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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, [H. 3]. Berlin, 1795.

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terre, Porzellainbeete mit Buchsbaum einge-
faßt; aber Pavillons, Terrassen und Lauben
sind vorhanden. Da die Grundfläche des Gar-
tens sich von oben über das hohe Ufer, das
die Weichsel ehedem bespühlte, von dem sie
aber zurück getreten ist, nach der Niederung,
worin die Schulitz liegt, hinabzieht, so hat
der Besitzer diese Erhöhung und Vertiefung zu
natürlichen Terrassen benutzt; und da das Erd-
reich sehr locker ist, so hat er es in mancher-
ley Richtungen aushölen und zu unterirrdischen
Gängen vorrichten lassen, die, mittels einiger
Durchbrüche nach oben, Luft und Licht erhal-
ten und zu artigen unterirrdischen Anlagen,
theils Grotten, theils Sälen führen, die sehr
geräumig und heiter sind und beträchtliche Ge-
sellschaften fassen können *). Die südöstliche

*) Coxe erwähnt dieses Gartens, in seinem bekannten
Werke, (Th. I. S. 129. fg.) und ich wünsche, daß
man dort nachlesen möge, was er darüber sagt, aber
auch die schönen Farben, mit denen er malt, ein
wenig mildern. Man sieht ihn nicht immer in dem
Drittes Heft. F

terre, Porzellainbeete mit Buchsbaum einge-
faßt; aber Pavillons, Terraſſen und Lauben
ſind vorhanden. Da die Grundflaͤche des Gar-
tens ſich von oben uͤber das hohe Ufer, das
die Weichſel ehedem beſpuͤhlte, von dem ſie
aber zuruͤck getreten iſt, nach der Niederung,
worin die Schulitz liegt, hinabzieht, ſo hat
der Beſitzer dieſe Erhoͤhung und Vertiefung zu
natuͤrlichen Terraſſen benutzt; und da das Erd-
reich ſehr locker iſt, ſo hat er es in mancher-
ley Richtungen aushoͤlen und zu unterirrdiſchen
Gaͤngen vorrichten laſſen, die, mittels einiger
Durchbruͤche nach oben, Luft und Licht erhal-
ten und zu artigen unterirrdiſchen Anlagen,
theils Grotten, theils Saͤlen fuͤhren, die ſehr
geraͤumig und heiter ſind und betraͤchtliche Ge-
ſellſchaften faſſen koͤnnen *). Die ſuͤdoͤſtliche

*) Coxe erwaͤhnt dieſes Gartens, in ſeinem bekannten
Werke, (Th. I. S. 129. fg.) und ich wuͤnſche, daß
man dort nachleſen moͤge, was er daruͤber ſagt, aber
auch die ſchoͤnen Farben, mit denen er malt, ein
wenig mildern. Man ſieht ihn nicht immer in dem
Drittes Heft. F
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[81/0091] terre, Porzellainbeete mit Buchsbaum einge- faßt; aber Pavillons, Terraſſen und Lauben ſind vorhanden. Da die Grundflaͤche des Gar- tens ſich von oben uͤber das hohe Ufer, das die Weichſel ehedem beſpuͤhlte, von dem ſie aber zuruͤck getreten iſt, nach der Niederung, worin die Schulitz liegt, hinabzieht, ſo hat der Beſitzer dieſe Erhoͤhung und Vertiefung zu natuͤrlichen Terraſſen benutzt; und da das Erd- reich ſehr locker iſt, ſo hat er es in mancher- ley Richtungen aushoͤlen und zu unterirrdiſchen Gaͤngen vorrichten laſſen, die, mittels einiger Durchbruͤche nach oben, Luft und Licht erhal- ten und zu artigen unterirrdiſchen Anlagen, theils Grotten, theils Saͤlen fuͤhren, die ſehr geraͤumig und heiter ſind und betraͤchtliche Ge- ſellſchaften faſſen koͤnnen *). Die ſuͤdoͤſtliche *) Coxe erwaͤhnt dieſes Gartens, in ſeinem bekannten Werke, (Th. I. S. 129. fg.) und ich wuͤnſche, daß man dort nachleſen moͤge, was er daruͤber ſagt, aber auch die ſchoͤnen Farben, mit denen er malt, ein wenig mildern. Man ſieht ihn nicht immer in dem Drittes Heft. F

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, [H. 3]. Berlin, 1795, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise0201_1795/91>, abgerufen am 07.05.2024.