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Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 1. Jena, 1846.

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dir, großer Opiska Toaki, für das Leben meines Bru-
ders dar. Jch habe es gesagt!" schloß er, nach Art
der Wilden, seine Rede.

-- "Wenn deine Gaben deinem Edelmuthe und
deiner aufopfernden Freundschaft an Würdigkeit gleich
wären, Bleichgesicht," versetzte der Häuptling, "so
würden wir des Handels bald einig seyn; bedenke
aber, was ist ein Feuerrohr, selbst wenn es so köst-
lich seyn sollte, als dein Mund besagt, was ist ein
Feuerrohr gegen das Leben White-hawks, von dem
selbst sein Vater behauptet, daß ihn an männlichen
Tugenden kein anderer junger Mann übertrifft? Hast
du uns daher nicht mehr zu bieten, so trage er seine
Schuld mit dem Leben ab."

-- "Jch gab Alles her, was für den Augen-
blick in meinem Besitze war," antwortete ihm Arnold
mit schmerzlich bewegter Stimme; "denn ich hatte
nicht Zeit, mich auf das, was hier vorgehen sollte,
vorzubereiten; ich wußte nicht, daß es sich um die
Lebensrettung meines Bruders handelte, denn sonst
würde ich mich noch mit anderen Gaben versehen ha-
ben. Am Ausgange der Prairie traf mich Waupee
an, der mich vergeblich in Nauvoo gesucht hatte, und
die Zeit war zu kurz, um zurückkehren und mich mit
dem Nöthigen versehen zu können; denn sonst würde
mir Nichts zu werth, Nichts zu kostbar gewesen seyn,

dir, großer Opiska Toaki, für das Leben meines Bru-
ders dar. Jch habe es geſagt!“ ſchloß er, nach Art
der Wilden, ſeine Rede.

— „Wenn deine Gaben deinem Edelmuthe und
deiner aufopfernden Freundſchaft an Würdigkeit gleich
wären, Bleichgeſicht,“ verſetzte der Häuptling, „ſo
würden wir des Handels bald einig ſeyn; bedenke
aber, was iſt ein Feuerrohr, ſelbſt wenn es ſo köſt-
lich ſeyn ſollte, als dein Mund beſagt, was iſt ein
Feuerrohr gegen das Leben White-hawks, von dem
ſelbſt ſein Vater behauptet, daß ihn an männlichen
Tugenden kein anderer junger Mann übertrifft? Haſt
du uns daher nicht mehr zu bieten, ſo trage er ſeine
Schuld mit dem Leben ab.“

— „Jch gab Alles her, was für den Augen-
blick in meinem Beſitze war,“ antwortete ihm Arnold
mit ſchmerzlich bewegter Stimme; „denn ich hatte
nicht Zeit, mich auf das, was hier vorgehen ſollte,
vorzubereiten; ich wußte nicht, daß es ſich um die
Lebensrettung meines Bruders handelte, denn ſonſt
würde ich mich noch mit anderen Gaben verſehen ha-
ben. Am Ausgange der Prairie traf mich Waupee
an, der mich vergeblich in Nauvoo geſucht hatte, und
die Zeit war zu kurz, um zurückkehren und mich mit
dem Nöthigen verſehen zu können; denn ſonſt würde
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[42/0050] dir, großer Opiska Toaki, für das Leben meines Bru- ders dar. Jch habe es geſagt!“ ſchloß er, nach Art der Wilden, ſeine Rede. — „Wenn deine Gaben deinem Edelmuthe und deiner aufopfernden Freundſchaft an Würdigkeit gleich wären, Bleichgeſicht,“ verſetzte der Häuptling, „ſo würden wir des Handels bald einig ſeyn; bedenke aber, was iſt ein Feuerrohr, ſelbſt wenn es ſo köſt- lich ſeyn ſollte, als dein Mund beſagt, was iſt ein Feuerrohr gegen das Leben White-hawks, von dem ſelbſt ſein Vater behauptet, daß ihn an männlichen Tugenden kein anderer junger Mann übertrifft? Haſt du uns daher nicht mehr zu bieten, ſo trage er ſeine Schuld mit dem Leben ab.“ — „Jch gab Alles her, was für den Augen- blick in meinem Beſitze war,“ antwortete ihm Arnold mit ſchmerzlich bewegter Stimme; „denn ich hatte nicht Zeit, mich auf das, was hier vorgehen ſollte, vorzubereiten; ich wußte nicht, daß es ſich um die Lebensrettung meines Bruders handelte, denn ſonſt würde ich mich noch mit anderen Gaben verſehen ha- ben. Am Ausgange der Prairie traf mich Waupee an, der mich vergeblich in Nauvoo geſucht hatte, und die Zeit war zu kurz, um zurückkehren und mich mit dem Nöthigen verſehen zu können; denn ſonſt würde mir Nichts zu werth, Nichts zu koſtbar geweſen ſeyn,

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Zitationshilfe: Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 1. Jena, 1846, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoppe_prophet01_1846/50>, abgerufen am 21.11.2024.