Schubert, Gotthilf Heinrich von: Die Symbolik des Traumes. Bamberg, 1814.tzen, *) vermissen wir auch in eben dieser Thierklasse nicht In ihrem großen Buche, das eigentlich drey diesen. *) Bey mehreren Inscetenarten wird das schwächere Männ- chen vom Weibchen, ein großer Theil der jungen Brut von der Mutter selber verzehrt. *) Viele Insectenlarven sind blind, oder leben an einem
Orte, der dem Lichte unzugänglich ist. tzen, *) vermiſſen wir auch in eben dieſer Thierklaſſe nicht In ihrem großen Buche, das eigentlich drey dieſen. *) Bey mehreren Inſcetenarten wird das ſchwaͤchere Maͤnn- chen vom Weibchen, ein großer Theil der jungen Brut von der Mutter ſelber verzehrt. *) Viele Inſectenlarven ſind blind, oder leben an einem
Orte, der dem Lichte unzugaͤnglich iſt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0055" n="45"/> tzen, <note place="foot" n="*)">Bey mehreren Inſcetenarten wird das ſchwaͤchere Maͤnn-<lb/> chen vom Weibchen, ein großer Theil der jungen Brut<lb/> von der Mutter ſelber verzehrt.</note> vermiſſen wir auch in eben dieſer Thierklaſſe nicht<lb/> die freundlichſten, lieblichſten Bilder einer ganz entgegen-<lb/> geſetzten Bedeutung. In jenen, aus dem Tod, und<lb/> dem Untergang der unvollkommenen Larve neu wieder-<lb/> gebornen bunten Weſen, welche in vollkommnerer<lb/> Freyheit den Boden verlaſſend, entbunden von dem<lb/> fruͤheren, groͤberen Beduͤrfniß, im Glanze eines neuen,<lb/> noch nie geſehenen Himmels, und auf einer, ihnen<lb/> neuen Erde <note place="foot" n="*)">Viele Inſectenlarven ſind blind, oder leben an einem<lb/> Orte, der dem Lichte unzugaͤnglich iſt.</note> wohnen, erblicken wir freundliche<lb/> Vorzeichen einer fernen, ſchoͤnen Zukunft unſeres Ge-<lb/> ſchlechts. Der lange Kampf ſcheint nun fuͤr dieſe<lb/> Region, deren Weſen unter ſich ſelber in harmloſer<lb/> Stille, und in einem beſtaͤndigen Frieden leben, ge-<lb/> endigt, das feindſelige Prinzip ſcheint erloſchen und<lb/> das große Buch der erſten Offenbarung Gottes ſchließt<lb/> noch mit einem troͤſtenden Worte des Friedens.</p><lb/> <p>In ihrem großen Buche, das eigentlich drey<lb/> Hauptabſchnitte hat, von denen jeder wieder in meh-<lb/> rere Unterabtheilungen zerfaͤllt, zeigt ſich uns demnach<lb/> die Natur als eine Apocalypſe in Geſtalten und le-<lb/> bendigen Naturbildern. Sie iſt die aͤlteſte uns be-<lb/> kannte Offenbarung Gottes an den Menſchen, daſſelbe<lb/> Wort, und durch daſſelbe Wort, aus welchem die<lb/> ſpaͤteren Offenbarungen ſind, von gleichem Inhalte mit<lb/> <fw place="bottom" type="catch">dieſen.</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [45/0055]
tzen, *) vermiſſen wir auch in eben dieſer Thierklaſſe nicht
die freundlichſten, lieblichſten Bilder einer ganz entgegen-
geſetzten Bedeutung. In jenen, aus dem Tod, und
dem Untergang der unvollkommenen Larve neu wieder-
gebornen bunten Weſen, welche in vollkommnerer
Freyheit den Boden verlaſſend, entbunden von dem
fruͤheren, groͤberen Beduͤrfniß, im Glanze eines neuen,
noch nie geſehenen Himmels, und auf einer, ihnen
neuen Erde *) wohnen, erblicken wir freundliche
Vorzeichen einer fernen, ſchoͤnen Zukunft unſeres Ge-
ſchlechts. Der lange Kampf ſcheint nun fuͤr dieſe
Region, deren Weſen unter ſich ſelber in harmloſer
Stille, und in einem beſtaͤndigen Frieden leben, ge-
endigt, das feindſelige Prinzip ſcheint erloſchen und
das große Buch der erſten Offenbarung Gottes ſchließt
noch mit einem troͤſtenden Worte des Friedens.
In ihrem großen Buche, das eigentlich drey
Hauptabſchnitte hat, von denen jeder wieder in meh-
rere Unterabtheilungen zerfaͤllt, zeigt ſich uns demnach
die Natur als eine Apocalypſe in Geſtalten und le-
bendigen Naturbildern. Sie iſt die aͤlteſte uns be-
kannte Offenbarung Gottes an den Menſchen, daſſelbe
Wort, und durch daſſelbe Wort, aus welchem die
ſpaͤteren Offenbarungen ſind, von gleichem Inhalte mit
dieſen.
*) Bey mehreren Inſcetenarten wird das ſchwaͤchere Maͤnn-
chen vom Weibchen, ein großer Theil der jungen Brut
von der Mutter ſelber verzehrt.
*) Viele Inſectenlarven ſind blind, oder leben an einem
Orte, der dem Lichte unzugaͤnglich iſt.
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