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Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 2. Jena, 1846.

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-- "Nun .....?" fragte sie der Prophet und
sah sie erwartungsvoll an.

-- "Jch glaube, Joe, daß er mich nicht liebt,"
schluchzte sie. "Es hätte, nach den Schritten, die ich
ihm entgegen that, zur Erklärung zwischen uns kom-
men müssen; aber er entfloh in dem Augenblick, wo
ich sie erwarten, ihn zu meinen Füßen liegen zu se-
hen hoffen durfte, denn an meiner Liebe konnte er
nicht mehr zweifeln."

-- "Hast du," fragte sie der Prophet, nach-
dem er eine Zeitlang nachgedacht hatte, "einen inni-
gern Verkehr zwischen diesem jungen Deutschen und
Dina bemerkt, als er während meiner Abwesenheit
meine Stelle hier vertrat?"

-- "Niemals!" betheuerte Marie. "Und dann,
welch' ein Einfall, Joe," fügte sie hinzu, "wie hätte
sich wohl ein Mann noch in die verblühte, todtkranke,
ja sterbende Dina verlieben können?"

-- "Es ist nicht das, was ich meine," ver-
setzte er; "es wäre in der That Unsinn, so Etwas
anzunehmen; aber ......"

-- "Was aber dann?" fragte sie, ihn gespannt
ansehend. "Erkläre dich doch deutlicher, Joe!"

-- "Jch werde mir Auskunft über dieses Alles
zu verschaffen suchen; ich muß wissen, wie ich mit

— „Nun .....?“ fragte ſie der Prophet und
ſah ſie erwartungsvoll an.

— „Jch glaube, Joe, daß er mich nicht liebt,“
ſchluchzte ſie. „Es hätte, nach den Schritten, die ich
ihm entgegen that, zur Erklärung zwiſchen uns kom-
men müſſen; aber er entfloh in dem Augenblick, wo
ich ſie erwarten, ihn zu meinen Füßen liegen zu ſe-
hen hoffen durfte, denn an meiner Liebe konnte er
nicht mehr zweifeln.“

— „Haſt du,“ fragte ſie der Prophet, nach-
dem er eine Zeitlang nachgedacht hatte, „einen inni-
gern Verkehr zwiſchen dieſem jungen Deutſchen und
Dina bemerkt, als er während meiner Abweſenheit
meine Stelle hier vertrat?“

— „Niemals!“ betheuerte Marie. „Und dann,
welch’ ein Einfall, Joe,“ fügte ſie hinzu, „wie hätte
ſich wohl ein Mann noch in die verblühte, todtkranke,
ja ſterbende Dina verlieben können?“

— „Es iſt nicht das, was ich meine,“ ver-
ſetzte er; „es wäre in der That Unſinn, ſo Etwas
anzunehmen; aber ......“

— „Was aber dann?“ fragte ſie, ihn geſpannt
anſehend. „Erkläre dich doch deutlicher, Joe!“

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[86/0092] — „Nun .....?“ fragte ſie der Prophet und ſah ſie erwartungsvoll an. — „Jch glaube, Joe, daß er mich nicht liebt,“ ſchluchzte ſie. „Es hätte, nach den Schritten, die ich ihm entgegen that, zur Erklärung zwiſchen uns kom- men müſſen; aber er entfloh in dem Augenblick, wo ich ſie erwarten, ihn zu meinen Füßen liegen zu ſe- hen hoffen durfte, denn an meiner Liebe konnte er nicht mehr zweifeln.“ — „Haſt du,“ fragte ſie der Prophet, nach- dem er eine Zeitlang nachgedacht hatte, „einen inni- gern Verkehr zwiſchen dieſem jungen Deutſchen und Dina bemerkt, als er während meiner Abweſenheit meine Stelle hier vertrat?“ — „Niemals!“ betheuerte Marie. „Und dann, welch’ ein Einfall, Joe,“ fügte ſie hinzu, „wie hätte ſich wohl ein Mann noch in die verblühte, todtkranke, ja ſterbende Dina verlieben können?“ — „Es iſt nicht das, was ich meine,“ ver- ſetzte er; „es wäre in der That Unſinn, ſo Etwas anzunehmen; aber ......“ — „Was aber dann?“ fragte ſie, ihn geſpannt anſehend. „Erkläre dich doch deutlicher, Joe!“ — „Jch werde mir Auskunft über dieſes Alles zu verſchaffen ſuchen; ich muß wiſſen, wie ich mit

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Zitationshilfe: Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 2. Jena, 1846, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoppe_prophet02_1846/92>, abgerufen am 25.11.2024.