Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 2, [H. 3]. Berlin, 1795.Raum und allerley, den Kindern auffallende, Gewöhnlich bekömmt die männliche Jugend Raum und allerley, den Kindern auffallende, Gewoͤhnlich bekoͤmmt die maͤnnliche Jugend <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0217" n="207"/> Raum und allerley, den Kindern auffallende,<lb/> Beſchaͤftigungen, ihre Geſundheit befeſtigen<lb/> und ihre Thaͤtigkeit befriedigen; da man kei-<lb/> nen Begriff davon hat, ſie in dieſen Jahren<lb/> mit Stilleſitzen und Auswendiglernen zu quaͤ-<lb/> len: ſo iſt es natuͤrlich, daß ſie vor der Hand<lb/> ein beſſeres Blut bekommen, als ihnen Vater<lb/> und Mutter (oder <hi rendition="#aq">„ami“</hi> und <hi rendition="#aq">„amie?“</hi>) viel-<lb/> leicht mitgetheilt haben, und daß ſie, auf dieſe<lb/> verbeſſerte Grundlage hin, ſo zu gedeihen und<lb/> zu bluͤhen anfangen, wie es gewoͤhnlich bey<lb/> der polniſchen Jugend der Fall iſt. Denn nur<lb/> aus dieſen Umſtaͤnden kann ich mir erklaͤren,<lb/> wie eine Geſellſchaft, die ſo ungebunden, ſo<lb/> regellos, ſo im Taumel aller ſinnlichen Ge-<lb/> nuͤſſe, lebt, ſolch ein Heer von ſchoͤnen, tref-<lb/> lich gebildeten und geſunden Kindern erzeugen<lb/> mag.</p><lb/> <p>Gewoͤhnlich bekoͤmmt die maͤnnliche Jugend<lb/> erſt gegen das vierzehnte und funfzehnte Jahr<lb/> Hofmeiſter. Dieſe ſind gezwungen, ihre Kunſt<lb/> ganz anders zu treiben, als ihre Mitbruͤder in<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [207/0217]
Raum und allerley, den Kindern auffallende,
Beſchaͤftigungen, ihre Geſundheit befeſtigen
und ihre Thaͤtigkeit befriedigen; da man kei-
nen Begriff davon hat, ſie in dieſen Jahren
mit Stilleſitzen und Auswendiglernen zu quaͤ-
len: ſo iſt es natuͤrlich, daß ſie vor der Hand
ein beſſeres Blut bekommen, als ihnen Vater
und Mutter (oder „ami“ und „amie?“) viel-
leicht mitgetheilt haben, und daß ſie, auf dieſe
verbeſſerte Grundlage hin, ſo zu gedeihen und
zu bluͤhen anfangen, wie es gewoͤhnlich bey
der polniſchen Jugend der Fall iſt. Denn nur
aus dieſen Umſtaͤnden kann ich mir erklaͤren,
wie eine Geſellſchaft, die ſo ungebunden, ſo
regellos, ſo im Taumel aller ſinnlichen Ge-
nuͤſſe, lebt, ſolch ein Heer von ſchoͤnen, tref-
lich gebildeten und geſunden Kindern erzeugen
mag.
Gewoͤhnlich bekoͤmmt die maͤnnliche Jugend
erſt gegen das vierzehnte und funfzehnte Jahr
Hofmeiſter. Dieſe ſind gezwungen, ihre Kunſt
ganz anders zu treiben, als ihre Mitbruͤder in
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