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Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 2, Abt. 1. Leipzig, 1891.

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§ 49. Studien über die Klausel.
120) a1 b = a1, a1 + b = b, a + b1 = a, a b1 = b1
ist, wird es immer ein solches x geben. Der allgemeinste Ausdruck
für jedes solche x muss nach unserm Th. 50+) sein:
x = a u + b1 u1 = a (u + b1) = b1 + a u, x1 = a1 u + b u1 = b (u1 + a) a1 + b u1
worin u als Gebiet oder Klasse vollkommen beliebig bleibt.

Einsetzung dieser Werte von x und x1 verwandelt nun in S die
durch den Boole'schen Faktor ausgedrückte Forderung in eine auf
Grund von a + b = 1 identisch erfüllte. Der Boole'sche Faktor geht
dadurch in den Aussagenfaktor i über, welcher nach Th. 21x) unter-
drückt werden darf, nicht weiter angemerkt zu werden braucht, und
da hiemit
p x + q x1 = (p a + q a1) u + (p b1 + q b) u1 = p b1 + q a1 + p a u + q b u1
wird, so erhalten wir die beiden Darstellungen von S:
S = [Formel 1] {(pk a + qk a1) u + (pk b1 + qk b) u1 0}
130) S = [Formel 2] {pk b1 + qk a1 + pk a u + qk b u1 0}.
Für diese bleibt nunmehr zu untersuchen, falls nur P gilt, unter
welchen ferneren Bedingungen sie durch irgend ein u erfüllbar sein
werden.

Ungeachtet des etwas komplizirteren Ausdrucks dieser Forderung
S, gegenüber ihrem früheren Ausdrucke, erscheint die Aufgabe durch
die vollzogene Umformung doch wesentlich vereinfacht, indem jetzt S
nur mehr aus Ungleichungen als Faktoren zusammengesetzt, der
Boole'sche Gleichungsfaktor weggefallen ist, und während früher x
durch diesen letzteren in seiner Veränderlichkeit beschränkt erschien,
nunmehr u innerhalb der Mannigfaltigkeit 1 ganz unumschränkt vari-
abel ist.

In den zwei Reihen von paarweise untereinander gestellten n und
n Gebieten oder Klassen:

140)p1 a, p2 a, ... pn a,
q1 b, q2 b, ... qn b
können nun diese oder jene auch null sein oder verschwinden, jedoch
niemals zwei untereinanderstehende zugleich, indem nach P für jeden
unter den Werten 1, 2, ... n ausgewählten Index k sein muss:
pk a + qk b 0.

§ 49. Studien über die Klausel.
120) a1 b = a1, a1 + b = b, a + b1 = a, a b1 = b1
ist, wird es immer ein solches x geben. Der allgemeinste Ausdruck
für jedes solche x muss nach unserm Th. 50+) sein:
x = a u + b1 u1 = a (u + b1) = b1 + a u, x1 = a1 u + b u1 = b (u1 + a) a1 + b u1
worin u als Gebiet oder Klasse vollkommen beliebig bleibt.

Einsetzung dieser Werte von x und x1 verwandelt nun in S die
durch den Boole’schen Faktor ausgedrückte Forderung in eine auf
Grund von a + b = 1 identisch erfüllte. Der Boole’sche Faktor geht
dadurch in den Aussagenfaktor i über, welcher nach Th. 2̅1̅×) unter-
drückt werden darf, nicht weiter angemerkt zu werden braucht, und
da hiemit
p x + q x1 = (p a + q a1) u + (p b1 + q b) u1 = p b1 + q a1 + p a u + q b u1
wird, so erhalten wir die beiden Darstellungen von S:
S = [Formel 1] {(pϰ a + qϰ a1) u + (pϰ b1 + qϰ b) u1 ≠ 0}
130) S = [Formel 2] {pϰ b1 + qϰ a1 + pϰ a u + qϰ b u1 ≠ 0}.
Für diese bleibt nunmehr zu untersuchen, falls nur P gilt, unter
welchen ferneren Bedingungen sie durch irgend ein u erfüllbar sein
werden.

Ungeachtet des etwas komplizirteren Ausdrucks dieser Forderung
S, gegenüber ihrem früheren Ausdrucke, erscheint die Aufgabe durch
die vollzogene Umformung doch wesentlich vereinfacht, indem jetzt S
nur mehr aus Ungleichungen als Faktoren zusammengesetzt, der
Boole’sche Gleichungsfaktor weggefallen ist, und während früher x
durch diesen letzteren in seiner Veränderlichkeit beschränkt erschien,
nunmehr u innerhalb der Mannigfaltigkeit 1 ganz unumschränkt vari-
abel ist.

In den zwei Reihen von paarweise untereinander gestellten n und
n Gebieten oder Klassen:

140)p1 a, p2 a, … pn a,
q1 b, q2 b, … qn b
können nun diese oder jene auch null sein oder verschwinden, jedoch
niemals zwei untereinanderstehende zugleich, indem nach P für jeden
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[381/0405] § 49. Studien über die Klausel. 120) a1 b = a1, a1 + b = b, a + b1 = a, a b1 = b1 ist, wird es immer ein solches x geben. Der allgemeinste Ausdruck für jedes solche x muss nach unserm Th. 50+) sein: x = a u + b1 u1 = a (u + b1) = b1 + a u, x1 = a1 u + b u1 = b (u1 + a)  a1 + b u1 worin u als Gebiet oder Klasse vollkommen beliebig bleibt. Einsetzung dieser Werte von x und x1 verwandelt nun in S die durch den Boole’schen Faktor ausgedrückte Forderung in eine auf Grund von a + b = 1 identisch erfüllte. Der Boole’sche Faktor geht dadurch in den Aussagenfaktor i über, welcher nach Th. 2̅1̅×) unter- drückt werden darf, nicht weiter angemerkt zu werden braucht, und da hiemit p x + q x1 = (p a + q a1) u + (p b1 + q b) u1 = p b1 + q a1 + p a u + q b u1 wird, so erhalten wir die beiden Darstellungen von S: S = [FORMEL] {(pϰ a + qϰ a1) u + (pϰ b1 + qϰ b) u1 ≠ 0} 130) S = [FORMEL] {pϰ b1 + qϰ a1 + pϰ a u + qϰ b u1 ≠ 0}. Für diese bleibt nunmehr zu untersuchen, falls nur P gilt, unter welchen ferneren Bedingungen sie durch irgend ein u erfüllbar sein werden. Ungeachtet des etwas komplizirteren Ausdrucks dieser Forderung S, gegenüber ihrem früheren Ausdrucke, erscheint die Aufgabe durch die vollzogene Umformung doch wesentlich vereinfacht, indem jetzt S nur mehr aus Ungleichungen als Faktoren zusammengesetzt, der Boole’sche Gleichungsfaktor weggefallen ist, und während früher x durch diesen letzteren in seiner Veränderlichkeit beschränkt erschien, nunmehr u innerhalb der Mannigfaltigkeit 1 ganz unumschränkt vari- abel ist. In den zwei Reihen von paarweise untereinander gestellten n und n Gebieten oder Klassen: 140)p1 a, p2 a, … pn a, q1 b, q2 b, … qn b können nun diese oder jene auch null sein oder verschwinden, jedoch niemals zwei untereinanderstehende zugleich, indem nach P für jeden unter den Werten 1, 2, … n ausgewählten Index ϰ sein muss: pϰ a + qϰ b ≠ 0.

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Zitationshilfe: Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 2, Abt. 1. Leipzig, 1891, S. 381. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schroeder_logik0201_1891/405>, abgerufen am 23.11.2024.