Lazienka hängt, durch den erwähnten Ka- nal mit einem andern nicht minder angeneh- men Lustsitze, Mokatow, zusammen, wel- cher, wie schon gedacht, der Kronmarschallin Lubomirska gehört. Diese Anlage ist nicht vom größesten Umfange, aber sie enthält einen Reichthum von gärtnerischen Verzierungen, von Terrassen, welche die umliegende Gegend beherrschen, von Lauben, die am Ufer klarer Teiche liegen, von Jrrgängen, Lusthölzchen, von Wasserfällen, Becken, Pavillons und Ein- siedeleyen, die mit dem, was die Natur für Grund und Boden gethan hat, sehr glücklich vereiniget sind. Von der Anhöhe herab, die sich in Terrassen über die niederen Theile des Gartens erhebt, hat man eine ausgebreitete Aussicht über die Gegend um Warschau jen- seits der Weichsel. Am Eingange des Gar- tens steht ein artiges Lustschlößchen, das von Außen nicht prächtig in die Augen fällt, aber von innen sehr geschmackvoll verziert und mit allen Bequemlichkeiten versehen ist, die man
Lazienka haͤngt, durch den erwaͤhnten Ka- nal mit einem andern nicht minder angeneh- men Luſtſitze, Mokatow, zuſammen, wel- cher, wie ſchon gedacht, der Kronmarſchallin Lubomirska gehoͤrt. Dieſe Anlage iſt nicht vom groͤßeſten Umfange, aber ſie enthaͤlt einen Reichthum von gaͤrtneriſchen Verzierungen, von Terraſſen, welche die umliegende Gegend beherrſchen, von Lauben, die am Ufer klarer Teiche liegen, von Jrrgaͤngen, Luſthoͤlzchen, von Waſſerfaͤllen, Becken, Pavillons und Ein- ſiedeleyen, die mit dem, was die Natur fuͤr Grund und Boden gethan hat, ſehr gluͤcklich vereiniget ſind. Von der Anhoͤhe herab, die ſich in Terraſſen uͤber die niederen Theile des Gartens erhebt, hat man eine ausgebreitete Ausſicht uͤber die Gegend um Warſchau jen- ſeits der Weichſel. Am Eingange des Gar- tens ſteht ein artiges Luſtſchloͤßchen, das von Außen nicht praͤchtig in die Augen faͤllt, aber von innen ſehr geſchmackvoll verziert und mit allen Bequemlichkeiten verſehen iſt, die man
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Lazienka haͤngt, durch den erwaͤhnten Ka-
nal mit einem andern nicht minder angeneh-
men Luſtſitze, Mokatow, zuſammen, wel-
cher, wie ſchon gedacht, der Kronmarſchallin
Lubomirska gehoͤrt. Dieſe Anlage iſt nicht vom
groͤßeſten Umfange, aber ſie enthaͤlt einen
Reichthum von gaͤrtneriſchen Verzierungen,
von Terraſſen, welche die umliegende Gegend
beherrſchen, von Lauben, die am Ufer klarer
Teiche liegen, von Jrrgaͤngen, Luſthoͤlzchen,
von Waſſerfaͤllen, Becken, Pavillons und Ein-
ſiedeleyen, die mit dem, was die Natur fuͤr
Grund und Boden gethan hat, ſehr gluͤcklich
vereiniget ſind. Von der Anhoͤhe herab, die
ſich in Terraſſen uͤber die niederen Theile des
Gartens erhebt, hat man eine ausgebreitete
Ausſicht uͤber die Gegend um Warſchau jen-
ſeits der Weichſel. Am Eingange des Gar-
tens ſteht ein artiges Luſtſchloͤßchen, das von
Außen nicht praͤchtig in die Augen faͤllt, aber
von innen ſehr geſchmackvoll verziert und mit
allen Bequemlichkeiten verſehen iſt, die man
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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, [H. 3]. Berlin, 1795, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise0201_1795/99>, abgerufen am 22.07.2024.
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