Benennte man auch s t1, s1t und s1t1 je mit einem eigenen Buchstaben (gleichwie vorhin s t mit w) und brächte das gleiche Verfahren gemäss dem Th. 50+) Zusatz -- in Anwendung, so würde sich in Einklang mit Boole ergeben: s t1 = n i r + u (i1 + r1), s1t = u n1 (i1 + r1), s1t1 = u (i1 + r1) (wobei nur u jedesmal wieder von neuem eine unbestimmte Klasse vorzu- stellen hätte) welche Resultate zu deuten wir dem Leser überlassen.
24. Aufgabe (Venn1 p. 310).
Gegeben y z = a, z x = b; es soll c = x y durch a und b aus- gedrückt werden.
Auflösung. Aus der vereinigten Gleichung der beiden ersten Prämissen: a1y z + a (y1 + z1) + b1x z + b (x1 + z1) = 0 eliminire man zuerst z, welches ja in der dritten Prämisse nicht vor- kommt. Aus der Resultante: a + b x1 + (a1y + b1x) (a + b) = 0 und der dritten Prämisse bilde man sodann die vereinigte Gleichung: a y1 + b x1 + a1b y + a b1x + c1x y + c (x1 + y1) = 0 um aus ihr noch x und y zu eliminiren, schliesslich c zu berechnen.
Die vorstehende Gleichung wird die volle Resultante der Elimi- nation des z aus dem System der drei Prämissen, resp. aus deren ver- einigter Gleichung, uns vorstellen, weil die Terme, die von vornherein vom Eliminanden frei sind, immer unverändert in die Resultante über- gehen. Elimination von y gibt: b x1 + a b1x + c x1 + (a1b + c1x) (a + c) = 0, oder: a1b c + a (b1 + c1) x + (b + c) x1 = 0 und hieraus die von x: a1b c + a (b c1 + b1c) = 0, oder (a b1 + a1b) c + a b c1 = 0. Da die Elimination von c hieraus auf 0 = 0 führt, so braucht zwi- schen a und b keinerlei Relation zu bestehen und konnten diese Klassen von vornherein beliebig angenommen werden, so lange x und y unbe- stimmt gelassen wurden. Nunmehr berechnet sich: c = a b + u a1b1, oder a bca b + a1b1, was zu finden war.
Dreizehnte Vorlesung.
Benennte man auch s t1, s1t und s1t1 je mit einem eigenen Buchstaben (gleichwie vorhin s t mit w) und brächte das gleiche Verfahren gemäss dem Th. 50+) Zusatz — in Anwendung, so würde sich in Einklang mit Boole ergeben: s t1 = n i r + u (i1 + r1), s1t = u n1 (i1 + r1), s1t1 = u (i1 + r1) (wobei nur u jedesmal wieder von neuem eine unbestimmte Klasse vorzu- stellen hätte) welche Resultate zu deuten wir dem Leser überlassen.
24. Aufgabe (Venn1 p. 310).
Gegeben y z = a, z x = b; es soll c = x y durch a und b aus- gedrückt werden.
Auflösung. Aus der vereinigten Gleichung der beiden ersten Prämissen: a1y z + a (y1 + z1) + b1x z + b (x1 + z1) = 0 eliminire man zuerst z, welches ja in der dritten Prämisse nicht vor- kommt. Aus der Resultante: a + b x1 + (a1y + b1x) (a + b) = 0 und der dritten Prämisse bilde man sodann die vereinigte Gleichung: a y1 + b x1 + a1b y + a b1x + c1x y + c (x1 + y1) = 0 um aus ihr noch x und y zu eliminiren, schliesslich c zu berechnen.
Die vorstehende Gleichung wird die volle Resultante der Elimi- nation des z aus dem System der drei Prämissen, resp. aus deren ver- einigter Gleichung, uns vorstellen, weil die Terme, die von vornherein vom Eliminanden frei sind, immer unverändert in die Resultante über- gehen. Elimination von y gibt: b x1 + a b1x + c x1 + (a1b + c1x) (a + c) = 0, oder: a1b c + a (b1 + c1) x + (b + c) x1 = 0 und hieraus die von x: a1b c + a (b c1 + b1c) = 0, oder (a b1 + a1b) c + a b c1 = 0. Da die Elimination von c hieraus auf 0 = 0 führt, so braucht zwi- schen a und b keinerlei Relation zu bestehen und konnten diese Klassen von vornherein beliebig angenommen werden, so lange x und y unbe- stimmt gelassen wurden. Nunmehr berechnet sich: c = a b + u a1b1, oder a b ⋹ c ⋹ a b + a1b1, was zu finden war.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0566"n="546"/><fwplace="top"type="header">Dreizehnte Vorlesung.</fw><lb/><p>Benennte man auch <hirendition="#i">s t</hi><hirendition="#sub">1</hi>, <hirendition="#i">s</hi><hirendition="#sub">1</hi><hirendition="#i">t</hi> und <hirendition="#i">s</hi><hirendition="#sub">1</hi><hirendition="#i">t</hi><hirendition="#sub">1</hi> je mit einem eigenen Buchstaben<lb/>
(gleichwie vorhin <hirendition="#i">s t</hi> mit <hirendition="#i">w</hi>) und brächte das gleiche Verfahren gemäss dem<lb/>
Th. 50<hirendition="#sub">+</hi>) Zusatz — in Anwendung, so würde sich in Einklang mit <hirendition="#g">Boole</hi><lb/>
ergeben:<lb/><hirendition="#c"><hirendition="#i">s t</hi><hirendition="#sub">1</hi> = <hirendition="#i">n i r</hi> + <hirendition="#i">u</hi> (<hirendition="#i">i</hi><hirendition="#sub">1</hi> + <hirendition="#i">r</hi><hirendition="#sub">1</hi>), <hirendition="#i">s</hi><hirendition="#sub">1</hi><hirendition="#i">t</hi> = <hirendition="#i">u n</hi><hirendition="#sub">1</hi> (<hirendition="#i">i</hi><hirendition="#sub">1</hi> + <hirendition="#i">r</hi><hirendition="#sub">1</hi>), <hirendition="#i">s</hi><hirendition="#sub">1</hi><hirendition="#i">t</hi><hirendition="#sub">1</hi> = <hirendition="#i">u</hi> (<hirendition="#i">i</hi><hirendition="#sub">1</hi> + <hirendition="#i">r</hi><hirendition="#sub">1</hi>)</hi><lb/>
(wobei nur <hirendition="#i">u</hi> jedesmal wieder von neuem eine unbestimmte Klasse vorzu-<lb/>
stellen hätte) welche Resultate zu deuten wir dem Leser überlassen.</p><lb/><p>24. <hirendition="#g">Aufgabe</hi> (<hirendition="#g">Venn</hi><hirendition="#sup">1</hi> p. 310).</p><lb/><p>Gegeben <hirendition="#i">y z</hi> = <hirendition="#i">a</hi>, <hirendition="#i">z x</hi> = <hirendition="#i">b</hi>; es soll <hirendition="#i">c</hi> = <hirendition="#i">x y</hi> durch <hirendition="#i">a</hi> und <hirendition="#i">b</hi> aus-<lb/>
gedrückt werden.</p><lb/><p><hirendition="#g">Auflösung</hi>. Aus der vereinigten Gleichung der beiden ersten<lb/>
Prämissen:<lb/><hirendition="#c"><hirendition="#i">a</hi><hirendition="#sub">1</hi><hirendition="#i">y z</hi> + <hirendition="#i">a</hi> (<hirendition="#i">y</hi><hirendition="#sub">1</hi> + <hirendition="#i">z</hi><hirendition="#sub">1</hi>) + <hirendition="#i">b</hi><hirendition="#sub">1</hi><hirendition="#i">x z</hi> + <hirendition="#i">b</hi> (<hirendition="#i">x</hi><hirendition="#sub">1</hi> + <hirendition="#i">z</hi><hirendition="#sub">1</hi>) = 0</hi><lb/>
eliminire man zuerst <hirendition="#i">z</hi>, welches ja in der dritten Prämisse nicht vor-<lb/>
kommt. Aus der Resultante:<lb/><hirendition="#c"><hirendition="#i">a</hi> + <hirendition="#i">b x</hi><hirendition="#sub">1</hi> + (<hirendition="#i">a</hi><hirendition="#sub">1</hi><hirendition="#i">y</hi> + <hirendition="#i">b</hi><hirendition="#sub">1</hi><hirendition="#i">x</hi>) (<hirendition="#i">a</hi> + <hirendition="#i">b</hi>) = 0</hi><lb/>
und der dritten Prämisse bilde man sodann die vereinigte Gleichung:<lb/><hirendition="#c"><hirendition="#i">a y</hi><hirendition="#sub">1</hi> + <hirendition="#i">b x</hi><hirendition="#sub">1</hi> + <hirendition="#i">a</hi><hirendition="#sub">1</hi><hirendition="#i">b y</hi> + <hirendition="#i">a b</hi><hirendition="#sub">1</hi><hirendition="#i">x</hi> + <hirendition="#i">c</hi><hirendition="#sub">1</hi><hirendition="#i">x y</hi> + <hirendition="#i">c</hi> (<hirendition="#i">x</hi><hirendition="#sub">1</hi> + <hirendition="#i">y</hi><hirendition="#sub">1</hi>) = 0</hi><lb/>
um aus ihr noch <hirendition="#i">x</hi> und <hirendition="#i">y</hi> zu eliminiren, schliesslich <hirendition="#i">c</hi> zu berechnen.</p><lb/><p>Die vorstehende Gleichung wird die volle Resultante der Elimi-<lb/>
nation des <hirendition="#i">z</hi> aus dem System der drei Prämissen, resp. aus deren ver-<lb/>
einigter Gleichung, uns vorstellen, weil die Terme, die von vornherein<lb/>
vom Eliminanden frei sind, immer unverändert in die Resultante über-<lb/>
gehen. Elimination von <hirendition="#i">y</hi> gibt:<lb/><hirendition="#c"><hirendition="#i">b x</hi><hirendition="#sub">1</hi> + <hirendition="#i">a b</hi><hirendition="#sub">1</hi><hirendition="#i">x</hi> + <hirendition="#i">c x</hi><hirendition="#sub">1</hi> + (<hirendition="#i">a</hi><hirendition="#sub">1</hi><hirendition="#i">b</hi> + <hirendition="#i">c</hi><hirendition="#sub">1</hi><hirendition="#i">x</hi>) (<hirendition="#i">a</hi> + <hirendition="#i">c</hi>) = 0,</hi><lb/>
oder:<lb/><hirendition="#c"><hirendition="#i">a</hi><hirendition="#sub">1</hi><hirendition="#i">b c</hi> + <hirendition="#i">a</hi> (<hirendition="#i">b</hi><hirendition="#sub">1</hi> + <hirendition="#i">c</hi><hirendition="#sub">1</hi>) <hirendition="#i">x</hi> + (<hirendition="#i">b</hi> + <hirendition="#i">c</hi>) <hirendition="#i">x</hi><hirendition="#sub">1</hi> = 0</hi><lb/>
und hieraus die von <hirendition="#i">x</hi>:<lb/><hirendition="#c"><hirendition="#i">a</hi><hirendition="#sub">1</hi><hirendition="#i">b c</hi> + <hirendition="#i">a</hi> (<hirendition="#i">b c</hi><hirendition="#sub">1</hi> + <hirendition="#i">b</hi><hirendition="#sub">1</hi><hirendition="#i">c</hi>) = 0,</hi><lb/>
oder<lb/><hirendition="#c">(<hirendition="#i">a b</hi><hirendition="#sub">1</hi> + <hirendition="#i">a</hi><hirendition="#sub">1</hi><hirendition="#i">b</hi>) <hirendition="#i">c</hi> + <hirendition="#i">a b c</hi><hirendition="#sub">1</hi> = 0.</hi><lb/>
Da die Elimination von <hirendition="#i">c</hi> hieraus auf 0 = 0 führt, so braucht zwi-<lb/>
schen <hirendition="#i">a</hi> und <hirendition="#i">b</hi> keinerlei Relation zu bestehen und konnten diese Klassen<lb/>
von vornherein beliebig angenommen werden, so lange <hirendition="#i">x</hi> und <hirendition="#i">y</hi> unbe-<lb/>
stimmt gelassen wurden. Nunmehr berechnet sich:<lb/><hirendition="#c"><hirendition="#i">c</hi> = <hirendition="#i">a b</hi> + <hirendition="#i">u a</hi><hirendition="#sub">1</hi><hirendition="#i">b</hi><hirendition="#sub">1</hi>,</hi><lb/>
oder<lb/><hirendition="#c"><hirendition="#i">a b</hi>⋹<hirendition="#i">c</hi>⋹<hirendition="#i">a b</hi> + <hirendition="#i">a</hi><hirendition="#sub">1</hi><hirendition="#i">b</hi><hirendition="#sub">1</hi>,</hi><lb/>
was zu finden war.</p><lb/></div></div></body></text></TEI>
[546/0566]
Dreizehnte Vorlesung.
Benennte man auch s t1, s1 t und s1 t1 je mit einem eigenen Buchstaben
(gleichwie vorhin s t mit w) und brächte das gleiche Verfahren gemäss dem
Th. 50+) Zusatz — in Anwendung, so würde sich in Einklang mit Boole
ergeben:
s t1 = n i r + u (i1 + r1), s1 t = u n1 (i1 + r1), s1 t1 = u (i1 + r1)
(wobei nur u jedesmal wieder von neuem eine unbestimmte Klasse vorzu-
stellen hätte) welche Resultate zu deuten wir dem Leser überlassen.
24. Aufgabe (Venn1 p. 310).
Gegeben y z = a, z x = b; es soll c = x y durch a und b aus-
gedrückt werden.
Auflösung. Aus der vereinigten Gleichung der beiden ersten
Prämissen:
a1 y z + a (y1 + z1) + b1 x z + b (x1 + z1) = 0
eliminire man zuerst z, welches ja in der dritten Prämisse nicht vor-
kommt. Aus der Resultante:
a + b x1 + (a1 y + b1 x) (a + b) = 0
und der dritten Prämisse bilde man sodann die vereinigte Gleichung:
a y1 + b x1 + a1 b y + a b1 x + c1 x y + c (x1 + y1) = 0
um aus ihr noch x und y zu eliminiren, schliesslich c zu berechnen.
Die vorstehende Gleichung wird die volle Resultante der Elimi-
nation des z aus dem System der drei Prämissen, resp. aus deren ver-
einigter Gleichung, uns vorstellen, weil die Terme, die von vornherein
vom Eliminanden frei sind, immer unverändert in die Resultante über-
gehen. Elimination von y gibt:
b x1 + a b1 x + c x1 + (a1 b + c1 x) (a + c) = 0,
oder:
a1 b c + a (b1 + c1) x + (b + c) x1 = 0
und hieraus die von x:
a1 b c + a (b c1 + b1 c) = 0,
oder
(a b1 + a1 b) c + a b c1 = 0.
Da die Elimination von c hieraus auf 0 = 0 führt, so braucht zwi-
schen a und b keinerlei Relation zu bestehen und konnten diese Klassen
von vornherein beliebig angenommen werden, so lange x und y unbe-
stimmt gelassen wurden. Nunmehr berechnet sich:
c = a b + u a1 b1,
oder
a b ⋹ c ⋹ a b + a1 b1,
was zu finden war.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 1. Leipzig, 1890, S. 546. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schroeder_logik01_1890/566>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.