pos, Aemilius Macrus, Vitruvius und Plinius der ältere. Den Fraca- stor und Maffei sieht man auf den beyden Bogen, durch die man zu diesem Platze ge- langt. Jn den Sälen des gedachten Stadt- pallastes sind einige historische Gemälde, die meist auf die Kriegsthaten der Stadt Verona Bezug haben, die aber die Zeit sehr unschein- bar gemacht hat. Der Pallast des Podesta und des Capitano, beydes veraltete Wer- ke, stehen auch auf diesem Platze; und in des- sen Nähe findet man die Grabmäler einiger ehemaligen Beherrscher von Verona aus dem Hause Scala, als des "Can Grande", des "Can Signorio" und des "Can Mastino", Werke in gothischem Geschmack, die im Gan- zen eben keine gefällige Wirkung thun, deren einzelne Theile aber mit viel Feinheit und Leich- tigkeit gemeiselt sind.
Der Kräuterplatz, ein längliches Vier- eck, wenigstens noch einmal so groß als der Herrenplatz, ist, besonders des Vormittags,
pos, Aemilius Macrus, Vitruvius und Plinius der aͤltere. Den Fraca- ſtor und Maffei ſieht man auf den beyden Bogen, durch die man zu dieſem Platze ge- langt. Jn den Saͤlen des gedachten Stadt- pallaſtes ſind einige hiſtoriſche Gemaͤlde, die meiſt auf die Kriegsthaten der Stadt Verona Bezug haben, die aber die Zeit ſehr unſchein- bar gemacht hat. Der Pallaſt des Podeſta und des Capitano, beydes veraltete Wer- ke, ſtehen auch auf dieſem Platze; und in deſ- ſen Naͤhe findet man die Grabmaͤler einiger ehemaligen Beherrſcher von Verona aus dem Hauſe Scala, als des „Can Grande“, des „Can Signorio“ und des „Can Mastino“, Werke in gothiſchem Geſchmack, die im Gan- zen eben keine gefaͤllige Wirkung thun, deren einzelne Theile aber mit viel Feinheit und Leich- tigkeit gemeiſelt ſind.
Der Kraͤuterplatz, ein laͤngliches Vier- eck, wenigſtens noch einmal ſo groß als der Herrenplatz, iſt, beſonders des Vormittags,
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ſtor und Maffei ſieht man auf den beyden
Bogen, durch die man zu dieſem Platze ge-
langt. Jn den Saͤlen des gedachten Stadt-
pallaſtes ſind einige hiſtoriſche Gemaͤlde, die
meiſt auf die Kriegsthaten der Stadt Verona
Bezug haben, die aber die Zeit ſehr unſchein-
bar gemacht hat. Der Pallaſt des Podeſta
und des Capitano, beydes veraltete Wer-
ke, ſtehen auch auf dieſem Platze; und in deſ-
ſen Naͤhe findet man die Grabmaͤler einiger
ehemaligen Beherrſcher von Verona aus dem
Hauſe Scala, als des „Can Grande“, des
„Can Signorio“ und des „Can Mastino“,
Werke in gothiſchem Geſchmack, die im Gan-
zen eben keine gefaͤllige Wirkung thun, deren
einzelne Theile aber mit viel Feinheit und Leich-
tigkeit gemeiſelt ſind.
Der Kraͤuterplatz, ein laͤngliches Vier-
eck, wenigſtens noch einmal ſo groß als der
Herrenplatz, iſt, beſonders des Vormittags,
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Die "Neue Reise durch Italien" ist auch erschiene… [mehr]
Die "Neue Reise durch Italien" ist auch erschienen als 7. Heft der "Reise eines Livländers von Riga nach Warschau, durch Südpreußen, über Breslau [...] nach Bozen in Tyrol".
Schulz, Friedrich: Neue Reise durch Italien. Bd. 1, H. 1. Berlin, 1797, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_italien_1797/101>, abgerufen am 16.02.2025.
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