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Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663].

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Lustiger und anmuthiger Discurs.
deß Herculis seiner Arbeit über mich nehmen/ als diese Last. Dann
wie räumet sich doch der Anfang zu diesem Buche! solte man nicht
weniger lachen; als wann ein Mahler einen Pferdskopff auff eine
menschliche Brust mahlete/ und deme allerhand Farben anstriche.
Das were ja ein greulicher entlehnter Wortverstand/ der nicht sachte
sondern auff einmal mit grossem Ungestümm über einen hauffen fal-
len müste. Es werden auff denen Universitäten grosse Lasten zusam-
men geschrieben/ die werden daselbst durchlesen/ und von darauß wer-
den sie in alle Welt/ Ort und Ecken verschicket. Worzu dienen sie?
Worzu nutzet solche grosse Rüstunge der Waffen/ die so fort das Ge-
hör der Menschen einnehmen? wir wissen wol daß die Diana gehar-
nischt/ und daß die Studien seyn gleichsam ein Krieg oder Scharmü-
tzel ohne Blut. Dieses aber alles miteinander ist nichtes zu achten noch
zu rechnen gegen das Wort (oder vielmehr Laster) Reputation.
Dessen verwundere ich mich aber/ daß welchen sie also vorwerts
feindlich anbacket/ fället sie/ weiß nicht/ welchen Feind mit offenem
Geschoß an. Diese ist die Kriegesschaar/ welche dir und allen deines
gleichen als eine getreue Folgemagd allenthalben und ohnauffhörlich
anhanget und anklebet. Es muß dann einer seyn/ welchen sie gleich-
sam zu durchspissen ihr vorgesetzet: daß aber seiner Meldung vorher-
gehen sollen/ so kan auch keiner/ die es lesen/ solches erhalten. Dieses
sind durch das gantze Buch hindurch die Mapalien und Kinderbossen.
Doch wil ich die vornehmsten Capita, so viel ich kan/ zusammen zie-
hen/ die mit solchen abgeschmackten und scheußlichen Worten gezieret
sind/ daß ich mich kaum deß brechens und Gerbens enthalten können.
Er hechlet und ziehet hefftig und grausam hindurch die grosse Frey-
heit auff den Universiteten/ die doch in den alten und besten Zeiten und
zwar in Grichenlande viel grösser gewesen ist. Er tadelt auch etliche
Sitten und Gebräuche/ ob sie von solchen Würden sind/ daß ich sie
erzehle/ weiß ich nicht/ darzu sind sie nicht bey allem üblich/ auch nicht
alle gleich schädlich. Es sol zwar ein jeder Ort zusehen/ wie solche durch
gute Gesetz/ Ordnung und Straffe mögen eingehalten und verbessert
werden. Jch hätte zu thun und zu schaffen genug solche in eurer Ge-
genwart zu erzehlen/ welches in deme ich solches zu verrichten mir an-
gelegen seyn lasse/ so sol ich doch gleichwol auch das ander nicht verab-
säumen. Er greiffet an hart und verfolget einen Mann der geistliches
Ordens/ und so viel ich ersehe und verspüre einen tapffern und ver-
ständigen. Der hat eine Schrifft unter andern außgehen lassen/ in
welchem er behutsamer als sonsten in das gemein geschehen pfleget/
von den freyen Künsten und Gelahrten urtheilet und sentiret. Es hat
und begreiffet in sich viel von seinem sonderlichem grossem Verstande/

viel
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Luſtiger und anmuthiger Diſcurs.
deß Herculis ſeiner Arbeit uͤber mich nehmen/ als dieſe Laſt. Dann
wie raͤumet ſich doch der Anfang zu dieſem Buche! ſolte man nicht
weniger lachen; als wann ein Mahler einen Pferdskopff auff eine
menſchliche Bruſt mahlete/ und deme allerhand Farben anſtriche.
Das were ja ein greulicher entlehnter Wortverſtand/ der nicht ſachte
ſondern auff einmal mit groſſem Ungeſtuͤmm uͤber einen hauffen fal-
len muͤſte. Es werden auff denen Univerſitaͤten groſſe Laſten zuſam-
men geſchrieben/ die werden daſelbſt durchleſen/ und von darauß wer-
den ſie in alle Welt/ Ort und Ecken verſchicket. Worzu dienen ſie?
Worzu nutzet ſolche groſſe Ruͤſtunge der Waffen/ die ſo fort das Ge-
hoͤr der Menſchen einnehmen? wir wiſſen wol daß die Diana gehar-
niſcht/ und daß die Studien ſeyn gleichſam ein Krieg oder Scharmuͤ-
tzel ohne Blut. Dieſes aber alles miteinander iſt nichtes zu achten noch
zu rechnen gegen das Wort (oder vielmehr Laſter) Reputation.
Deſſen verwundere ich mich aber/ daß welchen ſie alſo vorwerts
feindlich anbacket/ faͤllet ſie/ weiß nicht/ welchen Feind mit offenem
Geſchoß an. Dieſe iſt die Kriegesſchaar/ welche dir und allen deines
gleichen als eine getreue Folgemagd allenthalben und ohnauffhoͤrlich
anhanget und anklebet. Es muß dann einer ſeyn/ welchen ſie gleich-
ſam zu durchſpiſſen ihr vorgeſetzet: daß aber ſeiner Meldung vorher-
gehen ſollen/ ſo kan auch keiner/ die es leſen/ ſolches erhalten. Dieſes
ſind durch das gantze Buch hindurch die Mapalien und Kinderboſſen.
Doch wil ich die vornehmſten Capita, ſo viel ich kan/ zuſammen zie-
hen/ die mit ſolchen abgeſchmackten und ſcheußlichen Worten gezieret
ſind/ daß ich mich kaum deß brechens und Gerbens enthalten koͤnnen.
Er hechlet und ziehet hefftig und grauſam hindurch die groſſe Frey-
heit auff den Univerſiteten/ die doch in den alten und beſten Zeiten und
zwar in Grichenlande viel groͤſſer geweſen iſt. Er tadelt auch etliche
Sitten und Gebraͤuche/ ob ſie von ſolchen Wuͤrden ſind/ daß ich ſie
erzehle/ weiß ich nicht/ darzu ſind ſie nicht bey allem uͤblich/ auch nicht
alle gleich ſchaͤdlich. Es ſol zwar ein jeder Ort zuſehen/ wie ſolche durch
gute Geſetz/ Ordnung und Straffe moͤgen eingehalten und verbeſſert
werden. Jch haͤtte zu thun und zu ſchaffen genug ſolche in eurer Ge-
genwart zu erzehlen/ welches in deme ich ſolches zu verꝛichten mir an-
gelegen ſeyn laſſe/ ſo ſol ich doch gleichwol auch das ander nicht verab-
ſaͤumen. Er greiffet an hart und verfolget einen Mann der geiſtliches
Ordens/ und ſo viel ich erſehe und verſpuͤre einen tapffern und ver-
ſtaͤndigen. Der hat eine Schrifft unter andern außgehen laſſen/ in
welchem er behutſamer als ſonſten in das gemein geſchehen pfleget/
von den freyen Kuͤnſten und Gelahrten urtheilet und ſentiret. Es hat
und begreiffet in ſich viel von ſeinem ſonderlichem groſſem Verſtande/

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Zitationshilfe: Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663], S. 985. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schupp_schriften_1663/1027>, abgerufen am 22.11.2024.