Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 3. Jena, 1846.ich will! Aber dringen Sie jetzt nicht darauf, jetzt -- "Gut! So sehen wir indeß die neuen Kupfer- -- "Wie, Jhre Mutter war eine Deutsche?" -- "Ja, mein Vater behauptet es: ich selbst Sie öffnete mit diesen Worten das betreffende ich will! Aber dringen Sie jetzt nicht darauf, jetzt — „Gut! So ſehen wir indeß die neuen Kupfer- — „Wie, Jhre Mutter war eine Deutſche?“ — „Ja, mein Vater behauptet es: ich ſelbſt Sie öffnete mit dieſen Worten das betreffende <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0032" n="26"/> ich will! Aber dringen Sie jetzt nicht darauf, jetzt<lb/> nicht!“</p><lb/> <p>— „Gut! So ſehen wir indeß die neuen Kupfer-<lb/> ſtiche an, die mein Vater für mich aus Europa hat<lb/> kommen laſſen,“ ſagte ſie, an eine große Tafel tre-<lb/> tend, auf der eine Menge Hefte und einzelne Blät-<lb/> ter, ſehr ſchöne Stahl- und Kupferſtiche enthaltend,<lb/> ausgebreitet lagen. „Jch habe ihn gebeten,“ fuhr<lb/> ſie fort, nachdem Arnold ihr dahin gefolgt war, „mir<lb/> Landſchaften von der Gegend kommen zu laſſen, aus<lb/> der meine gute verſtorbene Mutter ſtammte, die Jhre<lb/> Landsmännin, eine Deutſche, war, und in dieſem<lb/> Hefte ſollen ſie enthalten ſeyn, wie man mir ſagte.“</p><lb/> <p>— „Wie, Jhre Mutter war eine Deutſche?“<lb/> fragte Arnold überraſcht.</p><lb/> <p>— „Ja, mein Vater behauptet es: ich ſelbſt<lb/> habe ſie nicht gekannt; ſie ſtarb, als ich noch zu<lb/> jung war, um mich ihrer erinnern zu können. Jch<lb/> hätte ſie ſo gern gekannt,“ fuhr ſie mit gerührter<lb/> Stimme fort: „ſie ſoll ſo gut und ſchön geweſen<lb/> ſein! Wiſſen Sie, Mr. Arnold,“ fügte ſie nach ei-<lb/> ner Pauſe hinzu, „daß es mir ſehr lieb iſt, in Jhnen<lb/> einen Landsmann meiner Mutter zu begrüßen? O, wie<lb/> würde ich meine Mutter geliebt haben, wenn ich ſie<lb/> gekannt hätte!“</p><lb/> <p>Sie öffnete mit dieſen Worten das betreffende<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [26/0032]
ich will! Aber dringen Sie jetzt nicht darauf, jetzt
nicht!“
— „Gut! So ſehen wir indeß die neuen Kupfer-
ſtiche an, die mein Vater für mich aus Europa hat
kommen laſſen,“ ſagte ſie, an eine große Tafel tre-
tend, auf der eine Menge Hefte und einzelne Blät-
ter, ſehr ſchöne Stahl- und Kupferſtiche enthaltend,
ausgebreitet lagen. „Jch habe ihn gebeten,“ fuhr
ſie fort, nachdem Arnold ihr dahin gefolgt war, „mir
Landſchaften von der Gegend kommen zu laſſen, aus
der meine gute verſtorbene Mutter ſtammte, die Jhre
Landsmännin, eine Deutſche, war, und in dieſem
Hefte ſollen ſie enthalten ſeyn, wie man mir ſagte.“
— „Wie, Jhre Mutter war eine Deutſche?“
fragte Arnold überraſcht.
— „Ja, mein Vater behauptet es: ich ſelbſt
habe ſie nicht gekannt; ſie ſtarb, als ich noch zu
jung war, um mich ihrer erinnern zu können. Jch
hätte ſie ſo gern gekannt,“ fuhr ſie mit gerührter
Stimme fort: „ſie ſoll ſo gut und ſchön geweſen
ſein! Wiſſen Sie, Mr. Arnold,“ fügte ſie nach ei-
ner Pauſe hinzu, „daß es mir ſehr lieb iſt, in Jhnen
einen Landsmann meiner Mutter zu begrüßen? O, wie
würde ich meine Mutter geliebt haben, wenn ich ſie
gekannt hätte!“
Sie öffnete mit dieſen Worten das betreffende
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