Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schubert, Gotthilf Heinrich: Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft. Dresden, 1808.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

Gegensatz an ihm geübt. Hierdurch wird die Basis
auf ihre Weise dem höheren Gegensatz gleich, unab-
hängig von ihm, und dieser, dem sich seine Basis,
das Material seiner Thätigkeit entzogen, ist hierdurch
nicht allein außer Stand gesetzt aktiv zu seyn, son-
dern er wird auch nun zu seiner Basis, die gerade dann
den höchsten Gipfel ihrer Activität erreicht hat, pas-
siv. So folgt, wo die Gegensätze in längerer und
innigerer Wechselwirkung vereinigt sind, überall auf die
Einwirkung des höheren Gegensatzes ein Moment der
verhältnißmäßigen Zurückwirkung der Basis. Hier-
durch aber wird dem höheren Gegensatz selber jene Le-
beusempfänglichkeit zurückgegeben, ohne welche das
Leben und die längere Wechselwirkung in ihrer weiteren
Fortdauer nicht bestehen könnten.

Die weitere Ausführung dieser Ansicht des ersten
Keplerischen Gesetzes, durch mehrere analoge Thatsa-
chen aus verschiedenen Naturwissenschaften, kann man
an dem angeführten Orte lesen, wo man auch das 2te
Keplerische Gesetz, daß die elliptischen Sectoren, wel-
che die Planeten bey ihrem Umlauf, um die Sonne be-
schreiben, den Zeiten, worin sie beschrieben sind,
proportional sind, aus gleichen Gründen hergeleitet
finden wird.

Das 3te Keplerische Gesetz, daß die Quadrate der
periodischen Umlaufszeiten verschiedner Planeten sich
verhalten: wie die Kubikzahlen der großen Axen ihrer

Gegenſatz an ihm geuͤbt. Hierdurch wird die Baſis
auf ihre Weiſe dem hoͤheren Gegenſatz gleich, unab-
haͤngig von ihm, und dieſer, dem ſich ſeine Baſis,
das Material ſeiner Thaͤtigkeit entzogen, iſt hierdurch
nicht allein außer Stand geſetzt aktiv zu ſeyn, ſon-
dern er wird auch nun zu ſeiner Baſis, die gerade dann
den hoͤchſten Gipfel ihrer Activitaͤt erreicht hat, paſ-
ſiv. So folgt, wo die Gegenſaͤtze in laͤngerer und
innigerer Wechſelwirkung vereinigt ſind, uͤberall auf die
Einwirkung des hoͤheren Gegenſatzes ein Moment der
verhaͤltnißmaͤßigen Zuruͤckwirkung der Baſis. Hier-
durch aber wird dem hoͤheren Gegenſatz ſelber jene Le-
beusempfaͤnglichkeit zuruͤckgegeben, ohne welche das
Leben und die laͤngere Wechſelwirkung in ihrer weiteren
Fortdauer nicht beſtehen koͤnnten.

Die weitere Ausfuͤhrung dieſer Anſicht des erſten
Kepleriſchen Geſetzes, durch mehrere analoge Thatſa-
chen aus verſchiedenen Naturwiſſenſchaften, kann man
an dem angefuͤhrten Orte leſen, wo man auch das 2te
Kepleriſche Geſetz, daß die elliptiſchen Sectoren, wel-
che die Planeten bey ihrem Umlauf, um die Sonne be-
ſchreiben, den Zeiten, worin ſie beſchrieben ſind,
proportional ſind, aus gleichen Gruͤnden hergeleitet
finden wird.

Das 3te Kepleriſche Geſetz, daß die Quadrate der
periodiſchen Umlaufszeiten verſchiedner Planeten ſich
verhalten: wie die Kubikzahlen der großen Axen ihrer

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0179" n="165"/>
Gegen&#x017F;atz an ihm geu&#x0364;bt. Hierdurch wird die Ba&#x017F;is<lb/>
auf ihre Wei&#x017F;e dem ho&#x0364;heren Gegen&#x017F;atz gleich, unab-<lb/>
ha&#x0364;ngig von ihm, und die&#x017F;er, dem &#x017F;ich &#x017F;eine Ba&#x017F;is,<lb/>
das Material &#x017F;einer Tha&#x0364;tigkeit entzogen, i&#x017F;t hierdurch<lb/>
nicht allein außer Stand ge&#x017F;etzt aktiv zu &#x017F;eyn, &#x017F;on-<lb/>
dern er wird auch nun zu &#x017F;einer Ba&#x017F;is, die gerade dann<lb/>
den ho&#x0364;ch&#x017F;ten Gipfel ihrer Activita&#x0364;t erreicht hat, pa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;iv. So folgt, wo die Gegen&#x017F;a&#x0364;tze in la&#x0364;ngerer und<lb/>
innigerer Wech&#x017F;elwirkung vereinigt &#x017F;ind, u&#x0364;berall auf die<lb/>
Einwirkung des ho&#x0364;heren Gegen&#x017F;atzes ein Moment der<lb/>
verha&#x0364;ltnißma&#x0364;ßigen Zuru&#x0364;ckwirkung der Ba&#x017F;is. Hier-<lb/>
durch aber wird dem ho&#x0364;heren Gegen&#x017F;atz &#x017F;elber jene Le-<lb/>
beusempfa&#x0364;nglichkeit zuru&#x0364;ckgegeben, ohne welche das<lb/>
Leben und die la&#x0364;ngere Wech&#x017F;elwirkung in ihrer weiteren<lb/>
Fortdauer nicht be&#x017F;tehen ko&#x0364;nnten.</p><lb/>
        <p>Die weitere Ausfu&#x0364;hrung die&#x017F;er An&#x017F;icht des er&#x017F;ten<lb/>
Kepleri&#x017F;chen Ge&#x017F;etzes, durch mehrere analoge That&#x017F;a-<lb/>
chen aus ver&#x017F;chiedenen Naturwi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaften, kann man<lb/>
an dem angefu&#x0364;hrten Orte le&#x017F;en, wo man auch das 2te<lb/>
Kepleri&#x017F;che Ge&#x017F;etz, daß die ellipti&#x017F;chen Sectoren, wel-<lb/>
che die Planeten bey ihrem Umlauf, um die Sonne be-<lb/>
&#x017F;chreiben, den Zeiten, worin &#x017F;ie be&#x017F;chrieben &#x017F;ind,<lb/>
proportional &#x017F;ind, aus gleichen Gru&#x0364;nden hergeleitet<lb/>
finden wird.</p><lb/>
        <p>Das 3te Kepleri&#x017F;che Ge&#x017F;etz, daß die Quadrate der<lb/>
periodi&#x017F;chen Umlaufszeiten ver&#x017F;chiedner Planeten &#x017F;ich<lb/>
verhalten: wie die Kubikzahlen der großen Axen ihrer<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[165/0179] Gegenſatz an ihm geuͤbt. Hierdurch wird die Baſis auf ihre Weiſe dem hoͤheren Gegenſatz gleich, unab- haͤngig von ihm, und dieſer, dem ſich ſeine Baſis, das Material ſeiner Thaͤtigkeit entzogen, iſt hierdurch nicht allein außer Stand geſetzt aktiv zu ſeyn, ſon- dern er wird auch nun zu ſeiner Baſis, die gerade dann den hoͤchſten Gipfel ihrer Activitaͤt erreicht hat, paſ- ſiv. So folgt, wo die Gegenſaͤtze in laͤngerer und innigerer Wechſelwirkung vereinigt ſind, uͤberall auf die Einwirkung des hoͤheren Gegenſatzes ein Moment der verhaͤltnißmaͤßigen Zuruͤckwirkung der Baſis. Hier- durch aber wird dem hoͤheren Gegenſatz ſelber jene Le- beusempfaͤnglichkeit zuruͤckgegeben, ohne welche das Leben und die laͤngere Wechſelwirkung in ihrer weiteren Fortdauer nicht beſtehen koͤnnten. Die weitere Ausfuͤhrung dieſer Anſicht des erſten Kepleriſchen Geſetzes, durch mehrere analoge Thatſa- chen aus verſchiedenen Naturwiſſenſchaften, kann man an dem angefuͤhrten Orte leſen, wo man auch das 2te Kepleriſche Geſetz, daß die elliptiſchen Sectoren, wel- che die Planeten bey ihrem Umlauf, um die Sonne be- ſchreiben, den Zeiten, worin ſie beſchrieben ſind, proportional ſind, aus gleichen Gruͤnden hergeleitet finden wird. Das 3te Kepleriſche Geſetz, daß die Quadrate der periodiſchen Umlaufszeiten verſchiedner Planeten ſich verhalten: wie die Kubikzahlen der großen Axen ihrer

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schubert_naturwissenschaft_1808
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schubert_naturwissenschaft_1808/179
Zitationshilfe: Schubert, Gotthilf Heinrich: Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaft. Dresden, 1808, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schubert_naturwissenschaft_1808/179>, abgerufen am 30.04.2024.