ehrenwerthen Freunde, Sir John, Alles zum kräftig- sten Widerstande und der thätigsten Hülfe vor, was auch hier geschehen soll, denn aufrichtig gesagt, ich zweifle nicht daran, daß es sehr bald zum Kriege zwi- schen uns und diesen Fanatikern kommen werde, in- dem Joe Smith sich schon hüten wird, sich mir in die Hände zu liefern. Weigert er sich dessen, so kann mir von Seiten des Congresses aber nicht der Vor- wurf gemacht werden, daß ich den Bürgerkrieg pro- vocirte; denn Gehorsam ist dieser Prophet mir schul- dig, und indem er ihn mir verweigerte, verweigerte er ihn der gesammten Union."
Das, was Sir Francis vorgetragen hatte, war so weise und vernünftig, daß Arnold den von ihm getroffenen Maßregeln seinen Beifall nicht versagen konnte. Er warnte ihn nur noch vor dem Franzo- sen, der ihm mit Recht verdächtig geworden war und der sich geflissentlich an Mr. Ford drängte, in der Hoffnung, bei diesem wieder angestellt zu werden und dadurch sich in den Stand gesetzt zu sehen, dem Propheten auch ferner Dienste zu leisten; denn wie sich später auswies, war er diesem seit längerer Zeit schon verkauft. Sir Francis dankte unserm Freunde um so mehr für den ihm ertheilten Rath, da er wirk- lich schon im Begriff gewesen war, diesen Jouville in der Eigenschaft eines Geheimsecretärs bei sich anzu-
ehrenwerthen Freunde, Sir John, Alles zum kräftig- ſten Widerſtande und der thätigſten Hülfe vor, was auch hier geſchehen ſoll, denn aufrichtig geſagt, ich zweifle nicht daran, daß es ſehr bald zum Kriege zwi- ſchen uns und dieſen Fanatikern kommen werde, in- dem Joe Smith ſich ſchon hüten wird, ſich mir in die Hände zu liefern. Weigert er ſich deſſen, ſo kann mir von Seiten des Congreſſes aber nicht der Vor- wurf gemacht werden, daß ich den Bürgerkrieg pro- vocirte; denn Gehorſam iſt dieſer Prophet mir ſchul- dig, und indem er ihn mir verweigerte, verweigerte er ihn der geſammten Union.“
Das, was Sir Francis vorgetragen hatte, war ſo weiſe und vernünftig, daß Arnold den von ihm getroffenen Maßregeln ſeinen Beifall nicht verſagen konnte. Er warnte ihn nur noch vor dem Franzo- ſen, der ihm mit Recht verdächtig geworden war und der ſich gefliſſentlich an Mr. Ford drängte, in der Hoffnung, bei dieſem wieder angeſtellt zu werden und dadurch ſich in den Stand geſetzt zu ſehen, dem Propheten auch ferner Dienſte zu leiſten; denn wie ſich ſpäter auswies, war er dieſem ſeit längerer Zeit ſchon verkauft. Sir Francis dankte unſerm Freunde um ſo mehr für den ihm ertheilten Rath, da er wirk- lich ſchon im Begriff geweſen war, dieſen Jouville in der Eigenſchaft eines Geheimſecretärs bei ſich anzu-
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ehrenwerthen Freunde, Sir John, Alles zum kräftig-
ſten Widerſtande und der thätigſten Hülfe vor, was
auch hier geſchehen ſoll, denn aufrichtig geſagt, ich
zweifle nicht daran, daß es ſehr bald zum Kriege zwi-
ſchen uns und dieſen Fanatikern kommen werde, in-
dem Joe Smith ſich ſchon hüten wird, ſich mir in
die Hände zu liefern. Weigert er ſich deſſen, ſo kann
mir von Seiten des Congreſſes aber nicht der Vor-
wurf gemacht werden, daß ich den Bürgerkrieg pro-
vocirte; denn Gehorſam iſt dieſer Prophet mir ſchul-
dig, und indem er ihn mir verweigerte, verweigerte
er ihn der geſammten Union.“
Das, was Sir Francis vorgetragen hatte, war
ſo weiſe und vernünftig, daß Arnold den von ihm
getroffenen Maßregeln ſeinen Beifall nicht verſagen
konnte. Er warnte ihn nur noch vor dem Franzo-
ſen, der ihm mit Recht verdächtig geworden war
und der ſich gefliſſentlich an Mr. Ford drängte, in
der Hoffnung, bei dieſem wieder angeſtellt zu werden
und dadurch ſich in den Stand geſetzt zu ſehen, dem
Propheten auch ferner Dienſte zu leiſten; denn wie
ſich ſpäter auswies, war er dieſem ſeit längerer Zeit
ſchon verkauft. Sir Francis dankte unſerm Freunde
um ſo mehr für den ihm ertheilten Rath, da er wirk-
lich ſchon im Begriff geweſen war, dieſen Jouville
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Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 3. Jena, 1846, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoppe_prophet03_1846/76>, abgerufen am 27.07.2024.
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