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Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 3, Abt. 1. Leipzig, 1895.

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§ 30. Zu den Grundlagen der Abbildungstheorie.

Ganz dasselbe bedingt aber auch die Fordrung 1' j an a in der Ge-
stalt: 000g1 1abg0. Und umgekehrt wird jedes solche a = 1abg- den
beiden Fordrungen gleichzeitig genügen, weshalb dieselben -- nebenbei --
auch äquivalent sein mussten.

Ein Relativ a von der Eigenschaft A1 (dass also 1 ; a = 1) nennt
Peirce5 p. 49 -- wie mir scheint ziemlich unglücklich -- "unlimited as
to its correlate", ein solches von der Eigenschaft A3 (dass a ; 1 = 1) aber
"unlimited as to its relate", während er ibid. p. 48 unser "System" (wo
a ; 1 = a) als "complete as to its correlate", das Systemkonvers (wo 1 ; a = a)
als "complete as to its relate" bezeichnet. --

Soll ebenso bei A2 sein: a = 1abg0 000g1 = 1' j an, so müssen offen-
bar die Kolonnenkategorieen, welche die Ziffern 1, a und b repräsentiren,
in a fehlen, d. h. muss a von der Form sein: a = ---g0. Und umgekehrt
wird auch jedes solche a die Forderung A2 erfüllen. A2 verlangt mithin
dass a nur aus einbesetzten und Leerkolonnen bestehe, m. a. W. dass sämt-
liche Augen seiner Matrix "Kolonnenreiter" seien. Etc. q. e. d.

Doch muss auf einen Gegensatz noch aufmerksam gemacht werden,
der zwischen A1, A3 einerseits, und A2, A4 andrerseits, besteht hinsichtlich
der Anzahl der Arten, auf welche die Bedingung auf das Subjekt 1 (oder
auf das Prädikat 0) gebracht zu werden vermag. Ich will diesen Gegen-
satz bei A1 und A2 beleuchten. Er beruht darauf, dass dort, bei A1, einer,
hier, bei A2, aber drei Horizontalstriche in der schematischen Darstellung
des a auftreten, und zwar bei A1 auch nur an der Stelle einer Randziffer
die ohnehin blos mit 1 oder 0 besetzt sein kann.

Soll eine Subsumtion 11111 xyzuv den Ausfall der drei ersten
Ziffern xyz, und nur dieser, bei dem aus a = 1abg0 irgendwie abgeleiteten
Kolonnenrelative rechterhand bedingen, so müssen u und v gleich 1 sein und
kann ferner x als Randziffer nur den Wert 0 vorstellen, dagegen könnte in
11111 0yz11 unbeschadet der beabsichtigten Wirkung die zweite und
dritte Ziffernstelle noch in folgender Weise wesentlich verschieden besetzt sein:
yz = 00, 0b, 0bn, a0, ab, abn, an0, anb, anbn,
und immer wird der Effekt derselbe sein: dass in a, damit die Subsumtion
bestehen könne, die drei ersten Ziffernkategorien fehlen müssen.

Die neun durch Einsetzung dieser yz in das rechtseitige Schema zu
gewinnenden Relative können leicht nach den Methoden des § 16 durch a
ausgedrückt werden, und liefern, als Prädikat zu 1 gesetzt, ebensoviele
"wesentlich verschiedene" Ausdrucksformen von A2. Für das erste Relativ
haben wir 00011 = 1 ; (1' j an) und erhalten damit erneut den Beweis einer
Formel von 6). Eine andre würde aus dem letzten der neun Relative mit
0anbn11 = an + 1' j an sich unmittelbar ergeben. Etc. Die übrigen Formen
haben wir in 6) nicht mit aufgenommen.

Also: abgesehn von dem als Prädikat zum Subjekte 1 verwendbaren
ausgezeichneten Relative (welches ja nicht rein blos durch Parallelreihen-
operationen aus a hervorgeht), lässt sich A1 nur auf eine, A2 dagegen auf
neun Arten in die Form einer Subsumtion mit dem Subjekte 1 setzen.

Freilich könnte man auch noch schreiben:
A1 = (1 a + 0' ; a) = {an(1' j an) 0},

§ 30. Zu den Grundlagen der Abbildungstheorie.

Ganz dasselbe bedingt aber auch die Fordrung 1' ɟ a in der Ge-
stalt: 000γ1 ⋹ 1αβγ0. Und umgekehrt wird jedes solche a = 1αβγ- den
beiden Fordrungen gleichzeitig genügen, weshalb dieselben — nebenbei —
auch äquivalent sein mussten.

Ein Relativ a von der Eigenschaft A1 (dass also 1 ; a = 1) nennt
Peirce5 p. 49 — wie mir scheint ziemlich unglücklich — „unlimited as
to its correlate“, ein solches von der Eigenschaft A3 (dass a ; 1 = 1) aber
„unlimited as to its relate“, während er ibid. p. 48 unser „System“ (wo
a ; 1 = a) als „complete as to its correlate“, das Systemkonvers (wo 1 ; a = a)
als „complete as to its relate“ bezeichnet. —

Soll ebenso bei A2 sein: a = 1αβγ0 ⋹ 000γ1 = 1' ɟ , so müssen offen-
bar die Kolonnenkategorieen, welche die Ziffern 1, α und β repräsentiren,
in a fehlen, d. h. muss a von der Form sein: a = ---γ0. Und umgekehrt
wird auch jedes solche a die Forderung A2 erfüllen. A2 verlangt mithin
dass a nur aus einbesetzten und Leerkolonnen bestehe, m. a. W. dass sämt-
liche Augen seiner Matrix „Kolonnenreiter“ seien. Etc. q. e. d.

Doch muss auf einen Gegensatz noch aufmerksam gemacht werden,
der zwischen A1, A3 einerseits, und A2, A4 andrerseits, besteht hinsichtlich
der Anzahl der Arten, auf welche die Bedingung auf das Subjekt 1 (oder
auf das Prädikat 0) gebracht zu werden vermag. Ich will diesen Gegen-
satz bei A1 und A2 beleuchten. Er beruht darauf, dass dort, bei A1, einer,
hier, bei A2, aber drei Horizontalstriche in der schematischen Darstellung
des a auftreten, und zwar bei A1 auch nur an der Stelle einer Randziffer
die ohnehin blos mit 1 oder 0 besetzt sein kann.

Soll eine Subsumtion 11111 ⋹ xyzuv den Ausfall der drei ersten
Ziffern xyz, und nur dieser, bei dem aus a = 1αβγ0 irgendwie abgeleiteten
Kolonnenrelative rechterhand bedingen, so müssen u und v gleich 1 sein und
kann ferner x als Randziffer nur den Wert 0 vorstellen, dagegen könnte in
11111 ⋹ 0yz11 unbeschadet der beabsichtigten Wirkung die zweite und
dritte Ziffernstelle noch in folgender Weise wesentlich verschieden besetzt sein:
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und immer wird der Effekt derselbe sein: dass in a, damit die Subsumtion
bestehen könne, die drei ersten Ziffernkategorien fehlen müssen.

Die neun durch Einsetzung dieser yz in das rechtseitige Schema zu
gewinnenden Relative können leicht nach den Methoden des § 16 durch a
ausgedrückt werden, und liefern, als Prädikat zu 1 gesetzt, ebensoviele
„wesentlich verschiedene“ Ausdrucksformen von A2. Für das erste Relativ
haben wir 00011 = 1 ; (1' ɟ ) und erhalten damit erneut den Beweis einer
Formel von 6). Eine andre würde aus dem letzten der neun Relative mit
0ᾱβ̄11 = + 1' ɟ sich unmittelbar ergeben. Etc. Die übrigen Formen
haben wir in 6) nicht mit aufgenommen.

Also: abgesehn von dem als Prädikat zum Subjekte 1 verwendbaren
ausgezeichneten Relative (welches ja nicht rein blos durch Parallelreihen-
operationen aus a hervorgeht), lässt sich A1 nur auf eine, A2 dagegen auf
neun Arten in die Form einer Subsumtion mit dem Subjekte 1 setzen.

Freilich könnte man auch noch schreiben:
A1 = (1 ⋹ a + 0' ; a) = {(1' ɟ ) ⋹ 0},

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[565/0579] § 30. Zu den Grundlagen der Abbildungstheorie. Ganz dasselbe bedingt aber auch die Fordrung 1' ɟ ā ⋹ a in der Ge- stalt: 000γ1 ⋹ 1αβγ0. Und umgekehrt wird jedes solche a = 1αβγ- den beiden Fordrungen gleichzeitig genügen, weshalb dieselben — nebenbei — auch äquivalent sein mussten. Ein Relativ a von der Eigenschaft A1 (dass also 1 ; a = 1) nennt Peirce5 p. 49 — wie mir scheint ziemlich unglücklich — „unlimited as to its correlate“, ein solches von der Eigenschaft A3 (dass a ; 1 = 1) aber „unlimited as to its relate“, während er ibid. p. 48 unser „System“ (wo a ; 1 = a) als „complete as to its correlate“, das Systemkonvers (wo 1 ; a = a) als „complete as to its relate“ bezeichnet. — Soll ebenso bei A2 sein: a = 1αβγ0 ⋹ 000γ1 = 1' ɟ ā, so müssen offen- bar die Kolonnenkategorieen, welche die Ziffern 1, α und β repräsentiren, in a fehlen, d. h. muss a von der Form sein: a = ---γ0. Und umgekehrt wird auch jedes solche a die Forderung A2 erfüllen. A2 verlangt mithin dass a nur aus einbesetzten und Leerkolonnen bestehe, m. a. W. dass sämt- liche Augen seiner Matrix „Kolonnenreiter“ seien. Etc. q. e. d. Doch muss auf einen Gegensatz noch aufmerksam gemacht werden, der zwischen A1, A3 einerseits, und A2, A4 andrerseits, besteht hinsichtlich der Anzahl der Arten, auf welche die Bedingung auf das Subjekt 1 (oder auf das Prädikat 0) gebracht zu werden vermag. Ich will diesen Gegen- satz bei A1 und A2 beleuchten. Er beruht darauf, dass dort, bei A1, einer, hier, bei A2, aber drei Horizontalstriche in der schematischen Darstellung des a auftreten, und zwar bei A1 auch nur an der Stelle einer Randziffer die ohnehin blos mit 1 oder 0 besetzt sein kann. Soll eine Subsumtion 11111 ⋹ xyzuv den Ausfall der drei ersten Ziffern xyz, und nur dieser, bei dem aus a = 1αβγ0 irgendwie abgeleiteten Kolonnenrelative rechterhand bedingen, so müssen u und v gleich 1 sein und kann ferner x als Randziffer nur den Wert 0 vorstellen, dagegen könnte in 11111 ⋹ 0yz11 unbeschadet der beabsichtigten Wirkung die zweite und dritte Ziffernstelle noch in folgender Weise wesentlich verschieden besetzt sein: yz = 00, 0β, 0β̄, α0, αβ, αβ̄, ᾱ0, ᾱβ, ᾱβ̄, und immer wird der Effekt derselbe sein: dass in a, damit die Subsumtion bestehen könne, die drei ersten Ziffernkategorien fehlen müssen. Die neun durch Einsetzung dieser yz in das rechtseitige Schema zu gewinnenden Relative können leicht nach den Methoden des § 16 durch a ausgedrückt werden, und liefern, als Prädikat zu 1 gesetzt, ebensoviele „wesentlich verschiedene“ Ausdrucksformen von A2. Für das erste Relativ haben wir 00011 = 1 ; (1' ɟ ā) und erhalten damit erneut den Beweis einer Formel von 6). Eine andre würde aus dem letzten der neun Relative mit 0ᾱβ̄11 = ā + 1' ɟ ā sich unmittelbar ergeben. Etc. Die übrigen Formen haben wir in 6) nicht mit aufgenommen. Also: abgesehn von dem als Prädikat zum Subjekte 1 verwendbaren ausgezeichneten Relative (welches ja nicht rein blos durch Parallelreihen- operationen aus a hervorgeht), lässt sich A1 nur auf eine, A2 dagegen auf neun Arten in die Form einer Subsumtion mit dem Subjekte 1 setzen. Freilich könnte man auch noch schreiben: A1 = (1 ⋹ a + 0' ; a) = {ā(1' ɟ ā) ⋹ 0},

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Zitationshilfe: Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 3, Abt. 1. Leipzig, 1895, S. 565. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schroeder_logik03_1895/579>, abgerufen am 23.11.2024.