Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 3, Abt. 1. Leipzig, 1895.§ 7. Die Beweise zu den Gesetzen. Ebenso haben wir zur zweiten Formel 7): Behufs Beweises der drei Formeln 8) des § 6 S. 83 müssen wir Macht man der Deutlichkeit zuliebe ausgiebigen Gebrauch von Dass nun bei Koeffizienten oder Aussagen die doppelte Verneinung Bei der zweiten Formel 8) bedeutet: Die dritte Formel 8) betreffend ist zu bedenken, dass Wer das Bedürfniss empfindet, sich das Verständniss noch mehr zu § 7. Die Beweise zu den Gesetzen. Ebenso haben wir zur zweiten Formel 7): Behufs Beweises der drei Formeln 8) des § 6 S. 83 müssen wir Macht man der Deutlichkeit zuliebe ausgiebigen Gebrauch von Dass nun bei Koeffizienten oder Aussagen die doppelte Verneinung Bei der zweiten Formel 8) bedeutet: Die dritte Formel 8) betreffend ist zu bedenken, dass Wer das Bedürfniss empfindet, sich das Verständniss noch mehr zu <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0121" n="107"/> <fw place="top" type="header">§ 7. Die Beweise zu den Gesetzen.</fw><lb/> <p>Ebenso haben wir zur zweiten Formel 7):<lb/><hi rendition="#et"><hi rendition="#i">L<hi rendition="#sub">i j</hi></hi> = {(<hi rendition="#i">a</hi> ɟ <hi rendition="#i">b</hi>) ; <hi rendition="#i">c</hi>}<hi rendition="#i"><hi rendition="#sub">i j</hi></hi> = <hi rendition="#i">Σ<hi rendition="#sub">k</hi>Π<hi rendition="#sub">h</hi></hi>(<hi rendition="#i">a<hi rendition="#sub">i h</hi></hi> + <hi rendition="#i">b<hi rendition="#sub">h k</hi></hi>)<hi rendition="#i">c<hi rendition="#sub">k j</hi></hi> ⋹ <hi rendition="#i">Σ<hi rendition="#sub">k</hi>Π<hi rendition="#sub">h</hi></hi>(<hi rendition="#i">a<hi rendition="#sub">i h</hi></hi> + <hi rendition="#i">b<hi rendition="#sub">h k</hi>c<hi rendition="#sub">k j</hi></hi>),<lb/><hi rendition="#i">R<hi rendition="#sub">i j</hi></hi> = (<hi rendition="#i">a</hi> ɟ <hi rendition="#i">b</hi> ; <hi rendition="#i">c</hi>)<hi rendition="#i"><hi rendition="#sub">i j</hi></hi> = <hi rendition="#i">Π<hi rendition="#sub">h</hi>Σ<hi rendition="#sub">k</hi></hi>(<hi rendition="#i">a<hi rendition="#sub">i h</hi></hi> + <hi rendition="#i">b<hi rendition="#sub">h k</hi>c<hi rendition="#sub">k j</hi></hi>),</hi><lb/> also nach demselben Schema <hi rendition="#i">L<hi rendition="#sub">i j</hi></hi> ⋹ <hi rendition="#i">R<hi rendition="#sub">i j</hi></hi>, q. e. d.</p><lb/> <p>Behufs <hi rendition="#g">Beweises</hi> der drei Formeln 8) des § 6 S. 83 müssen wir<lb/> uns auf die Festsetzungen (11) und (13) S. 29 berufen. Erste Formel.</p><lb/> <p>Macht man der Deutlichkeit zuliebe ausgiebigen Gebrauch von<lb/> Klammern, so bedeutet:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">ā̄</hi> = (<hi rendition="#i">ā</hi>)͞,</hi><lb/> somit<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">ā̄<hi rendition="#sub">i j</hi></hi> = (<hi rendition="#i">ā̄</hi>)<hi rendition="#i"><hi rendition="#sub">i j</hi></hi> = [(<hi rendition="#i">ā</hi>)͞]<hi rendition="#i"><hi rendition="#sub">i j</hi></hi>.</hi><lb/> Dies ist aber nach (11):<lb/><hi rendition="#c"><formula/>.</hi></p><lb/> <p>Dass nun bei Koeffizienten oder Aussagen die doppelte Verneinung<lb/> sich aufhebt, darauf dürfen wir uns schon längst berufen; es ist also<lb/><hi rendition="#c">(<hi rendition="#i">a<hi rendition="#sub">i j</hi></hi>)͞͞ = <hi rendition="#i">a<hi rendition="#sub">i j</hi></hi></hi><lb/> und damit ist auch gezeigt, dass <hi rendition="#i">ā̄<hi rendition="#sub">i j</hi></hi> = <hi rendition="#i">a<hi rendition="#sub">i j</hi></hi>, das heisst <hi rendition="#i">ā̄</hi> = <hi rendition="#i">a</hi> ist, in<lb/> Anbetracht dass die Gleichheit der Relative auf die Übereinstimmung<lb/> ihres allgemeinen Koeffizienten hinausläuft — q. e. d.</p><lb/> <p>Bei der zweiten Formel 8) bedeutet:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">ă̄</hi> = (<hi rendition="#i">ă</hi>)͞ und <hi rendition="#i">ā̆</hi> = (<hi rendition="#i">ā</hi>)͝</hi><lb/> Nach (11) und (13) wird aber:<lb/><hi rendition="#i">ă̄<hi rendition="#sub">i j</hi></hi> = [(<hi rendition="#i">ă</hi>)͞]<hi rendition="#i"><hi rendition="#sub">i j</hi></hi> = {(<hi rendition="#i">ă</hi>)<hi rendition="#i"><hi rendition="#sub">i j</hi></hi>}͞ = {<hi rendition="#i">a<hi rendition="#sub">j i</hi></hi>}͞ = (<hi rendition="#i">ā</hi>)<hi rendition="#i"><hi rendition="#sub">j i</hi></hi> = <hi rendition="#i">ā<hi rendition="#sub">j i</hi></hi> und <hi rendition="#i">ā̆<hi rendition="#sub">i j</hi></hi> = [(<hi rendition="#i">ā</hi>)͝]<hi rendition="#i"><hi rendition="#sub">i j</hi></hi> = (<hi rendition="#i">ā</hi>)<hi rendition="#i"><hi rendition="#sub">j i</hi></hi> = <hi rendition="#i">ā<hi rendition="#sub">j i</hi></hi><lb/> (wo der letzte Ausdruck nur eine Namensabkürzung des vorletzten ist),<lb/> somit allgemein <hi rendition="#i">ă̄<hi rendition="#sub">i j</hi></hi> = <hi rendition="#i">ā̆<hi rendition="#sub">i j</hi></hi> und damit auch <hi rendition="#i">ă̄</hi> = <hi rendition="#i">ā̆</hi>, wie zu beweisen war.</p><lb/> <p>Die dritte Formel 8) betreffend ist zu bedenken, dass<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">ă̆</hi> = (<hi rendition="#i">ă</hi>)͝</hi><lb/> bedeutet, somit:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">ă̆<hi rendition="#sub">i j</hi></hi> = [(<hi rendition="#i">ă</hi>)͝]<hi rendition="#i"><hi rendition="#sub">i j</hi></hi> = (<hi rendition="#i">ă</hi>)<hi rendition="#i"><hi rendition="#sub">j i</hi></hi> = <hi rendition="#i">a<hi rendition="#sub">i j</hi></hi></hi><lb/> nach (13) sein muss, indem sich durch die zweimal hintereinander voll-<lb/> zogene Vertauschung der beiden Indizes im Suffixe deren ursprüngliche<lb/> Ordnung wiederherstellt — q. e. d.</p><lb/> <p>Wer das Bedürfniss empfindet, sich das Verständniss noch mehr zu<lb/> erleichtern, der möge hier einfachere Namen, wie <hi rendition="#i">b</hi> für <hi rendition="#i">ā</hi> und <hi rendition="#i">c</hi> für <hi rendition="#i">ă</hi>,<lb/> ad hoc — für den Augenblick — einführen.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [107/0121]
§ 7. Die Beweise zu den Gesetzen.
Ebenso haben wir zur zweiten Formel 7):
Li j = {(a ɟ b) ; c}i j = ΣkΠh(ai h + bh k)ck j ⋹ ΣkΠh(ai h + bh kck j),
Ri j = (a ɟ b ; c)i j = ΠhΣk(ai h + bh kck j),
also nach demselben Schema Li j ⋹ Ri j, q. e. d.
Behufs Beweises der drei Formeln 8) des § 6 S. 83 müssen wir
uns auf die Festsetzungen (11) und (13) S. 29 berufen. Erste Formel.
Macht man der Deutlichkeit zuliebe ausgiebigen Gebrauch von
Klammern, so bedeutet:
ā̄ = (ā)͞,
somit
ā̄i j = (ā̄)i j = [(ā)͞]i j.
Dies ist aber nach (11):
[FORMEL].
Dass nun bei Koeffizienten oder Aussagen die doppelte Verneinung
sich aufhebt, darauf dürfen wir uns schon längst berufen; es ist also
(ai j)͞͞ = ai j
und damit ist auch gezeigt, dass ā̄i j = ai j, das heisst ā̄ = a ist, in
Anbetracht dass die Gleichheit der Relative auf die Übereinstimmung
ihres allgemeinen Koeffizienten hinausläuft — q. e. d.
Bei der zweiten Formel 8) bedeutet:
ă̄ = (ă)͞ und ā̆ = (ā)͝
Nach (11) und (13) wird aber:
ă̄i j = [(ă)͞]i j = {(ă)i j}͞ = {aj i}͞ = (ā)j i = āj i und ā̆i j = [(ā)͝]i j = (ā)j i = āj i
(wo der letzte Ausdruck nur eine Namensabkürzung des vorletzten ist),
somit allgemein ă̄i j = ā̆i j und damit auch ă̄ = ā̆, wie zu beweisen war.
Die dritte Formel 8) betreffend ist zu bedenken, dass
ă̆ = (ă)͝
bedeutet, somit:
ă̆i j = [(ă)͝]i j = (ă)j i = ai j
nach (13) sein muss, indem sich durch die zweimal hintereinander voll-
zogene Vertauschung der beiden Indizes im Suffixe deren ursprüngliche
Ordnung wiederherstellt — q. e. d.
Wer das Bedürfniss empfindet, sich das Verständniss noch mehr zu
erleichtern, der möge hier einfachere Namen, wie b für ā und c für ă,
ad hoc — für den Augenblick — einführen.
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