Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 1. Leipzig, 1890.Zehnte Vorlesung. von Argumenten (für ein Argument mehr) dann gelten muss ("Schlussvon n auf n + 1" oder "Verfahren der vollständigen Induktion"). Hinreichend wird dies erhellen, wenn wir es für zwei und drei Ist f der vorige Ausdruck, so kann man, denselben nach y an- Sei s = F (x, y, z) irgend eine Funktion von drei Argumenten und Man hätte auch zuerst nach x, y anordnen und die für ein und Um hiernach die Bedeutungen, welche einem Ausdruck für irgend- Zusatz zu Th. 48+). Jede Menge von arbiträren Gebietssymbolen, die in einer Funktion Zehnte Vorlesung. von Argumenten (für ein Argument mehr) dann gelten muss („Schlussvon n auf n + 1“ oder „Verfahren der vollständigen Induktion“). Hinreichend wird dies erhellen, wenn wir es für zwei und drei Ist f der vorige Ausdruck, so kann man, denselben nach y an- Sei s = F (x, y, z) irgend eine Funktion von drei Argumenten und Man hätte auch zuerst nach x, y anordnen und die für ein und Um hiernach die Bedeutungen, welche einem Ausdruck für irgend- Zusatz zu Th. 48+). Jede Menge von arbiträren Gebietssymbolen, die in einer Funktion <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0450" n="430"/><fw place="top" type="header">Zehnte Vorlesung.</fw><lb/> von Argumenten (für <hi rendition="#i">ein</hi> Argument <hi rendition="#i">mehr</hi>) dann gelten muss („Schluss<lb/> von <hi rendition="#i">n</hi> auf <hi rendition="#i">n</hi> + 1“ oder „Verfahren der vollständigen Induktion“).</p><lb/> <p>Hinreichend wird dies erhellen, wenn wir es für zwei und drei<lb/> Argumente durchführen.</p><lb/> <p>Ist <hi rendition="#i">f</hi> der vorige Ausdruck, so kann man, denselben nach <hi rendition="#i">y</hi> an-<lb/> ordnend, schreiben:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">f</hi> = (<hi rendition="#i">a x</hi> + <hi rendition="#i">c x</hi><hi rendition="#sub">1</hi>) <hi rendition="#i">y</hi> + (<hi rendition="#i">b x</hi> + <hi rendition="#i">d x</hi><hi rendition="#sub">1</hi>) <hi rendition="#i">y</hi><hi rendition="#sub">1</hi>.</hi><lb/> Nach dem für <hi rendition="#i">ein</hi> Argument (<hi rendition="#i">y</hi>) bereits bewiesenen Satze muss also<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">a b x</hi> + <hi rendition="#i">c d x</hi><hi rendition="#sub">1</hi> ⋹ <hi rendition="#i">f</hi> ⋹ (<hi rendition="#i">a</hi> + <hi rendition="#i">b</hi>) <hi rendition="#i">x</hi> + (<hi rendition="#i">c</hi> + <hi rendition="#i">d</hi>) <hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sub">1</hi></hi><lb/> sein, und kann <hi rendition="#i">f</hi> jeden zwischen diesen „<hi rendition="#i">Grenzen</hi>“ oder „<hi rendition="#i">einschliessenden</hi><lb/> Werten“ gelegenen Wert auch wirklich annehmen. Nach dem für <hi rendition="#i">ein</hi><lb/> Argument (<hi rendition="#i">x</hi>) bewiesenen Satze ist aber <hi rendition="#i">a b</hi> · <hi rendition="#i">c d</hi> der Minimalwert des<lb/> Subjektes von <hi rendition="#i">f</hi>, links, und (<hi rendition="#i">a</hi> + <hi rendition="#i">b</hi>) + (<hi rendition="#i">c</hi> + <hi rendition="#i">d</hi>) der Maximalwert seines<lb/> Prädikates rechts (bei variablem <hi rendition="#i">x</hi>). Folglich kann <hi rendition="#i">f</hi> jeden zwischen<lb/><hi rendition="#i">a b c d</hi> und <hi rendition="#i">a</hi> + <hi rendition="#i">b</hi> + <hi rendition="#i">c</hi> + <hi rendition="#i">d</hi> gelegnen Wert wirklich annehmen, q. e. d.</p><lb/> <p>Sei <hi rendition="#i">s</hi> = <hi rendition="#i">F</hi> (<hi rendition="#i">x</hi>, <hi rendition="#i">y</hi>, <hi rendition="#i">z</hi>) irgend eine Funktion von drei Argumenten und<lb/> mögen <hi rendition="#i">a</hi>, <hi rendition="#i">b</hi>, <hi rendition="#i">c</hi>, <hi rendition="#i">d</hi>, <hi rendition="#i">e</hi>, <hi rendition="#i">f</hi>, <hi rendition="#i">g</hi>, <hi rendition="#i">h</hi> die Koeffizienten ihrer geordneten Ent-<lb/> wickelung heissen, so ist nach <hi rendition="#i">z</hi> entwickelt:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">s</hi> = <hi rendition="#i">F</hi> (<hi rendition="#i">x</hi>, <hi rendition="#i">y</hi>, 1) <hi rendition="#i">z</hi> + <hi rendition="#i">F</hi> (<hi rendition="#i">x</hi>, <hi rendition="#i">y</hi>, 0) <hi rendition="#i">z</hi><hi rendition="#sub">1</hi>,</hi><lb/> folglich<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">F</hi> (<hi rendition="#i">x</hi>, <hi rendition="#i">y</hi>, 1) · <hi rendition="#i">F</hi> (<hi rendition="#i">x</hi>, <hi rendition="#i">y</hi>, 0) ⋹ <hi rendition="#i">s</hi> ⋹ <hi rendition="#i">F</hi> (<hi rendition="#i">x</hi>, <hi rendition="#i">y</hi>, 1) + <hi rendition="#i">F</hi> (<hi rendition="#i">x</hi>, <hi rendition="#i">y</hi>, 0),</hi><lb/> d. h.<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">a b x y</hi> + <hi rendition="#i">c d x y</hi><hi rendition="#sub">1</hi> + <hi rendition="#i">e f x</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">y</hi> + <hi rendition="#i">g h x</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">y</hi><hi rendition="#sub">1</hi> ⋹ <hi rendition="#i">s</hi> ⋹ (<hi rendition="#i">a</hi> + <hi rendition="#i">b</hi>) <hi rendition="#i">x y</hi> + (<hi rendition="#i">c</hi> + <hi rendition="#i">d</hi>) <hi rendition="#i">x y</hi><hi rendition="#sub">1</hi> + (<hi rendition="#i">e</hi> + <hi rendition="#i">f</hi>) <hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">y</hi> + (<hi rendition="#i">g</hi> + <hi rendition="#i">h</hi>) <hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">y</hi><hi rendition="#sub">1</hi>,</hi><lb/> mithin <hi rendition="#i">s</hi> jedes Zwischenwertes zwischen dem Minimalwert <hi rendition="#i">a b</hi> · <hi rendition="#i">c d</hi> · <hi rendition="#i">e f</hi> · <hi rendition="#i">g h</hi><lb/> der linken und dem Maximalwert (<hi rendition="#i">a</hi> + <hi rendition="#i">b</hi>) + (<hi rendition="#i">c</hi> + <hi rendition="#i">d</hi>) + (<hi rendition="#i">e</hi> + <hi rendition="#i">f</hi>) + (<hi rendition="#i">g</hi> + <hi rendition="#i">h</hi>) der<lb/> rechten Seite, also zwischen <hi rendition="#i">a b c d e f g h</hi> und <hi rendition="#i">a</hi> + <hi rendition="#i">b</hi> + <hi rendition="#i">c</hi> + <hi rendition="#i">d</hi> + <hi rendition="#i">e</hi> + <hi rendition="#i">f</hi> + <hi rendition="#i">g</hi> + <hi rendition="#i">h</hi>, fähig.</p><lb/> <p>Man hätte auch zuerst nach <hi rendition="#i">x</hi>, <hi rendition="#i">y</hi> anordnen und die für <hi rendition="#i">ein</hi> und<lb/><hi rendition="#i">zwei</hi> Argumente schon bewiesenen Sätze in der umgekehrten Folge<lb/> anwenden können. —</p><lb/> <p>Um hiernach die Bedeutungen, welche einem Ausdruck für irgend-<lb/> welche Werte einer bestimmten Gruppe von Buchstaben zukommen<lb/> können, sofort zu überschauen, braucht man nur den Ausdruck nach<lb/> ebendiesen Buchstaben zu entwickeln und alsdann das Th. 48) anzu-<lb/> wenden.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Zusatz</hi> zu Th. 48<hi rendition="#sub">+</hi>).</p><lb/> <p><hi rendition="#i">Jede Menge von arbiträren Gebietssymbolen</hi>, <hi rendition="#i">die in einer Funktion</hi><lb/> im identischen Kalkul <hi rendition="#i">vorkommen</hi>, <hi rendition="#i">lässt sich stets durch ein einziges<lb/> arbiträres Gebiet ersetzen</hi>.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [430/0450]
Zehnte Vorlesung.
von Argumenten (für ein Argument mehr) dann gelten muss („Schluss
von n auf n + 1“ oder „Verfahren der vollständigen Induktion“).
Hinreichend wird dies erhellen, wenn wir es für zwei und drei
Argumente durchführen.
Ist f der vorige Ausdruck, so kann man, denselben nach y an-
ordnend, schreiben:
f = (a x + c x1) y + (b x + d x1) y1.
Nach dem für ein Argument (y) bereits bewiesenen Satze muss also
a b x + c d x1 ⋹ f ⋹ (a + b) x + (c + d) x1
sein, und kann f jeden zwischen diesen „Grenzen“ oder „einschliessenden
Werten“ gelegenen Wert auch wirklich annehmen. Nach dem für ein
Argument (x) bewiesenen Satze ist aber a b · c d der Minimalwert des
Subjektes von f, links, und (a + b) + (c + d) der Maximalwert seines
Prädikates rechts (bei variablem x). Folglich kann f jeden zwischen
a b c d und a + b + c + d gelegnen Wert wirklich annehmen, q. e. d.
Sei s = F (x, y, z) irgend eine Funktion von drei Argumenten und
mögen a, b, c, d, e, f, g, h die Koeffizienten ihrer geordneten Ent-
wickelung heissen, so ist nach z entwickelt:
s = F (x, y, 1) z + F (x, y, 0) z1,
folglich
F (x, y, 1) · F (x, y, 0) ⋹ s ⋹ F (x, y, 1) + F (x, y, 0),
d. h.
a b x y + c d x y1 + e f x1 y + g h x1 y1 ⋹ s ⋹ (a + b) x y + (c + d) x y1 + (e + f) x1 y + (g + h) x1 y1,
mithin s jedes Zwischenwertes zwischen dem Minimalwert a b · c d · e f · g h
der linken und dem Maximalwert (a + b) + (c + d) + (e + f) + (g + h) der
rechten Seite, also zwischen a b c d e f g h und a + b + c + d + e + f + g + h, fähig.
Man hätte auch zuerst nach x, y anordnen und die für ein und
zwei Argumente schon bewiesenen Sätze in der umgekehrten Folge
anwenden können. —
Um hiernach die Bedeutungen, welche einem Ausdruck für irgend-
welche Werte einer bestimmten Gruppe von Buchstaben zukommen
können, sofort zu überschauen, braucht man nur den Ausdruck nach
ebendiesen Buchstaben zu entwickeln und alsdann das Th. 48) anzu-
wenden.
Zusatz zu Th. 48+).
Jede Menge von arbiträren Gebietssymbolen, die in einer Funktion
im identischen Kalkul vorkommen, lässt sich stets durch ein einziges
arbiträres Gebiet ersetzen.
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