gott
umb ſolcher Leut willen/ nicht Land und Leut ſtraffen? M. Bernd/ Jhr
kommet mir eben fuͤr/ wie dieſer Moͤnch/ welcher bey den Muͤcken-
Saͤugern und Cameel-Verſchluckern war in die Schul gegangen.

Allein
D d d iiij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0833" n="791"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">M.</hi></hi> Bernh. Schmids <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Di&#x017F;curs.</hi></hi></hi></fw><lb/>
will auch Kugeln mit mir wech&#x017F;eln! <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Bene veneritis, M.</hi></hi> Bernhard<lb/>
Schmid! Es wu&#x0364;rde mich niemand verdencken/ wann ich zur Ungedult<lb/>
bewogen wu&#x0364;rde/ und &#x017F;agte: will dann jetzo ein jeder Maulaff/ ein jeder<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Pedant,</hi></hi> an mir zu einem Ritter werden? Allein der gro&#x017F;&#x017F;e Schwedi-<lb/>
&#x017F;che Held/ Ko&#x0364;nig Carolus/ pflegt zu &#x017F;agen: Je mehr Feinde/ je mehr<lb/>
Glu&#x0364;ck. Wer weiß/ ob mir die&#x017F;es nicht auch zu be&#x017F;&#x017F;erm Glu&#x0364;ck dienen<lb/>
werde? <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Sæpè majori fortunæ locum dedit injuria.</hi></hi> Jhr &#x017F;precht <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">M.</hi></hi><lb/>
Bernhard: <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tacitâ voluptate perfundor dum non neminem</hi> à virtutis<lb/>
&#x017F;emita paulis-per deflectentem corripui.</hi> Mit die&#x017F;en Worten ha&#x0364;ttet<lb/>
ihr zwar verdienet/ daß ich euch ein wenig u&#x0364;ber die Banck legte/ und<lb/>
euch gebe/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">unum, verum bonum</hi></hi> Allein ich will zuvor &#x017F;ehen/ ob ihr auch<lb/><hi rendition="#k">r</hi>eu und Leyd u&#x0364;ber eure Thorheit haben werdet Zu <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Era&#x017F;mi</hi></hi> Zeiten hat<lb/>
ein Mo&#x0364;nch auff der Cantzel ge&#x017F;tanden/ und ge&#x017F;agt: Der Ju&#x0364;ng&#x017F;te Tag<lb/>
mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e nicht weit &#x017F;eyn/ dann alle La&#x017F;ter/ alle Ungerechtigkeit nehme u&#x0364;ber-<lb/>
hand. Da &#x017F;itzen die Bauren/ und fre&#x017F;&#x017F;en Flei&#x017F;ch am Freytag Zuvor<lb/>
haben &#x017F;ie unterweilens einem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Pa&#x017F;torn</hi></hi> einen Korb voll Eyer gebracht/<lb/>
aber jetzo fre&#x017F;&#x017F;en die Schelmen die Eyer &#x017F;elb&#x017F;t/ und werffen dem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Pa&#x017F;torn</hi></hi><lb/>
die Schalen fu&#x0364;r die Thu&#x0364;r Uber die&#x017F;es alles (&#x017F;agt der Mo&#x0364;nch) kommet<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Era&#x017F;mus</hi></hi> von Rotterdam/ und &#x017F;chreibet <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Colloquia,</hi></hi> und die vornehm&#x017F;te<lb/>
Leut in den Sta&#x0364;tten le&#x017F;en die&#x017F;e <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Colloquia,</hi></hi> und belu&#x017F;tigen &#x017F;ich darmit.<lb/>
Und die&#x017F;er <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Era&#x017F;mus</hi></hi> i&#x017F;t ein rechter Spo&#x0364;tter. Er fragt in einem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Collo-<lb/>
quio,</hi></hi> in was fu&#x0364;r Sprach die Ablaß-Briefe gefunden werden? Es<lb/>
wird ihm geantwortet/ in Lateini&#x017F;cher Sprach. Da fragt er ferner/<lb/>
wie &#x017F;oll ich es aber machen/ wann ich zu einem ungelehrten Teuffel kom-<lb/>
me/ der nit le&#x017F;en oder &#x017F;chreiben kan/ oder kein Latein ver&#x017F;tehet? Werde<lb/>
ich auch fu&#x0364;r dem&#x017F;elben &#x017F;icher &#x017F;eyn/ daß er mich nit anpacke/ und in die<lb/>
Ho&#x0364;ll fu&#x0364;hre? Ho&#x0364;ret doch liebe Zuho&#x0364;rer/ i&#x017F;t das nicht ein Ge&#x017F;po&#x0364;tt/ wel-<lb/>
ches die&#x017F;er <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Era&#x017F;mus,</hi></hi> der ein Kind der Catholi&#x017F;chen Kirchen &#x017F;eyn will/<lb/>
treibet mit den Ablaß-Brieffen/ welche der H. Vatter zu Rom außthei-<lb/>
let? Da kompt ein anderer Spo&#x0364;tter/ genant <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Iohann Reuchlin,</hi></hi> welcher<lb/>
den Hochgelehrten und Hocherleuchten Mann <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">M. Ort vvinum Gra-<lb/>
tium</hi></hi> zu Co&#x0364;lln verfolget/ wie hiebevor die Patriarchen und Propheten<lb/>
&#x017F;ind verfolget worden. Und ich ho&#x0364;re/ daß viel gro&#x017F;&#x017F;e und gelehrte Leut/<lb/>
nicht nur zu Rom/ &#x017F;ondern auch hier und da in Teut&#x017F;chland &#x017F;eyen/ wel-<lb/>
che nicht allein dem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Reuchlin,</hi></hi> &#x017F;ondern auch dem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Era&#x017F;mo</hi></hi> Beyfall geben/<lb/>
und &#x017F;ie fu&#x0364;r wei&#x017F;e Ma&#x0364;nner halten/ da &#x017F;ie doch alle beyde weder in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Theo-<lb/>
logia</hi></hi> oder in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Philo&#x017F;ophia,</hi></hi> &#x017F;o wol <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">&#x017F;tudi</hi></hi>ret haben/ als der Hocherleuchte<lb/>
Mann <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">M. Ort vvinus Gratius,</hi></hi> &#x017F;ondern &#x017F;ie ko&#x0364;nnen nur ein wenig La-<lb/>
tein/ das doch bey weitem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">M. Ortvvini</hi></hi> Latein nit gleich i&#x017F;t. Solte Gott<lb/>
umb &#x017F;olcher Leut willen/ nicht Land und Leut &#x017F;traffen? <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">M.</hi></hi> Bernd/ Jhr<lb/>
kommet mir eben fu&#x0364;r/ wie die&#x017F;er Mo&#x0364;nch/ welcher bey den Mu&#x0364;cken-<lb/>
Sa&#x0364;ugern und Cameel-Ver&#x017F;chluckern war in die Schul gegangen.<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">D d d iiij</fw><fw place="bottom" type="catch">Allein</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[791/0833] M. Bernh. Schmids Diſcurs. will auch Kugeln mit mir wechſeln! Bene veneritis, M. Bernhard Schmid! Es wuͤrde mich niemand verdencken/ wann ich zur Ungedult bewogen wuͤrde/ und ſagte: will dann jetzo ein jeder Maulaff/ ein jeder Pedant, an mir zu einem Ritter werden? Allein der groſſe Schwedi- ſche Held/ Koͤnig Carolus/ pflegt zu ſagen: Je mehr Feinde/ je mehr Gluͤck. Wer weiß/ ob mir dieſes nicht auch zu beſſerm Gluͤck dienen werde? Sæpè majori fortunæ locum dedit injuria. Jhr ſprecht M. Bernhard: Tacitâ voluptate perfundor dum non neminem à virtutis ſemita paulis-per deflectentem corripui. Mit dieſen Worten haͤttet ihr zwar verdienet/ daß ich euch ein wenig uͤber die Banck legte/ und euch gebe/ unum, verum bonum Allein ich will zuvor ſehen/ ob ihr auch reu und Leyd uͤber eure Thorheit haben werdet Zu Eraſmi Zeiten hat ein Moͤnch auff der Cantzel geſtanden/ und geſagt: Der Juͤngſte Tag muͤſſe nicht weit ſeyn/ dann alle Laſter/ alle Ungerechtigkeit nehme uͤber- hand. Da ſitzen die Bauren/ und freſſen Fleiſch am Freytag Zuvor haben ſie unterweilens einem Paſtorn einen Korb voll Eyer gebracht/ aber jetzo freſſen die Schelmen die Eyer ſelbſt/ und werffen dem Paſtorn die Schalen fuͤr die Thuͤr Uber dieſes alles (ſagt der Moͤnch) kommet Eraſmus von Rotterdam/ und ſchreibet Colloquia, und die vornehmſte Leut in den Staͤtten leſen dieſe Colloquia, und beluſtigen ſich darmit. Und dieſer Eraſmus iſt ein rechter Spoͤtter. Er fragt in einem Collo- quio, in was fuͤr Sprach die Ablaß-Briefe gefunden werden? Es wird ihm geantwortet/ in Lateiniſcher Sprach. Da fragt er ferner/ wie ſoll ich es aber machen/ wann ich zu einem ungelehrten Teuffel kom- me/ der nit leſen oder ſchreiben kan/ oder kein Latein verſtehet? Werde ich auch fuͤr demſelben ſicher ſeyn/ daß er mich nit anpacke/ und in die Hoͤll fuͤhre? Hoͤret doch liebe Zuhoͤrer/ iſt das nicht ein Geſpoͤtt/ wel- ches dieſer Eraſmus, der ein Kind der Catholiſchen Kirchen ſeyn will/ treibet mit den Ablaß-Brieffen/ welche der H. Vatter zu Rom außthei- let? Da kompt ein anderer Spoͤtter/ genant Iohann Reuchlin, welcher den Hochgelehrten und Hocherleuchten Mann M. Ort vvinum Gra- tium zu Coͤlln verfolget/ wie hiebevor die Patriarchen und Propheten ſind verfolget worden. Und ich hoͤre/ daß viel groſſe und gelehrte Leut/ nicht nur zu Rom/ ſondern auch hier und da in Teutſchland ſeyen/ wel- che nicht allein dem Reuchlin, ſondern auch dem Eraſmo Beyfall geben/ und ſie fuͤr weiſe Maͤnner halten/ da ſie doch alle beyde weder in Theo- logia oder in Philoſophia, ſo wol ſtudiret haben/ als der Hocherleuchte Mann M. Ort vvinus Gratius, ſondern ſie koͤnnen nur ein wenig La- tein/ das doch bey weitem M. Ortvvini Latein nit gleich iſt. Solte Gott umb ſolcher Leut willen/ nicht Land und Leut ſtraffen? M. Bernd/ Jhr kommet mir eben fuͤr/ wie dieſer Moͤnch/ welcher bey den Muͤcken- Saͤugern und Cameel-Verſchluckern war in die Schul gegangen. Allein D d d iiij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schupp_schriften_1663
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schupp_schriften_1663/833
Zitationshilfe: Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663], S. 791. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schupp_schriften_1663/833>, abgerufen am 22.11.2024.