Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, H. 4. Berlin, 1795.hohen Grade und sprach selten für einen Sein Aeußeres war nicht unvortheilhaft. Jch darf bey den Bildnissen der Anhän- M 2
hohen Grade und ſprach ſelten fuͤr einen Sein Aeußeres war nicht unvortheilhaft. Jch darf bey den Bildniſſen der Anhaͤn- M 2
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hohen Grade und ſprach ſelten fuͤr einen
Entwurf, der nicht waͤre durchgeſetzt wor-
den.
Sein Aeußeres war nicht unvortheilhaft.
Er hatte ein etwas volles, aber doch maͤnnli-
ches Geſicht, deſſen Zuͤge viel Geſchmeidigkeit
verriehten. Ein großes ſchwarzes Auge funkel-
te von Geiſt, und verrieth weniger die Schlau-
igkeit eines ausgelernten Geſchaͤftsmann's aus
dem Prieſterſtande, der er war, als die Un-
erſchrockenheit und Feſtigkeit eines biedern Mi-
niſters aus dem Soldatenſtande, der er nicht
war. Sein Koͤrper ſchien ſtark und nervigt,
wenn man ihn nur bis zur Huͤfte ſah, aber
der Reſt war durch ein wuͤthendes, fruͤhes Po-
dagra (er konnte erſt 36 bis 38 Jahr alt
ſeyn) ſo untergraben, daß er ſich nur mit Muͤ-
he aufrecht erhielt, und nur mit der groͤßeſten
Beſchwerlichkeit an einem Stocke ſich vorwaͤrts
bewegen konnte.
Jch darf bey den Bildniſſen der Anhaͤn-
ger dieſer drey Hauptperſonen kuͤrzer ſeyn. Die
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