Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 2. Jena, 1846.Er wollte noch mehr sagen, aber seine Zunge Als ich wieder zu mir kam, umwehte die frische -- "Komm," sagte er, so wie ich die Augen -- "Wohin?" fragte ich, "und was ist aus -- "Er ist im Hause," antwortete er mit ei- -- "Und wohin soll ich?" fragte ich weinend -- "Jch werde dich in Sicherheit bringen," war Jch versuchte, mich emporzurichten, allein meine Er wollte noch mehr ſagen, aber ſeine Zunge Als ich wieder zu mir kam, umwehte die friſche — „Komm,“ ſagte er, ſo wie ich die Augen — „Wohin?“ fragte ich, „und was iſt aus — „Er iſt im Hauſe,“ antwortete er mit ei- — „Und wohin ſoll ich?“ fragte ich weinend — „Jch werde dich in Sicherheit bringen,“ war Jch verſuchte, mich emporzurichten, allein meine <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0126" n="120"/> <p>Er wollte noch mehr ſagen, aber ſeine Zunge<lb/> verſagte ihm den Dienſt. Nur noch unarticulirte Laute<lb/> entſchlüpften ſeinen Lippen; ſeine Geſichtszüge verän-<lb/> derten ſich und nahmen einen ſo furchtbaren Aus-<lb/> druck an, daß das Entſetzen mich ohnmächtig zu Bo-<lb/> den warf.</p><lb/> <p>Als ich wieder zu mir kam, umwehte die friſche<lb/> Nachtluft meine Stirn. Jch lag auf dem feuchten<lb/> Raſen im Garten und neben mir kniete Braun, der<lb/> mich durch geiſtige Eſſenzen in’s Bewußtſeyn zurück-<lb/> zubringen bemüht war.</p><lb/> <p>— „Komm,“ ſagte er, ſo wie ich die Augen<lb/> aufſchlug und mich etwas emporrichtete, „komm au-<lb/> genblicklich mit mir, wenn es deine Kräfte irgend zu-<lb/> laſſen!“</p><lb/> <p>— „Wohin?“ fragte ich, „und was iſt aus<lb/> meinem Vater geworden?“</p><lb/> <p>— „Er iſt im Hauſe,“ antwortete er mit ei-<lb/> ner ſeltſam veränderten Stimme.</p><lb/> <p>— „Und wohin ſoll ich?“ fragte ich weinend<lb/> und händeringend.</p><lb/> <p>— „Jch werde dich in Sicherheit bringen,“ war<lb/> ſeine Antwort; „wirſt du mir folgen können?“</p><lb/> <p>Jch verſuchte, mich emporzurichten, allein meine<lb/> Schwäche war noch zu groß: ermattet, wie gelähmt<lb/> an allen Gliedern, ſank ich zurück.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [120/0126]
Er wollte noch mehr ſagen, aber ſeine Zunge
verſagte ihm den Dienſt. Nur noch unarticulirte Laute
entſchlüpften ſeinen Lippen; ſeine Geſichtszüge verän-
derten ſich und nahmen einen ſo furchtbaren Aus-
druck an, daß das Entſetzen mich ohnmächtig zu Bo-
den warf.
Als ich wieder zu mir kam, umwehte die friſche
Nachtluft meine Stirn. Jch lag auf dem feuchten
Raſen im Garten und neben mir kniete Braun, der
mich durch geiſtige Eſſenzen in’s Bewußtſeyn zurück-
zubringen bemüht war.
— „Komm,“ ſagte er, ſo wie ich die Augen
aufſchlug und mich etwas emporrichtete, „komm au-
genblicklich mit mir, wenn es deine Kräfte irgend zu-
laſſen!“
— „Wohin?“ fragte ich, „und was iſt aus
meinem Vater geworden?“
— „Er iſt im Hauſe,“ antwortete er mit ei-
ner ſeltſam veränderten Stimme.
— „Und wohin ſoll ich?“ fragte ich weinend
und händeringend.
— „Jch werde dich in Sicherheit bringen,“ war
ſeine Antwort; „wirſt du mir folgen können?“
Jch verſuchte, mich emporzurichten, allein meine
Schwäche war noch zu groß: ermattet, wie gelähmt
an allen Gliedern, ſank ich zurück.
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