Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 3, Abt. 1. Leipzig, 1895.

Bild:
<< vorherige Seite

§ 29. Zum dritten Inversionsprobleme.
wonach denn die Doppelsubsumtion
73) c ; i x c j in
die gesuchte Auflösung darstellen wird, mithin der Gleichung 72) äqui-
valent sein muss.

Diese Äquivalenz mittelst vorgesetzten Pi für alle i in Anspruch ge-
nommen gibt:
74) Pi(x ; i = c) = {Sic ; i x Pi(c j in)} = (Lu x Ru).
Wäre c konstant inbezug auf i, so würde Lu = Sic ; i sich gleich c ; 1,
und Ru = Pi(c j in) sich gleich c j 0 ergeben. Obgleich nun aber c als
Funktion von i gegeben ist und als solche ausdrucksvoller mit ci hätte
bezeichnet werden sollen, so lassen sich Lu und Ru, nämlich Subjekt und
Prädikat von x, doch in konziser Form evaluiren, indem man für Lu die
erste, für Ru die zweite Form von c aus 71) bequemer benutzt. Man findet
unter Anwendung bekannter Sätze:
75) [Formel 1] .
Mit diesen Werten muss also sein:
76) [Formel 2] ,
und gelingt es, hiermit die beiden Proben zu leisten.

Probe 1 fordert zu zeigen, dass, sobald es ein u gibt, derart, dass die
Doppelsubsumtion rechts in 76) besteht, dann x ; b = a ; b ist.

Aus der Annahme folgt aber
Lu ; b x ; b Ru ; b
und wird der Nachweis geliefert sein, sobald es gelungen ist zu zeigen, dass
a ; b Lu ; b, Ru ; b a ; b
für jedes u ist, indem alsdann a fortiori
a ; b x ; b a ; b, d. h. x ; b = a ; b
geschlossen werden kann. Hiezu nun sind, obzwar es einige Rechnung er-
fordert, die schon bekannten Sätze ausreichend und stellt sich dabei, sowie
auch nachher bei der andern Probe, heraus, dass in Lu der unterwellte
Term 1 ; bn auch unterdrückbar ist unbeschadet der Allgemeingültigkeit und
des erschöpfenden Charakters der Lösung.

Probe 2 verlangt, als vorwärtige Subsumtion die Äquivalenz zu beweisen:
(x ; b = a ; b) = {(xn j bn)(a ; b) ; 1 + x(a ; b ; 1 + 1 ; bn) x (xn j bn)(a ; b) j 0 + x(a ; b j bn)},
welche als rückwärtige soeben durch die Probe 1 implicite erwiesen worden.
Aus der Hypothesis folgt aber in der That: (xn j bn)(a ; b) = 0, und somit
reduzirt sich die Behauptung zu der Doppelsubsumtion:
[Formel 3] ,

Schröder, Algebra der Relative. 34

§ 29. Zum dritten Inversionsprobleme.
wonach denn die Doppelsubsumtion
73) c ; xc ɟ ī̆
die gesuchte Auflösung darstellen wird, mithin der Gleichung 72) äqui-
valent sein muss.

Diese Äquivalenz mittelst vorgesetzten Πi für alle i in Anspruch ge-
nommen gibt:
74) Πi(x ; i = c) = {Σic ; xΠi(c ɟ ī̆)} = (LuxRu).
Wäre c konstant inbezug auf i, so würde Lu = Σic ; sich gleich c ; 1,
und Ru = Πi(c ɟ ī̆) sich gleich c ɟ 0 ergeben. Obgleich nun aber c als
Funktion von i gegeben ist und als solche ausdrucksvoller mit ci hätte
bezeichnet werden sollen, so lassen sich Lu und Ru, nämlich Subjekt und
Prädikat von x, doch in konziser Form evaluiren, indem man für Lu die
erste, für Ru die zweite Form von c aus 71) bequemer benutzt. Man findet
unter Anwendung bekannter Sätze:
75) [Formel 1] .
Mit diesen Werten muss also sein:
76) [Formel 2] ,
und gelingt es, hiermit die beiden Proben zu leisten.

Probe 1 fordert zu zeigen, dass, sobald es ein u gibt, derart, dass die
Doppelsubsumtion rechts in 76) besteht, dann x ; b = a ; b ist.

Aus der Annahme folgt aber
Lu ; bx ; bRu ; b
und wird der Nachweis geliefert sein, sobald es gelungen ist zu zeigen, dass
a ; bLu ; b, Ru ; ba ; b
für jedes u ist, indem alsdann a fortiori
a ; bx ; ba ; b, d. h. x ; b = a ; b
geschlossen werden kann. Hiezu nun sind, obzwar es einige Rechnung er-
fordert, die schon bekannten Sätze ausreichend und stellt sich dabei, sowie
auch nachher bei der andern Probe, heraus, dass in Lu der unterwellte
Term 1 ; b̄̆ auch unterdrückbar ist unbeschadet der Allgemeingültigkeit und
des erschöpfenden Charakters der Lösung.

Probe 2 verlangt, als vorwärtige Subsumtion die Äquivalenz zu beweisen:
(x ; b = a ; b) = {( ɟ )(a ; b) ; 1 + x(a ; b ; 1 + 1 ; b̄̆) ⋹ x ⋹ ( ɟ )(a ; b) ɟ 0 + x(a ; b ɟ b̄̆)},
welche als rückwärtige soeben durch die Probe 1 implicite erwiesen worden.
Aus der Hypothesis folgt aber in der That: ( ɟ )(a ; b) = 0, und somit
reduzirt sich die Behauptung zu der Doppelsubsumtion:
[Formel 3] ,

Schröder, Algebra der Relative. 34
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0543" n="529"/><fw place="top" type="header">§ 29. Zum dritten Inversionsprobleme.</fw><lb/>
wonach denn die Doppelsubsumtion<lb/>
73) <hi rendition="#et"><hi rendition="#i">c</hi> ; <hi rendition="#i">i&#x0306;</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">x</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">c</hi> &#x025F; <hi rendition="#i">i&#x0304;&#x0306;</hi></hi><lb/>
die gesuchte Auflösung darstellen wird, mithin der Gleichung 72) äqui-<lb/>
valent sein muss.</p><lb/>
          <p>Diese Äquivalenz mittelst vorgesetzten <hi rendition="#i">&#x03A0;<hi rendition="#sub">i</hi></hi> für alle <hi rendition="#i">i</hi> in Anspruch ge-<lb/>
nommen gibt:<lb/>
74) <hi rendition="#et"><hi rendition="#i">&#x03A0;<hi rendition="#sub">i</hi></hi>(<hi rendition="#i">x</hi> ; <hi rendition="#i">i</hi> = <hi rendition="#i">c</hi>) = {<hi rendition="#i">&#x03A3;<hi rendition="#sub">i</hi>c</hi> ; <hi rendition="#i">i&#x0306;</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">x</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">&#x03A0;<hi rendition="#sub">i</hi></hi>(<hi rendition="#i">c</hi> &#x025F; <hi rendition="#i">i&#x0304;&#x0306;</hi>)} = (<hi rendition="#i">L<hi rendition="#sub">u</hi></hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">x</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">R<hi rendition="#sub">u</hi></hi>).</hi><lb/>
Wäre <hi rendition="#i">c</hi> konstant inbezug auf <hi rendition="#i">i</hi>, so würde <hi rendition="#i">L<hi rendition="#sub">u</hi></hi> = <hi rendition="#i">&#x03A3;<hi rendition="#sub">i</hi>c</hi> ; <hi rendition="#i">i&#x0306;</hi> sich gleich <hi rendition="#i">c</hi> ; 1,<lb/>
und <hi rendition="#i">R<hi rendition="#sub">u</hi></hi> = <hi rendition="#i">&#x03A0;<hi rendition="#sub">i</hi></hi>(<hi rendition="#i">c</hi> &#x025F; <hi rendition="#i">i&#x0304;&#x0306;</hi>) sich gleich <hi rendition="#i">c</hi> &#x025F; 0 ergeben. Obgleich nun aber <hi rendition="#i">c</hi> als<lb/>
Funktion von <hi rendition="#i">i</hi> gegeben ist und als solche ausdrucksvoller mit <hi rendition="#i">c<hi rendition="#sub">i</hi></hi> hätte<lb/>
bezeichnet werden sollen, so lassen sich <hi rendition="#i">L<hi rendition="#sub">u</hi></hi> und <hi rendition="#i">R<hi rendition="#sub">u</hi></hi>, nämlich Subjekt und<lb/>
Prädikat von <hi rendition="#i">x</hi>, doch in konziser Form evaluiren, indem man für <hi rendition="#i">L<hi rendition="#sub">u</hi></hi> die<lb/>
erste, für <hi rendition="#i">R<hi rendition="#sub">u</hi></hi> die zweite Form von <hi rendition="#i">c</hi> aus 71) bequemer benutzt. Man findet<lb/>
unter Anwendung bekannter Sätze:<lb/>
75) <formula/>.<lb/>
Mit diesen Werten muss also sein:<lb/>
76) <hi rendition="#et"><formula/>,</hi><lb/>
und gelingt es, hiermit die beiden Proben zu leisten.</p><lb/>
          <p>Probe 1 fordert zu zeigen, dass, sobald es ein <hi rendition="#i">u</hi> gibt, derart, dass die<lb/>
Doppelsubsumtion rechts in 76) besteht, dann <hi rendition="#i">x</hi> ; <hi rendition="#i">b</hi> = <hi rendition="#i">a</hi> ; <hi rendition="#i">b</hi> ist.</p><lb/>
          <p>Aus der Annahme folgt aber<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">L<hi rendition="#sub">u</hi></hi> ; <hi rendition="#i">b</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">x</hi> ; <hi rendition="#i">b</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">R<hi rendition="#sub">u</hi></hi> ; <hi rendition="#i">b</hi></hi><lb/>
und wird der Nachweis geliefert sein, sobald es gelungen ist zu zeigen, dass<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">a</hi> ; <hi rendition="#i">b</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">L<hi rendition="#sub">u</hi></hi> ; <hi rendition="#i">b</hi>, <hi rendition="#i">R<hi rendition="#sub">u</hi></hi> ; <hi rendition="#i">b</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">a</hi> ; <hi rendition="#i">b</hi></hi><lb/>
für jedes <hi rendition="#i">u</hi> ist, indem alsdann a fortiori<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">a</hi> ; <hi rendition="#i">b</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">x</hi> ; <hi rendition="#i">b</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">a</hi> ; <hi rendition="#i">b</hi>, d. h. <hi rendition="#i">x</hi> ; <hi rendition="#i">b</hi> = <hi rendition="#i">a</hi> ; <hi rendition="#i">b</hi></hi><lb/>
geschlossen werden kann. Hiezu nun sind, obzwar es einige Rechnung er-<lb/>
fordert, die schon bekannten Sätze ausreichend und stellt sich dabei, sowie<lb/>
auch nachher bei der andern Probe, heraus, dass in <hi rendition="#i">L<hi rendition="#sub">u</hi></hi> der unterwellte<lb/>
Term 1 ; <hi rendition="#i">b&#x0304;&#x0306;</hi> auch unterdrückbar ist unbeschadet der Allgemeingültigkeit und<lb/>
des erschöpfenden Charakters der Lösung.</p><lb/>
          <p>Probe 2 verlangt, als vorwärtige Subsumtion die Äquivalenz zu beweisen:<lb/><hi rendition="#c">(<hi rendition="#i">x</hi> ; <hi rendition="#i">b</hi> = <hi rendition="#i">a</hi> ; <hi rendition="#i">b</hi>) = {(<hi rendition="#i">x&#x0304;</hi> &#x025F; <hi rendition="#i">b&#x0304;</hi>)(<hi rendition="#i">a</hi> ; <hi rendition="#i">b</hi>) ; 1 + <hi rendition="#i">x</hi>(<hi rendition="#i">a</hi> ; <hi rendition="#i">b</hi> ; 1 + 1 ; <hi rendition="#i">b&#x0304;&#x0306;</hi>) &#x22F9; <hi rendition="#i">x</hi> &#x22F9; (<hi rendition="#i">x&#x0304;</hi> &#x025F; <hi rendition="#i">b&#x0304;</hi>)(<hi rendition="#i">a</hi> ; <hi rendition="#i">b</hi>) &#x025F; 0 + <hi rendition="#i">x</hi>(<hi rendition="#i">a</hi> ; <hi rendition="#i">b</hi> &#x025F; <hi rendition="#i">b&#x0304;&#x0306;</hi>)},</hi><lb/>
welche als rückwärtige soeben durch die Probe 1 implicite erwiesen worden.<lb/>
Aus der Hypothesis folgt aber in der That: (<hi rendition="#i">x&#x0304;</hi> &#x025F; <hi rendition="#i">b&#x0304;</hi>)(<hi rendition="#i">a</hi> ; <hi rendition="#i">b</hi>) = 0, und somit<lb/>
reduzirt sich die Behauptung zu der Doppelsubsumtion:<lb/><hi rendition="#c"><formula/>,</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#k">Schröder</hi>, Algebra der Relative. 34</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[529/0543] § 29. Zum dritten Inversionsprobleme. wonach denn die Doppelsubsumtion 73) c ; ĭ ⋹ x ⋹ c ɟ ī̆ die gesuchte Auflösung darstellen wird, mithin der Gleichung 72) äqui- valent sein muss. Diese Äquivalenz mittelst vorgesetzten Πi für alle i in Anspruch ge- nommen gibt: 74) Πi(x ; i = c) = {Σic ; ĭ ⋹ x ⋹ Πi(c ɟ ī̆)} = (Lu ⋹ x ⋹ Ru). Wäre c konstant inbezug auf i, so würde Lu = Σic ; ĭ sich gleich c ; 1, und Ru = Πi(c ɟ ī̆) sich gleich c ɟ 0 ergeben. Obgleich nun aber c als Funktion von i gegeben ist und als solche ausdrucksvoller mit ci hätte bezeichnet werden sollen, so lassen sich Lu und Ru, nämlich Subjekt und Prädikat von x, doch in konziser Form evaluiren, indem man für Lu die erste, für Ru die zweite Form von c aus 71) bequemer benutzt. Man findet unter Anwendung bekannter Sätze: 75) [FORMEL]. Mit diesen Werten muss also sein: 76) [FORMEL], und gelingt es, hiermit die beiden Proben zu leisten. Probe 1 fordert zu zeigen, dass, sobald es ein u gibt, derart, dass die Doppelsubsumtion rechts in 76) besteht, dann x ; b = a ; b ist. Aus der Annahme folgt aber Lu ; b ⋹ x ; b ⋹ Ru ; b und wird der Nachweis geliefert sein, sobald es gelungen ist zu zeigen, dass a ; b ⋹ Lu ; b, Ru ; b ⋹ a ; b für jedes u ist, indem alsdann a fortiori a ; b ⋹ x ; b ⋹ a ; b, d. h. x ; b = a ; b geschlossen werden kann. Hiezu nun sind, obzwar es einige Rechnung er- fordert, die schon bekannten Sätze ausreichend und stellt sich dabei, sowie auch nachher bei der andern Probe, heraus, dass in Lu der unterwellte Term 1 ; b̄̆ auch unterdrückbar ist unbeschadet der Allgemeingültigkeit und des erschöpfenden Charakters der Lösung. Probe 2 verlangt, als vorwärtige Subsumtion die Äquivalenz zu beweisen: (x ; b = a ; b) = {(x̄ ɟ b̄)(a ; b) ; 1 + x(a ; b ; 1 + 1 ; b̄̆) ⋹ x ⋹ (x̄ ɟ b̄)(a ; b) ɟ 0 + x(a ; b ɟ b̄̆)}, welche als rückwärtige soeben durch die Probe 1 implicite erwiesen worden. Aus der Hypothesis folgt aber in der That: (x̄ ɟ b̄)(a ; b) = 0, und somit reduzirt sich die Behauptung zu der Doppelsubsumtion: [FORMEL], Schröder, Algebra der Relative. 34

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schroeder_logik03_1895
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schroeder_logik03_1895/543
Zitationshilfe: Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 3, Abt. 1. Leipzig, 1895, S. 529. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schroeder_logik03_1895/543>, abgerufen am 17.05.2024.