Tyrol. Die Berge zur Linken erhöhen sich und werden zu schroffen, meist unbehölzten Al- pen von Kalk, die bis Lienz, der nächsten Stadt und Post (2 M.) immer steigen und steiler werden, sich fortziehen, sich sodann west- wärts wenden und ein neues Thal bilden; während die rechte Seite ihre Steil- und Schroffheit verliert, und ihre Berge bis auf den Schiefer wieder hinabsinken und sol- chergestalt höchst angenehme und sehr beträcht- liche Anhöhen bilden, die zum Theil bis zum Gipfel angebauet, dort mit einzelnen Höfen und Wohnungen, weiter herunter mit Kirchen, und ganz unten mit fruchtbaren Wiesen, be- deckt sind. Der Eindruck, den diese Einsiede- leyen aus der Ferne machen, ist sehr ange- nehm.
Lienz ragt aus dem Kessel, worin es liegt, nicht unansehnlich hervor. Es hat mehrere Kirchen mit nicht übel erhaltenen Thürmen, und, im Hintergrunde auf einer Anhöhe, eine alte Burg von Umfang. Alles zeigt, daß dies
Tyrol. Die Berge zur Linken erhoͤhen ſich und werden zu ſchroffen, meiſt unbehoͤlzten Al- pen von Kalk, die bis Lienz, der naͤchſten Stadt und Poſt (2 M.) immer ſteigen und ſteiler werden, ſich fortziehen, ſich ſodann weſt- waͤrts wenden und ein neues Thal bilden; waͤhrend die rechte Seite ihre Steil- und Schroffheit verliert, und ihre Berge bis auf den Schiefer wieder hinabſinken und ſol- chergeſtalt hoͤchſt angenehme und ſehr betraͤcht- liche Anhoͤhen bilden, die zum Theil bis zum Gipfel angebauet, dort mit einzelnen Hoͤfen und Wohnungen, weiter herunter mit Kirchen, und ganz unten mit fruchtbaren Wieſen, be- deckt ſind. Der Eindruck, den dieſe Einſiede- leyen aus der Ferne machen, iſt ſehr ange- nehm.
Lienz ragt aus dem Keſſel, worin es liegt, nicht unanſehnlich hervor. Es hat mehrere Kirchen mit nicht uͤbel erhaltenen Thuͤrmen, und, im Hintergrunde auf einer Anhoͤhe, eine alte Burg von Umfang. Alles zeigt, daß dies
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Tyrol. Die Berge zur Linken erhoͤhen ſich
und werden zu ſchroffen, meiſt unbehoͤlzten Al-
pen von Kalk, die bis Lienz, der naͤchſten
Stadt und Poſt (2 M.) immer ſteigen und
ſteiler werden, ſich fortziehen, ſich ſodann weſt-
waͤrts wenden und ein neues Thal bilden;
waͤhrend die rechte Seite ihre Steil- und
Schroffheit verliert, und ihre Berge bis
auf den Schiefer wieder hinabſinken und ſol-
chergeſtalt hoͤchſt angenehme und ſehr betraͤcht-
liche Anhoͤhen bilden, die zum Theil bis zum
Gipfel angebauet, dort mit einzelnen Hoͤfen
und Wohnungen, weiter herunter mit Kirchen,
und ganz unten mit fruchtbaren Wieſen, be-
deckt ſind. Der Eindruck, den dieſe Einſiede-
leyen aus der Ferne machen, iſt ſehr ange-
nehm.
Lienz ragt aus dem Keſſel, worin es liegt,
nicht unanſehnlich hervor. Es hat mehrere
Kirchen mit nicht uͤbel erhaltenen Thuͤrmen,
und, im Hintergrunde auf einer Anhoͤhe, eine
alte Burg von Umfang. Alles zeigt, daß dies
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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 281. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/553>, abgerufen am 24.11.2024.
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