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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 1, H. 2. Berlin, 1795.

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Außer diesen zufälligen, wurden in meh-
reren großen und mittlern Häusern, stehende
Gesellschaften an bestimmten Tagen gegeben.
Eine der zahlreichsten und glänzendsten dieser
Art war Sonntags bei der Schwester des
Königs, Madame de Cracovie. An diesem
Tage pflegt er schon seit Jahren des Mit-
tags bei ihr zu speisen. Nach der Tafel, von
vier Uhr an, füllten sich die Säle mit allem,
was Warschau Großes, Reiches und Schö-
nes an Einheimischen und Fremden in sich
faßte, um dem König die Kour zu machen.
Um sieben Uhr fuhr er gewöhnlich nach dem
Schlosse zurück und die Gesellschaft zerstreuete
sich zu andern Vergnügungen.

Der Reichstagsmarschall Malachowski
gab Dienstags eine große Gesellschaft, die
nicht minder zahlreich und prächtig war, als
die bei der Schwester des Königs. Koncert,
Spiel, Konversation, zuweilen Tanz, waren
die Unterhaltung in derselben. Niemand

Außer dieſen zufaͤlligen, wurden in meh-
reren großen und mittlern Haͤuſern, ſtehende
Geſellſchaften an beſtimmten Tagen gegeben.
Eine der zahlreichſten und glaͤnzendſten dieſer
Art war Sonntags bei der Schweſter des
Koͤnigs, Madame de Cracovie. An dieſem
Tage pflegt er ſchon ſeit Jahren des Mit-
tags bei ihr zu ſpeiſen. Nach der Tafel, von
vier Uhr an, fuͤllten ſich die Saͤle mit allem,
was Warſchau Großes, Reiches und Schoͤ-
nes an Einheimiſchen und Fremden in ſich
faßte, um dem Koͤnig die Kour zu machen.
Um ſieben Uhr fuhr er gewoͤhnlich nach dem
Schloſſe zuruͤck und die Geſellſchaft zerſtreuete
ſich zu andern Vergnuͤgungen.

Der Reichstagsmarſchall Malachowski
gab Dienſtags eine große Geſellſchaft, die
nicht minder zahlreich und praͤchtig war, als
die bei der Schweſter des Koͤnigs. Koncert,
Spiel, Konverſation, zuweilen Tanz, waren
die Unterhaltung in derſelben. Niemand

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[189/0199] Außer dieſen zufaͤlligen, wurden in meh- reren großen und mittlern Haͤuſern, ſtehende Geſellſchaften an beſtimmten Tagen gegeben. Eine der zahlreichſten und glaͤnzendſten dieſer Art war Sonntags bei der Schweſter des Koͤnigs, Madame de Cracovie. An dieſem Tage pflegt er ſchon ſeit Jahren des Mit- tags bei ihr zu ſpeiſen. Nach der Tafel, von vier Uhr an, fuͤllten ſich die Saͤle mit allem, was Warſchau Großes, Reiches und Schoͤ- nes an Einheimiſchen und Fremden in ſich faßte, um dem Koͤnig die Kour zu machen. Um ſieben Uhr fuhr er gewoͤhnlich nach dem Schloſſe zuruͤck und die Geſellſchaft zerſtreuete ſich zu andern Vergnuͤgungen. Der Reichstagsmarſchall Malachowski gab Dienſtags eine große Geſellſchaft, die nicht minder zahlreich und praͤchtig war, als die bei der Schweſter des Koͤnigs. Koncert, Spiel, Konverſation, zuweilen Tanz, waren die Unterhaltung in derſelben. Niemand

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 1, H. 2. Berlin, 1795, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise0102_1795/199>, abgerufen am 24.11.2024.