Diese ist mit platten Dächern und ver- mauerten Giebeln gebauet und in dieser Art nicht unansehnlich. Die Häuser haben meist drey Stock, das Pflaster ist erträglich und die Straßen sind ziemlich geräumig.
Von Laufen aus fährt man endlich gerade in die Alpen hinein, und man sieht nun recht lebhaft, wie sehr man, wenn man nicht ge- wohnt ist in Berggegenden zu reisen, sich in Absicht der Nähe oder Entfernung irren kann. Immer sind die Berge vor und neben einem, und immer erreicht man sie nicht. Endlich be- findet man sich zwischen ihnen in dem Thale, aus welchem die Salza hervorströmt, und nun sieht man alles in veränderter Gestalt. Was vorher eine schwarze, starr emporstehende Fel- senmasse war, zeigt sich jetzt am Fuße mit Gärten und Wiesen und Landhäusern, höher hinauf mit Gehölz und erst ganz oben mit kahl hervorstehenden, zerrissenen, verwitterten, Klippen bepflanzt. Die vorige Steilheit ver- schwindet größestentheils und verfließt in all-
Dieſe iſt mit platten Daͤchern und ver- mauerten Giebeln gebauet und in dieſer Art nicht unanſehnlich. Die Haͤuſer haben meiſt drey Stock, das Pflaſter iſt ertraͤglich und die Straßen ſind ziemlich geraͤumig.
Von Laufen aus faͤhrt man endlich gerade in die Alpen hinein, und man ſieht nun recht lebhaft, wie ſehr man, wenn man nicht ge- wohnt iſt in Berggegenden zu reiſen, ſich in Abſicht der Naͤhe oder Entfernung irren kann. Immer ſind die Berge vor und neben einem, und immer erreicht man ſie nicht. Endlich be- findet man ſich zwiſchen ihnen in dem Thale, aus welchem die Salza hervorſtroͤmt, und nun ſieht man alles in veraͤnderter Geſtalt. Was vorher eine ſchwarze, ſtarr emporſtehende Fel- ſenmaſſe war, zeigt ſich jetzt am Fuße mit Gaͤrten und Wieſen und Landhaͤuſern, hoͤher hinauf mit Gehoͤlz und erſt ganz oben mit kahl hervorſtehenden, zerriſſenen, verwitterten, Klippen bepflanzt. Die vorige Steilheit ver- ſchwindet groͤßeſtentheils und verfließt in all-
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Dieſe iſt mit platten Daͤchern und ver-
mauerten Giebeln gebauet und in dieſer Art
nicht unanſehnlich. Die Haͤuſer haben meiſt
drey Stock, das Pflaſter iſt ertraͤglich und die
Straßen ſind ziemlich geraͤumig.
Von Laufen aus faͤhrt man endlich gerade
in die Alpen hinein, und man ſieht nun recht
lebhaft, wie ſehr man, wenn man nicht ge-
wohnt iſt in Berggegenden zu reiſen, ſich in
Abſicht der Naͤhe oder Entfernung irren kann.
Immer ſind die Berge vor und neben einem,
und immer erreicht man ſie nicht. Endlich be-
findet man ſich zwiſchen ihnen in dem Thale,
aus welchem die Salza hervorſtroͤmt, und nun
ſieht man alles in veraͤnderter Geſtalt. Was
vorher eine ſchwarze, ſtarr emporſtehende Fel-
ſenmaſſe war, zeigt ſich jetzt am Fuße mit
Gaͤrten und Wieſen und Landhaͤuſern, hoͤher
hinauf mit Gehoͤlz und erſt ganz oben mit
kahl hervorſtehenden, zerriſſenen, verwitterten,
Klippen bepflanzt. Die vorige Steilheit ver-
ſchwindet groͤßeſtentheils und verfließt in all-
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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 3, [H. 5 u. H. 6]. Berlin, 1795, S. 261. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise03_1795/269>, abgerufen am 25.11.2024.
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