Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 1, H. 2. Berlin, 1795.brette schmeckende Karako, oder jeder andre brette ſchmeckende Karako, oder jeder andre <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0206" n="196"/> brette ſchmeckende Karako, oder jeder andre<lb/> kurze korſettartige Anzug. Deſto reizender<lb/> ſteht letzterer zur Maſurka bey den Weibern,<lb/> und die Kurtka und Charivari bey den Maͤn-<lb/> nern. Der leichte, huͤpfende Charakter dieſes<lb/> Tanzeſ, der den Koͤrper in ſo mannigfachen,<lb/> kurzen, ſchnellabwechsl;enden Bewegungen und<lb/> Verſchraͤnkungen ſich zu zeigen, und auch<lb/> den Armen ein ungezwungenes Spiel er-<lb/> laubt, der von dem Auge Feuer und Leben,<lb/> Zaͤrtlichkeit und Wolluſt fordert und dem<lb/> Kopfe gebietet, der Leidenſchaft gemaͤß, ſich<lb/> zu erheben, oder ſanft aus die Schulter zu<lb/> neigen, oder uͤber die Bruſt herabzuſenken:<lb/> dieſer Tanz bedarf der hoͤchſten Einfalt, Leich-<lb/> tigkeit und Zartheit im Anzuge, damit das<lb/> Spiel der Umriſſe weder verhindert noch be-<lb/> deckt werde. Auch dieſe Vorſchriften ſind von<lb/> einem wirklichen Taͤnzerpaar abgenommen,<lb/> das nicht leicht ein anderes in Vollkommen-<lb/> heit erreichen noch weniger uͤbertreffen wird.<lb/> Es war der Prinz Joſeph Poniatoweki und<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [196/0206]
brette ſchmeckende Karako, oder jeder andre
kurze korſettartige Anzug. Deſto reizender
ſteht letzterer zur Maſurka bey den Weibern,
und die Kurtka und Charivari bey den Maͤn-
nern. Der leichte, huͤpfende Charakter dieſes
Tanzeſ, der den Koͤrper in ſo mannigfachen,
kurzen, ſchnellabwechsl;enden Bewegungen und
Verſchraͤnkungen ſich zu zeigen, und auch
den Armen ein ungezwungenes Spiel er-
laubt, der von dem Auge Feuer und Leben,
Zaͤrtlichkeit und Wolluſt fordert und dem
Kopfe gebietet, der Leidenſchaft gemaͤß, ſich
zu erheben, oder ſanft aus die Schulter zu
neigen, oder uͤber die Bruſt herabzuſenken:
dieſer Tanz bedarf der hoͤchſten Einfalt, Leich-
tigkeit und Zartheit im Anzuge, damit das
Spiel der Umriſſe weder verhindert noch be-
deckt werde. Auch dieſe Vorſchriften ſind von
einem wirklichen Taͤnzerpaar abgenommen,
das nicht leicht ein anderes in Vollkommen-
heit erreichen noch weniger uͤbertreffen wird.
Es war der Prinz Joſeph Poniatoweki und
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |