Schubert, Gotthilf Heinrich von: Die Symbolik des Traumes. Bamberg, 1814.here wiederum ihrerseits meistens nur dazu, um die Der verstorbene Wieland beklagte bey dem An- nicht *) Man denke nur an die so viel größere Fruchtbarkeit des
Menschengeschlechts, nach manchen Pestepidemien der früheren Jahrhunderte. here wiederum ihrerſeits meiſtens nur dazu, um die Der verſtorbene Wieland beklagte bey dem An- nicht *) Man denke nur an die ſo viel groͤßere Fruchtbarkeit des
Menſchengeſchlechts, nach manchen Peſtepidemien der fruͤheren Jahrhunderte. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0035" n="25"/> here wiederum ihrerſeits meiſtens nur dazu, um die<lb/> ſonſt ſich gar zu ſehr mehrende niedere aufzufreſſen;<lb/> ſo begreift man nicht, wozu denn am Ende dieſes Freſ-<lb/> ſen und Gefreſſenwerden eigentlich fuͤhren ſolle? Die<lb/> Natur, in welcher uͤbrigens die Zahl der Individuen,<lb/> im Einzelnen wie im Ganzen und von der moͤglichen<lb/> Summe der Polypen eines Corallenbaums an, bis hin-<lb/> auf zu der Summe der zu gleicher Zeit auf der Erde<lb/> lebenden Menſchen ſo genau beſtimmt iſt, <note place="foot" n="*)">Man denke nur an die ſo viel groͤßere Fruchtbarkeit des<lb/> Menſchengeſchlechts, nach manchen Peſtepidemien der<lb/> fruͤheren Jahrhunderte.</note> verſtuͤnde<lb/> wirklich den Calcul in ihrer Haushaltung ſehr ſchlecht<lb/> und unhaͤuslich zu fuͤhren, wenn ſie auf der einen<lb/> Seite eine ſo unverhaͤltnißmaͤßig große Menge von Vor-<lb/> raͤthen herbeyſchaffte, daß ſie wieder eigner Weſen be-<lb/> duͤrfte, die jene nur aufzehrten, auf der andern ganze<lb/> große Supplemente und Anhaͤnge an ihre, zunaͤchſt<lb/> bloß fuͤr den Menſchen beſtimmte Welt verfertigen<lb/> muͤßte, weil in derſelben fuͤr den Lebensunterhalt der<lb/> dem Menſchen dienenden Weſen noch zu ungenuͤgend<lb/> geſorgt geweſen.</p><lb/> <p>Der verſtorbene Wieland beklagte bey dem An-<lb/> blick eines Feldes voll friſchen, bluͤhenden Klees ſcherz-<lb/> haft, daß er nicht eine Kuh ſey, um dieſen ſchoͤnen<lb/> Vorrath ſelber verzehren zu koͤnnen; und in der That,<lb/> in einer Natur, deren ganze Beſtimmung doch nur<lb/> am Ende darauf hinaus liefe, den Menſchen zu fuͤt-<lb/> tern und zu bekleiden, begreift man nicht, warum<lb/> <fw place="bottom" type="catch">nicht</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [25/0035]
here wiederum ihrerſeits meiſtens nur dazu, um die
ſonſt ſich gar zu ſehr mehrende niedere aufzufreſſen;
ſo begreift man nicht, wozu denn am Ende dieſes Freſ-
ſen und Gefreſſenwerden eigentlich fuͤhren ſolle? Die
Natur, in welcher uͤbrigens die Zahl der Individuen,
im Einzelnen wie im Ganzen und von der moͤglichen
Summe der Polypen eines Corallenbaums an, bis hin-
auf zu der Summe der zu gleicher Zeit auf der Erde
lebenden Menſchen ſo genau beſtimmt iſt, *) verſtuͤnde
wirklich den Calcul in ihrer Haushaltung ſehr ſchlecht
und unhaͤuslich zu fuͤhren, wenn ſie auf der einen
Seite eine ſo unverhaͤltnißmaͤßig große Menge von Vor-
raͤthen herbeyſchaffte, daß ſie wieder eigner Weſen be-
duͤrfte, die jene nur aufzehrten, auf der andern ganze
große Supplemente und Anhaͤnge an ihre, zunaͤchſt
bloß fuͤr den Menſchen beſtimmte Welt verfertigen
muͤßte, weil in derſelben fuͤr den Lebensunterhalt der
dem Menſchen dienenden Weſen noch zu ungenuͤgend
geſorgt geweſen.
Der verſtorbene Wieland beklagte bey dem An-
blick eines Feldes voll friſchen, bluͤhenden Klees ſcherz-
haft, daß er nicht eine Kuh ſey, um dieſen ſchoͤnen
Vorrath ſelber verzehren zu koͤnnen; und in der That,
in einer Natur, deren ganze Beſtimmung doch nur
am Ende darauf hinaus liefe, den Menſchen zu fuͤt-
tern und zu bekleiden, begreift man nicht, warum
nicht
*) Man denke nur an die ſo viel groͤßere Fruchtbarkeit des
Menſchengeſchlechts, nach manchen Peſtepidemien der
fruͤheren Jahrhunderte.
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