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Schulz, Friedrich: Neue Reise durch Italien. Bd. 1, H. 1. Berlin, 1797.

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bey mir stehen lassen) nebst einer "mancia"*),
ausgezahlt hatte, überreichte er mir ein klei-
nes Buch, das ziemlich zergriffen und mit
Namen und Anmerkungen angefüllt war;
und bat mich, ihm meinen Namen zu schen-
ken -- "die Fremden, denen er gedient, hät-
ten sich alle eingeschrieben." -- Jch blätterte,
und auf allen Seiten las ich in allerley
Sprachen: der Graf Bevilacqua, Be-
sitzer dieses, Träger dieses etc. ver-
dient die Achtung, das Mitleid al-
ler etc. hat mir mit so viel Treue,
Aufmerksamkeit etc. gedient
-- Jch
war in der That sehr überrascht. Alessandro,
sagte ich: Sie sind der Bevilacqua? --
"Nein," erwiederte er: "das war mein Va-
ter. Weiterhin kommen erst die Blätter, die
mich angehen." -- Jch blätterte weiter und

*) "mancia" ist eigentlich in Jtalien das Trinkgeld,
das man noch außer der, für einen gewissen Dienst
bestimmten, Summe geben muß. So fordert ein
Postknecht, oder jeder andre Arbeiter, wenn man
seine Dienste schon bezahlt hat, noch eine "mancia."

bey mir ſtehen laſſen) nebſt einer „mancia“*),
ausgezahlt hatte, uͤberreichte er mir ein klei-
nes Buch, das ziemlich zergriffen und mit
Namen und Anmerkungen angefuͤllt war;
und bat mich, ihm meinen Namen zu ſchen-
ken — „die Fremden, denen er gedient, haͤt-
ten ſich alle eingeſchrieben.“ — Jch blaͤtterte,
und auf allen Seiten las ich in allerley
Sprachen: der Graf Bevilacqua, Be-
ſitzer dieſes, Traͤger dieſes ꝛc. ver-
dient die Achtung, das Mitleid al-
ler ꝛc. hat mir mit ſo viel Treue,
Aufmerkſamkeit ꝛc. gedient
— Jch
war in der That ſehr uͤberraſcht. Aleſſandro,
ſagte ich: Sie ſind der Bevilacqua? —
„Nein,“ erwiederte er: „das war mein Va-
ter. Weiterhin kommen erſt die Blaͤtter, die
mich angehen.“ — Jch blaͤtterte weiter und

*) „mancia“ iſt eigentlich in Jtalien das Trinkgeld,
das man noch außer der, für einen gewiſſen Dienſt
beſtimmten, Summe geben muß. So fordert ein
Poſtknecht, oder jeder andre Arbeiter, wenn man
ſeine Dienſte ſchon bezahlt hat, noch eine „mancia.“
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[139/0147] bey mir ſtehen laſſen) nebſt einer „mancia“ *), ausgezahlt hatte, uͤberreichte er mir ein klei- nes Buch, das ziemlich zergriffen und mit Namen und Anmerkungen angefuͤllt war; und bat mich, ihm meinen Namen zu ſchen- ken — „die Fremden, denen er gedient, haͤt- ten ſich alle eingeſchrieben.“ — Jch blaͤtterte, und auf allen Seiten las ich in allerley Sprachen: der Graf Bevilacqua, Be- ſitzer dieſes, Traͤger dieſes ꝛc. ver- dient die Achtung, das Mitleid al- ler ꝛc. hat mir mit ſo viel Treue, Aufmerkſamkeit ꝛc. gedient — Jch war in der That ſehr uͤberraſcht. Aleſſandro, ſagte ich: Sie ſind der Bevilacqua? — „Nein,“ erwiederte er: „das war mein Va- ter. Weiterhin kommen erſt die Blaͤtter, die mich angehen.“ — Jch blaͤtterte weiter und *) „mancia“ iſt eigentlich in Jtalien das Trinkgeld, das man noch außer der, für einen gewiſſen Dienſt beſtimmten, Summe geben muß. So fordert ein Poſtknecht, oder jeder andre Arbeiter, wenn man ſeine Dienſte ſchon bezahlt hat, noch eine „mancia.“

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Neue Reise durch Italien. Bd. 1, H. 1. Berlin, 1797, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_italien_1797/147>, abgerufen am 24.11.2024.