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Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 1, [H. 1]. Berlin, 1795.

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großen Wechselhäuser, der mehrere Familien
so herunterbrachte, daß sie sich von Warschau
weg, auf das Land zurückziehen mußten, wo
sie wirthschaftliche Einschränkungen machen
konnten: alle diese verschiedenen Auswanderun-
gen müssen die jetzige Volksmenge der Stadt
um mehrere Tausende verringert haben, so
wie dadurch das Getümmel auf den Straßen,
und Handel und Verkehr augenscheinlich ge-
schwächt worden sind *)

Der Nahrungserwerb der arbeitenden
Klassen in Warschau, vom Kaufmann bis zum
Handwerker der geringsten Gattung, war fast
ausschließend auf das Bedürfniß und die Ver-
schwendung der Großen, und überhaupt auf
den Vertrieb innerhalb der Mauern der Stadt,
gebauet. Für das Ausland arbeitete und ver-

*) Es ist natürlich, daß die nachher folgenden Auf-
tritte, vom May 1793 bis in den September 1794,
die Volkszahl in Warschau und den Wohlstand noch
merklicher vermindert haben müssen. Man vergleiche
übrigens Verl. Mon. Schr. l. c. S. 557.
J

großen Wechſelhaͤuſer, der mehrere Familien
ſo herunterbrachte, daß ſie ſich von Warſchau
weg, auf das Land zuruͤckziehen mußten, wo
ſie wirthſchaftliche Einſchraͤnkungen machen
konnten: alle dieſe verſchiedenen Auswanderun-
gen muͤſſen die jetzige Volksmenge der Stadt
um mehrere Tauſende verringert haben, ſo
wie dadurch das Getuͤmmel auf den Straßen,
und Handel und Verkehr augenſcheinlich ge-
ſchwaͤcht worden ſind *)

Der Nahrungserwerb der arbeitenden
Klaſſen in Warſchau, vom Kaufmann bis zum
Handwerker der geringſten Gattung, war faſt
ausſchließend auf das Beduͤrfniß und die Ver-
ſchwendung der Großen, und uͤberhaupt auf
den Vertrieb innerhalb der Mauern der Stadt,
gebauet. Fuͤr das Ausland arbeitete und ver-

*) Es iſt natuͤrlich, daß die nachher folgenden Auf-
tritte, vom May 1793 bis in den September 1794,
die Volkszahl in Warſchau und den Wohlſtand noch
merklicher vermindert haben muͤſſen. Man vergleiche
uͤbrigens Verl. Mon. Schr. l. c. S. 557.
J
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[129/0147] großen Wechſelhaͤuſer, der mehrere Familien ſo herunterbrachte, daß ſie ſich von Warſchau weg, auf das Land zuruͤckziehen mußten, wo ſie wirthſchaftliche Einſchraͤnkungen machen konnten: alle dieſe verſchiedenen Auswanderun- gen muͤſſen die jetzige Volksmenge der Stadt um mehrere Tauſende verringert haben, ſo wie dadurch das Getuͤmmel auf den Straßen, und Handel und Verkehr augenſcheinlich ge- ſchwaͤcht worden ſind *) Der Nahrungserwerb der arbeitenden Klaſſen in Warſchau, vom Kaufmann bis zum Handwerker der geringſten Gattung, war faſt ausſchließend auf das Beduͤrfniß und die Ver- ſchwendung der Großen, und uͤberhaupt auf den Vertrieb innerhalb der Mauern der Stadt, gebauet. Fuͤr das Ausland arbeitete und ver- *) Es iſt natuͤrlich, daß die nachher folgenden Auf- tritte, vom May 1793 bis in den September 1794, die Volkszahl in Warſchau und den Wohlſtand noch merklicher vermindert haben muͤſſen. Man vergleiche uͤbrigens Verl. Mon. Schr. l. c. S. 557. J

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 1, [H. 1]. Berlin, 1795, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise0101_1795/147>, abgerufen am 22.11.2024.