Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 1, H. 2. Berlin, 1795.

Bild:
<< vorherige Seite

vermummt, erkannt oder nicht erkannt, auf
keinem Fall aber zusammen haltend. Um sie
herum springen von Zeit zu Zeit ein paar
Teufelchen mit langen Schweifen, und ein al-
ter Teufel mit ungeheuren Hörnern. -- Dieß
sind die Prinzen und einer ihrer Hofmeister.
An diese schließt sich, in Begleitung einer al-
ten häßlichen Bäuerin, ein niedliches Bauer-
mädchen, das mit reizender Unbefangenheit
Blumen austheilt -- diese ist die Prinzessin
und jene ihre Hofmeisterin. Man bleibt eine
kleine oder größere Weile dort, und fährt end-
lich, je nachdem sich die einzelnen Glieder der
Familie mehr oder weniger belustigen, früher
oder später, aber immer einzela, und selten
vor Anbruch des Tages, nach Hause und legt
sich schlafen, um zu einem ähnlichen Tage wie-
der zu erwachen.

Jch bin verbunden einzelne Züge dieses
Gemäldes, die unverständlich seyn könnten,
weiter auszuführen.

K 2

vermummt, erkannt oder nicht erkannt, auf
keinem Fall aber zuſammen haltend. Um ſie
herum ſpringen von Zeit zu Zeit ein paar
Teufelchen mit langen Schweifen, und ein al-
ter Teufel mit ungeheuren Hoͤrnern. — Dieß
ſind die Prinzen und einer ihrer Hofmeiſter.
An dieſe ſchließt ſich, in Begleitung einer al-
ten haͤßlichen Baͤuerin, ein niedliches Bauer-
maͤdchen, das mit reizender Unbefangenheit
Blumen austheilt — dieſe iſt die Prinzeſſin
und jene ihre Hofmeiſterin. Man bleibt eine
kleine oder groͤßere Weile dort, und faͤhrt end-
lich, je nachdem ſich die einzelnen Glieder der
Familie mehr oder weniger beluſtigen, fruͤher
oder ſpaͤter, aber immer einzela, und ſelten
vor Anbruch des Tages, nach Hauſe und legt
ſich ſchlafen, um zu einem aͤhnlichen Tage wie-
der zu erwachen.

Jch bin verbunden einzelne Zuͤge dieſes
Gemaͤldes, die unverſtaͤndlich ſeyn koͤnnten,
weiter auszufuͤhren.

K 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0157" n="147"/>
vermummt, erkannt oder nicht erkannt, auf<lb/>
keinem Fall aber zu&#x017F;ammen haltend. Um &#x017F;ie<lb/>
herum &#x017F;pringen von Zeit zu Zeit ein paar<lb/>
Teufelchen mit langen Schweifen, und ein al-<lb/>
ter Teufel mit ungeheuren Ho&#x0364;rnern. &#x2014; Dieß<lb/>
&#x017F;ind die Prinzen und einer ihrer Hofmei&#x017F;ter.<lb/>
An die&#x017F;e &#x017F;chließt &#x017F;ich, in Begleitung einer al-<lb/>
ten ha&#x0364;ßlichen Ba&#x0364;uerin, ein niedliches Bauer-<lb/>
ma&#x0364;dchen, das mit reizender Unbefangenheit<lb/>
Blumen austheilt &#x2014; die&#x017F;e i&#x017F;t die Prinze&#x017F;&#x017F;in<lb/>
und jene ihre Hofmei&#x017F;terin. Man bleibt eine<lb/>
kleine oder gro&#x0364;ßere Weile dort, und fa&#x0364;hrt end-<lb/>
lich, je nachdem &#x017F;ich die einzelnen Glieder der<lb/>
Familie mehr oder weniger belu&#x017F;tigen, fru&#x0364;her<lb/>
oder &#x017F;pa&#x0364;ter, aber immer einzela, und &#x017F;elten<lb/>
vor Anbruch des Tages, nach Hau&#x017F;e und legt<lb/>
&#x017F;ich &#x017F;chlafen, um zu einem a&#x0364;hnlichen Tage wie-<lb/>
der zu erwachen.</p><lb/>
        <p>Jch bin verbunden einzelne Zu&#x0364;ge die&#x017F;es<lb/>
Gema&#x0364;ldes, die unver&#x017F;ta&#x0364;ndlich &#x017F;eyn ko&#x0364;nnten,<lb/>
weiter auszufu&#x0364;hren.</p><lb/>
        <fw place="bottom" type="sig">K 2</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[147/0157] vermummt, erkannt oder nicht erkannt, auf keinem Fall aber zuſammen haltend. Um ſie herum ſpringen von Zeit zu Zeit ein paar Teufelchen mit langen Schweifen, und ein al- ter Teufel mit ungeheuren Hoͤrnern. — Dieß ſind die Prinzen und einer ihrer Hofmeiſter. An dieſe ſchließt ſich, in Begleitung einer al- ten haͤßlichen Baͤuerin, ein niedliches Bauer- maͤdchen, das mit reizender Unbefangenheit Blumen austheilt — dieſe iſt die Prinzeſſin und jene ihre Hofmeiſterin. Man bleibt eine kleine oder groͤßere Weile dort, und faͤhrt end- lich, je nachdem ſich die einzelnen Glieder der Familie mehr oder weniger beluſtigen, fruͤher oder ſpaͤter, aber immer einzela, und ſelten vor Anbruch des Tages, nach Hauſe und legt ſich ſchlafen, um zu einem aͤhnlichen Tage wie- der zu erwachen. Jch bin verbunden einzelne Zuͤge dieſes Gemaͤldes, die unverſtaͤndlich ſeyn koͤnnten, weiter auszufuͤhren. K 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise0102_1795
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise0102_1795/157
Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 1, H. 2. Berlin, 1795, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise0102_1795/157>, abgerufen am 21.11.2024.