Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 1. Jena, 1846.Tode zeigt und die Seele des Beschauers mit tiefer Dina öffnete bald wieder die Augen und ihr er- -- "Bald werde ich dort seyn!" -- "Ja!" antwortete ihr Arnold, der wußte, Ein Blick ihres Auges dankte ihm für den ihr Marie trat jetzt zu den Beiden ein. Es war -- "Wie geht es dir jetzt, Dina?" fragte sie -- "O, viel besser, als seit lange!" antwor- -- "Hoffen wir das, Dina, und vor allen Tode zeigt und die Seele des Beſchauers mit tiefer Dina öffnete bald wieder die Augen und ihr er- — „Bald werde ich dort ſeyn!“ — „Ja!“ antwortete ihr Arnold, der wußte, Ein Blick ihres Auges dankte ihm für den ihr Marie trat jetzt zu den Beiden ein. Es war — „Wie geht es dir jetzt, Dina?“ fragte ſie — „O, viel beſſer, als ſeit lange!“ antwor- — „Hoffen wir das, Dina, und vor allen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0170" n="162"/> Tode zeigt und die Seele des Beſchauers mit tiefer<lb/> Rührung erfüllt.</p><lb/> <p>Dina öffnete bald wieder die Augen und ihr er-<lb/> ſter Blick fiel auf den ſie voll Mitleid und Theil-<lb/> nahme betrachtenden Arnold. Es zeigte ſich Etwas<lb/> in ihren Augen wie himmliſche Freude und eine ihrer<lb/> Hände zum Himmel emporhebend, ſagte ſie mit freu-<lb/> digbewegter, aber leiſer Stimme:</p><lb/> <p>— „Bald werde ich dort ſeyn!“</p><lb/> <p>— „Ja!“ antwortete ihr Arnold, der wußte,<lb/> daß er ihr Troſt und Beruhigung dadurch brächte;<lb/> „ja, hoffen Sie, Dina!“</p><lb/> <p>Ein Blick ihres Auges dankte ihm für den ihr<lb/> gegebenen Troſt.</p><lb/> <p>Marie trat jetzt zu den Beiden ein. Es war<lb/> ihr klar geworden, daß ſie, wenn ſie nicht gänzlich<lb/> in der Achtung Arnolds ſinken wollte, wenigſtens<lb/> einige Theilnahme für die leidende Dina heucheln<lb/> müſſe.</p><lb/> <p>— „Wie geht es dir jetzt, Dina?“ fragte ſie<lb/> dieſe mit erzwungener Freundlichkeit. „Nicht wahr,<lb/> dir iſt ſchon viel beſſer?“</p><lb/> <p>— „O, viel beſſer, als ſeit lange!“ antwor-<lb/> tete dieſe nochmals, einen dankbaren Blick auf Arnold<lb/> werfend; „bald wird mir ganz wohl ſeyn!“</p><lb/> <p>— „Hoffen wir das, Dina, und vor allen<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [162/0170]
Tode zeigt und die Seele des Beſchauers mit tiefer
Rührung erfüllt.
Dina öffnete bald wieder die Augen und ihr er-
ſter Blick fiel auf den ſie voll Mitleid und Theil-
nahme betrachtenden Arnold. Es zeigte ſich Etwas
in ihren Augen wie himmliſche Freude und eine ihrer
Hände zum Himmel emporhebend, ſagte ſie mit freu-
digbewegter, aber leiſer Stimme:
— „Bald werde ich dort ſeyn!“
— „Ja!“ antwortete ihr Arnold, der wußte,
daß er ihr Troſt und Beruhigung dadurch brächte;
„ja, hoffen Sie, Dina!“
Ein Blick ihres Auges dankte ihm für den ihr
gegebenen Troſt.
Marie trat jetzt zu den Beiden ein. Es war
ihr klar geworden, daß ſie, wenn ſie nicht gänzlich
in der Achtung Arnolds ſinken wollte, wenigſtens
einige Theilnahme für die leidende Dina heucheln
müſſe.
— „Wie geht es dir jetzt, Dina?“ fragte ſie
dieſe mit erzwungener Freundlichkeit. „Nicht wahr,
dir iſt ſchon viel beſſer?“
— „O, viel beſſer, als ſeit lange!“ antwor-
tete dieſe nochmals, einen dankbaren Blick auf Arnold
werfend; „bald wird mir ganz wohl ſeyn!“
— „Hoffen wir das, Dina, und vor allen
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