Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 1, H. 2. Berlin, 1795.Die Anzahl der Familien vom Adel, welche Die Anzahl der Familien vom Adel, welche <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0158" n="148"/> <p>Die Anzahl der Familien vom Adel, welche<lb/> die groͤßeſten Strecken des flachen Landes und<lb/> die meiſten Ehrenſtellen und Wuͤrden des<lb/> Staats unter einander getheilt haben, belaͤuft<lb/> ſich vielleicht kaum auf hundert in ganz Po-<lb/> len. Unter dieſen giebt es wiederum ungefaͤhr<lb/> dreyßig, die durch ihren Reichthum und durch<lb/> ihre, uͤber jede Woiwodſchaft verbreiteten, Be-<lb/> ſitzthuͤmer, die Stimmen und Perſonen der<lb/> geringern Edelleute, eben ſo gewiß, als die<lb/> Gunſt oder Nachgiebigkeit des Koͤnigs, die<lb/> Bereitwilligkeit der auswaͤrtigen vermoͤgenden<lb/> Miniſter, die Anhaͤnglichkeit bedeutender Fa-<lb/> milien, und, durch das alles, einen ſiegenden<lb/> Einfluß in den Geſchaͤften der Republik, ſich<lb/> zu verſchaffen verſtehen. Zu dieſen letztern ge-<lb/> hoͤren die Czartoriski, Potocki, Branicki,<lb/> Rzewuski, Czetwertinski, Soltyk, Sapieha,<lb/> Malachowski, Oginski, Czacki, Radzivil, Lu-<lb/> bomirski, Maſſalski, Mosſtowski u. a.; Na-<lb/> men, die von jeher, theils ihres Reichthums,<lb/> theils ihrer Wuͤrden, theils ihres Einſtuſſes in<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [148/0158]
Die Anzahl der Familien vom Adel, welche
die groͤßeſten Strecken des flachen Landes und
die meiſten Ehrenſtellen und Wuͤrden des
Staats unter einander getheilt haben, belaͤuft
ſich vielleicht kaum auf hundert in ganz Po-
len. Unter dieſen giebt es wiederum ungefaͤhr
dreyßig, die durch ihren Reichthum und durch
ihre, uͤber jede Woiwodſchaft verbreiteten, Be-
ſitzthuͤmer, die Stimmen und Perſonen der
geringern Edelleute, eben ſo gewiß, als die
Gunſt oder Nachgiebigkeit des Koͤnigs, die
Bereitwilligkeit der auswaͤrtigen vermoͤgenden
Miniſter, die Anhaͤnglichkeit bedeutender Fa-
milien, und, durch das alles, einen ſiegenden
Einfluß in den Geſchaͤften der Republik, ſich
zu verſchaffen verſtehen. Zu dieſen letztern ge-
hoͤren die Czartoriski, Potocki, Branicki,
Rzewuski, Czetwertinski, Soltyk, Sapieha,
Malachowski, Oginski, Czacki, Radzivil, Lu-
bomirski, Maſſalski, Mosſtowski u. a.; Na-
men, die von jeher, theils ihres Reichthums,
theils ihrer Wuͤrden, theils ihres Einſtuſſes in
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