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Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 1. Leipzig, 1890.

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Zwölfte Vorlesung.

Hätte man für die Auflösung einer gleichung a x + b x1 = 0 an-
statt des vollen Schemas x = b x1 + a1 x1 das verkürzte: x = a1 x --
vergl. unser Hülfstheorem -- benutzt, so würden sich die ebenfalls
richtigen aber weniger einfachen Formeln als Lösung des Problems
ergeben haben:

x = a (b g1 + b1 g),x1 = a1 + b g + b1 g1,
y = b (g a1 + g1 a),etc.
z = g (a b1 + a1 b),

Man ersieht hieraus, dass das Problem der symmetrisch allgemeinen
Darstellung eines Systems von Unbekannten nicht nur auf verschiedene
Weisen, sondern auch in verschiedener Weise lösbar ist.

Aufgabe 7. Die Gleichung
x y1 z1 + y z1 x1 + z x1 y1 = 0,
welche nur die letzten drei Glieder der vorigen enthält, symmctrisch
allgemein zu lösen
.

Auflösung. Systematisch ergibt sich:
x = a (b + g) + a1 (b g1 + b1 g) = (b + g) (a + b1 + g1) =
= a b g + b g1 + b1 g,

wozu x1 = a1 b g + b1 g1
gehört, und so weiter -- x, y, z nebst a, b, g cyklisch (im Ringe her-
um) vertauscht.

Die Lösungen sind richtige, aber nicht die einfachst möglichen.
Bessere ergeben sich hier merkwürdigerweise, indem man anstatt des
"vollen" Schema's das "gekürzte" in Anwendung bringt. So kommt:

x = a (b + g),x1 = a1 + b1 g1,
y = b (g + a),etc.
z = g (a + b),
als eine schon beträchtlich einfachere unter den möglichen Lösungen
der Aufgabe. Man mache hier die Probe und überzeuge sich, dass
mittelst der Annahme a = x, b = y, g = z die Lösungen auch jedes
gewünschte die Data erfüllende System von Wurzelwerten zu liefern
im stande sind; Elimination von a, b, g führt blos auf die obige
Gleichung.

Aufgabe 8. Die Gleichung
x y z + x1 y z + y1 z x + z1 x y = 0
nach x, y, z symmetrisch allgemein zu lösen.

Zwölfte Vorlesung.

Hätte man für die Auflösung einer gleichung a x + b x1 = 0 an-
statt des vollen Schemas x = b x1 + a1 x1 das verkürzte: x = a1 x
vergl. unser Hülfstheorem — benutzt, so würden sich die ebenfalls
richtigen aber weniger einfachen Formeln als Lösung des Problems
ergeben haben:

x = α (β γ1 + β1 γ),x1 = α1 + β γ + β1 γ1,
y = β (γ α1 + γ1 α),etc.
z = γ (α β1 + α1 β),

Man ersieht hieraus, dass das Problem der symmetrisch allgemeinen
Darstellung eines Systems von Unbekannten nicht nur auf verschiedene
Weisen, sondern auch in verschiedener Weise lösbar ist.

Aufgabe 7. Die Gleichung
x y1 z1 + y z1 x1 + z x1 y1 = 0,
welche nur die letzten drei Glieder der vorigen enthält, symmctrisch
allgemein zu lösen
.

Auflösung. Systematisch ergibt sich:
x = α (β + γ) + α1 (β γ1 + β1 γ) = (β + γ) (α + β1 + γ1) =
= α β γ + β γ1 + β1 γ,

wozu x1 = α1 β γ + β1 γ1
gehört, und so weiter — x, y, z nebst α, β, γ cyklisch (im Ringe her-
um) vertauscht.

Die Lösungen sind richtige, aber nicht die einfachst möglichen.
Bessere ergeben sich hier merkwürdigerweise, indem man anstatt des
„vollen“ Schema's das „gekürzte“ in Anwendung bringt. So kommt:

x = α (β + γ),x1 = α1 + β1 γ1,
y = β (γ + α),etc.
z = γ (α + β),
als eine schon beträchtlich einfachere unter den möglichen Lösungen
der Aufgabe. Man mache hier die Probe und überzeuge sich, dass
mittelst der Annahme α = x, β = y, γ = z die Lösungen auch jedes
gewünschte die Data erfüllende System von Wurzelwerten zu liefern
im stande sind; Elimination von α, β, γ führt blos auf die obige
Gleichung.

Aufgabe 8. Die Gleichung
x y z + x1 y z + y1 z x + z1 x y = 0
nach x, y, z symmetrisch allgemein zu lösen.

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[508/0528] Zwölfte Vorlesung. Hätte man für die Auflösung einer gleichung a x + b x1 = 0 an- statt des vollen Schemas x = b x1 + a1 x1 das verkürzte: x = a1 x — vergl. unser Hülfstheorem — benutzt, so würden sich die ebenfalls richtigen aber weniger einfachen Formeln als Lösung des Problems ergeben haben: x = α (β γ1 + β1 γ), x1 = α1 + β γ + β1 γ1, y = β (γ α1 + γ1 α), etc. z = γ (α β1 + α1 β), Man ersieht hieraus, dass das Problem der symmetrisch allgemeinen Darstellung eines Systems von Unbekannten nicht nur auf verschiedene Weisen, sondern auch in verschiedener Weise lösbar ist. Aufgabe 7. Die Gleichung x y1 z1 + y z1 x1 + z x1 y1 = 0, welche nur die letzten drei Glieder der vorigen enthält, symmctrisch allgemein zu lösen. Auflösung. Systematisch ergibt sich: x = α (β + γ) + α1 (β γ1 + β1 γ) = (β + γ) (α + β1 + γ1) = = α β γ + β γ1 + β1 γ, wozu x1 = α1 β γ + β1 γ1 gehört, und so weiter — x, y, z nebst α, β, γ cyklisch (im Ringe her- um) vertauscht. Die Lösungen sind richtige, aber nicht die einfachst möglichen. Bessere ergeben sich hier merkwürdigerweise, indem man anstatt des „vollen“ Schema's das „gekürzte“ in Anwendung bringt. So kommt: x = α (β + γ), x1 = α1 + β1 γ1, y = β (γ + α), etc. z = γ (α + β), als eine schon beträchtlich einfachere unter den möglichen Lösungen der Aufgabe. Man mache hier die Probe und überzeuge sich, dass mittelst der Annahme α = x, β = y, γ = z die Lösungen auch jedes gewünschte die Data erfüllende System von Wurzelwerten zu liefern im stande sind; Elimination von α, β, γ führt blos auf die obige Gleichung. Aufgabe 8. Die Gleichung x y z + x1 y z + y1 z x + z1 x y = 0 nach x, y, z symmetrisch allgemein zu lösen.

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Zitationshilfe: Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 1. Leipzig, 1890, S. 508. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schroeder_logik01_1890/528>, abgerufen am 22.11.2024.