Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 1. Leipzig, 1890.§ 18. Aufgaben und Anwendungen. Beweis. Von den Prämissen l1) Gesetzt: Jedes a ist b, c oder d; jedes b ist e, jedes c ist e, m1) Angenommen: Jedes a ist b, jedes c ist d aber kein b ist d. n1) Man vereinfache die Aussage: Auflösung. Bringt man rechts auf 0, so entsteht: b c1 + b1 c = 0, x1) Ist x = a x + b x1, so soll bewiesen werden, dass b x1 = 0 Am einfachsten geschieht dies mittelst Durchmultiplizirens der Prä- o1) Wenn a = a b + x (a + b), so ist b = a b + x1 (a + b), und um- p1) (Jevons9, p. 239.) Zu zeigen, dass die Aussage: "Alle a sind § 18. Aufgaben und Anwendungen. Beweis. Von den Prämissen λ1) Gesetzt: Jedes a ist b, c oder d; jedes b ist e, jedes c ist e, μ1) Angenommen: Jedes a ist b, jedes c ist d aber kein b ist d. ν1) Man vereinfache die Aussage: Auflösung. Bringt man rechts auf 0, so entsteht: b c1 + b1 c = 0, ξ1) Ist x = a x + b x1, so soll bewiesen werden, dass b x1 = 0 Am einfachsten geschieht dies mittelst Durchmultiplizirens der Prä- ο1) Wenn a = a b + x (a + b), so ist b = a b + x1 (a + b), und um- π1) (Jevons9, p. 239.) Zu zeigen, dass die Aussage: „Alle a sind <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0411" n="391"/> <fw place="top" type="header">§ 18. Aufgaben und Anwendungen.</fw><lb/> <p><hi rendition="#g">Beweis</hi>. Von den Prämissen<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">a</hi> ⋹ <hi rendition="#i">b</hi> + <hi rendition="#i">c</hi> + <hi rendition="#i">d</hi>, <hi rendition="#i">a b</hi> = 0, <hi rendition="#i">a c</hi> = 0</hi><lb/> kann man die erste nach Th. 20) schreiben:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">a</hi> = <hi rendition="#i">a</hi> (<hi rendition="#i">b</hi> + <hi rendition="#i">c</hi> + <hi rendition="#i">d</hi>) = <hi rendition="#i">a b</hi> + <hi rendition="#i">a c</hi> + <hi rendition="#i">a d</hi>,</hi><lb/> was sich mit Rücksicht auf die folgenden vereinfacht zu:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">a</hi> = <hi rendition="#i">a d</hi> oder <hi rendition="#i">a</hi> ⋹ <hi rendition="#i">d</hi>.</hi></p><lb/> <p><hi rendition="#i">λ</hi><hi rendition="#sub">1</hi>) Gesetzt: Jedes <hi rendition="#i">a</hi> ist <hi rendition="#i">b</hi>, <hi rendition="#i">c</hi> oder <hi rendition="#i">d</hi>; jedes <hi rendition="#i">b</hi> ist <hi rendition="#i">e</hi>, jedes <hi rendition="#i">c</hi> ist <hi rendition="#i">e</hi>,<lb/> jedes <hi rendition="#i">e</hi> ist <hi rendition="#i">d</hi>. So folgere man: jedes <hi rendition="#i">a</hi> ist <hi rendition="#i">d</hi>. (<hi rendition="#g">De Morgan</hi><hi rendition="#sup">2</hi> p. 123.)<lb/><hi rendition="#et">Prämissen: <hi rendition="#i">a</hi> ⋹ <hi rendition="#i">b</hi> + <hi rendition="#i">c</hi> + <hi rendition="#i">d</hi>, <hi rendition="#i">b</hi> ⋹ <hi rendition="#i">e</hi>, <hi rendition="#i">c</hi> ⋹ <hi rendition="#i">e</hi>, <hi rendition="#i">e</hi> ⋹ <hi rendition="#i">d</hi>.</hi><lb/> Ergo: <hi rendition="#et"><hi rendition="#i">b</hi> ⋹ <hi rendition="#i">d</hi>, <hi rendition="#i">c</hi> ⋹ <hi rendition="#i">d</hi>, <hi rendition="#i">c</hi> ⋹ <hi rendition="#i">d</hi>, <hi rendition="#i">b</hi> + <hi rendition="#i">c</hi> ⋹ <hi rendition="#i">d</hi>,</hi><lb/> und da ohnehin <hi rendition="#i">d</hi> ⋹ <hi rendition="#i">d</hi>, so ist auch <hi rendition="#i">b</hi> + <hi rendition="#i">c</hi> + <hi rendition="#i">d</hi> ⋹ <hi rendition="#i">d</hi>, woraus in Verbin-<lb/> dung mit der ersten Prämisse a fortiori folgt: <hi rendition="#i">a</hi> ⋹ <hi rendition="#i">d</hi>. —</p><lb/> <p><hi rendition="#i">μ</hi><hi rendition="#sub">1</hi>) Angenommen: Jedes <hi rendition="#i">a</hi> ist <hi rendition="#i">b</hi>, jedes <hi rendition="#i">c</hi> ist <hi rendition="#i">d</hi> aber kein <hi rendition="#i">b</hi> ist <hi rendition="#i">d</hi>.<lb/> Zu beweisen, dass auch kein <hi rendition="#i">a</hi> ein <hi rendition="#i">c</hi> sein wird. (<hi rendition="#g">De Morgan</hi><hi rendition="#sup">2</hi> p. 123.)<lb/><hi rendition="#et">Prämissen: <hi rendition="#i">a</hi> ⋹ <hi rendition="#i">b</hi>, <hi rendition="#i">c</hi> ⋹ <hi rendition="#i">d</hi>, <hi rendition="#i">b d</hi> = 0.</hi><lb/> Aus den ersten beiden folgt nach Th. 15<hi rendition="#sub">×</hi>): <hi rendition="#i">a c</hi> ⋹ <hi rendition="#i">b d</hi>, sonach <hi rendition="#i">a c</hi> ⋹ 0,<lb/> was auf <hi rendition="#i">a c</hi> = 0 nach Th. 5) hinausläuft. —</p><lb/> <p><hi rendition="#i">ν</hi><hi rendition="#sub">1</hi>) Man vereinfache die Aussage:<lb/><hi rendition="#c">(<hi rendition="#i">c</hi> + <hi rendition="#i">a</hi>) <hi rendition="#i">b</hi><hi rendition="#sub">1</hi> + <hi rendition="#i">a c</hi> = (<hi rendition="#i">a</hi> + <hi rendition="#i">b</hi>) <hi rendition="#i">c</hi><hi rendition="#sub">1</hi> + <hi rendition="#i">a b.</hi></hi></p><lb/> <p><hi rendition="#g">Auflösung</hi>. Bringt man rechts auf 0, so entsteht: <hi rendition="#i">b c</hi><hi rendition="#sub">1</hi> + <hi rendition="#i">b</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">c</hi> = 0,<lb/> das heisst: <hi rendition="#i">b</hi> = <hi rendition="#i">c</hi>.</p><lb/> <p><hi rendition="#i">ξ</hi><hi rendition="#sub">1</hi>) Ist <hi rendition="#i">x</hi> = <hi rendition="#i">a x</hi> + <hi rendition="#i">b x</hi><hi rendition="#sub">1</hi>, so soll bewiesen werden, dass <hi rendition="#i">b x</hi><hi rendition="#sub">1</hi> = 0<lb/> sein muss.</p><lb/> <p>Am einfachsten geschieht dies mittelst Durchmultiplizirens der Prä-<lb/> misse mit <hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sub">1</hi>.</p><lb/> <p><hi rendition="#i">ο</hi><hi rendition="#sub">1</hi>) Wenn <hi rendition="#i">a</hi> = <hi rendition="#i">a b</hi> + <hi rendition="#i">x</hi> (<hi rendition="#i">a</hi> + <hi rendition="#i">b</hi>), so ist <hi rendition="#i">b</hi> = <hi rendition="#i">a b</hi> + <hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sub">1</hi> (<hi rendition="#i">a</hi> + <hi rendition="#i">b</hi>), und um-<lb/> gekehrt. Dies zu beweisen, wird man beide Gleichungen rechts auf 0<lb/> bringen, wodurch sich <hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">b x</hi> + <hi rendition="#i">a b</hi><hi rendition="#sub">1</hi> <hi rendition="#i">x</hi><hi rendition="#sub">1</hi> = 0 übereinstimmend ergibt.</p><lb/> <p><hi rendition="#i">π</hi><hi rendition="#sub">1</hi>) (<hi rendition="#g">Jevons</hi><hi rendition="#sup">9</hi>, p. 239.) Zu zeigen, dass die Aussage: „Alle <hi rendition="#i">a</hi> sind<lb/> sowol <hi rendition="#i">b</hi> als <hi rendition="#i">c</hi>“ äquivalent ist dem Systeme der beiden Aussagen: „Was<lb/> nicht <hi rendition="#i">b</hi> ist, ist auch nicht <hi rendition="#i">a</hi>“ und „Was nicht <hi rendition="#i">c</hi> ist, ist nicht <hi rendition="#i">a</hi>“, mithin<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [391/0411]
§ 18. Aufgaben und Anwendungen.
Beweis. Von den Prämissen
a ⋹ b + c + d, a b = 0, a c = 0
kann man die erste nach Th. 20) schreiben:
a = a (b + c + d) = a b + a c + a d,
was sich mit Rücksicht auf die folgenden vereinfacht zu:
a = a d oder a ⋹ d.
λ1) Gesetzt: Jedes a ist b, c oder d; jedes b ist e, jedes c ist e,
jedes e ist d. So folgere man: jedes a ist d. (De Morgan2 p. 123.)
Prämissen: a ⋹ b + c + d, b ⋹ e, c ⋹ e, e ⋹ d.
Ergo: b ⋹ d, c ⋹ d, c ⋹ d, b + c ⋹ d,
und da ohnehin d ⋹ d, so ist auch b + c + d ⋹ d, woraus in Verbin-
dung mit der ersten Prämisse a fortiori folgt: a ⋹ d. —
μ1) Angenommen: Jedes a ist b, jedes c ist d aber kein b ist d.
Zu beweisen, dass auch kein a ein c sein wird. (De Morgan2 p. 123.)
Prämissen: a ⋹ b, c ⋹ d, b d = 0.
Aus den ersten beiden folgt nach Th. 15×): a c ⋹ b d, sonach a c ⋹ 0,
was auf a c = 0 nach Th. 5) hinausläuft. —
ν1) Man vereinfache die Aussage:
(c + a) b1 + a c = (a + b) c1 + a b.
Auflösung. Bringt man rechts auf 0, so entsteht: b c1 + b1 c = 0,
das heisst: b = c.
ξ1) Ist x = a x + b x1, so soll bewiesen werden, dass b x1 = 0
sein muss.
Am einfachsten geschieht dies mittelst Durchmultiplizirens der Prä-
misse mit x1.
ο1) Wenn a = a b + x (a + b), so ist b = a b + x1 (a + b), und um-
gekehrt. Dies zu beweisen, wird man beide Gleichungen rechts auf 0
bringen, wodurch sich a1 b x + a b1 x1 = 0 übereinstimmend ergibt.
π1) (Jevons9, p. 239.) Zu zeigen, dass die Aussage: „Alle a sind
sowol b als c“ äquivalent ist dem Systeme der beiden Aussagen: „Was
nicht b ist, ist auch nicht a“ und „Was nicht c ist, ist nicht a“, mithin
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |