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Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 1. Jena, 1846.

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ten, weil er seine weitsehenden Pläne durchkreuzte,
es nicht ohne Schmerz, ohne Selbstverläugnung ge-
schehen würde.

Es lag besonders Etwas in dem Blick des sehr
schönen, geist- und gemüthreichen Auges Arnolds,
das ihn auf eine fast magische Art anzog; ihm war,
als habe ein geliebtes Wesen ihn schon früher mit
eben solchem Blicke angeblickt und er die vollste Se-
ligkeit darin gefunden; eine gleiche Wirkung brachte
ein characteristisches Lächeln Arnolds, das zuweilen
angenehm seinen Mund umspielte, auf ihn hervor: in
beiden lag ein Zauber, dem selbst sein abgehärtetes
Gemüth nicht zu widerstehen vermochte.

Als Arnold, nach dem ersten Besuche, den er
im Hause Joe Smiths abgestattet, von diesem und
Marien Abschied nahm, lud ihn letzterer ein, so oft
es ihm gelegen seyn würde, wieder zu kommen, in-
dem er allemal ein gern gesehener Gast seyn würde.
Allein der junge Deutsche war nicht allzu sehr ge-
neigt, Gebrauch von dieser Erlaubniß zu machen, in-
dem sein Verstand ihm sagte, daß dieses plötzliche Zu-
vorkommen, das fast an Zudringlichkeit grenzte, ir-
gend eine geheime Absicht Joe Smiths zum Motive
haben müsse, und er war einmal fest entschlossen, sich
diesem Ehrgeizigen nicht zum Werkzeuge herzuleihen.
Drei Jahre schon hatten beide Männer mit einander

ten, weil er ſeine weitſehenden Pläne durchkreuzte,
es nicht ohne Schmerz, ohne Selbſtverläugnung ge-
ſchehen würde.

Es lag beſonders Etwas in dem Blick des ſehr
ſchönen, geiſt- und gemüthreichen Auges Arnolds,
das ihn auf eine faſt magiſche Art anzog; ihm war,
als habe ein geliebtes Weſen ihn ſchon früher mit
eben ſolchem Blicke angeblickt und er die vollſte Se-
ligkeit darin gefunden; eine gleiche Wirkung brachte
ein characteriſtiſches Lächeln Arnolds, das zuweilen
angenehm ſeinen Mund umſpielte, auf ihn hervor: in
beiden lag ein Zauber, dem ſelbſt ſein abgehärtetes
Gemüth nicht zu widerſtehen vermochte.

Als Arnold, nach dem erſten Beſuche, den er
im Hauſe Joe Smiths abgeſtattet, von dieſem und
Marien Abſchied nahm, lud ihn letzterer ein, ſo oft
es ihm gelegen ſeyn würde, wieder zu kommen, in-
dem er allemal ein gern geſehener Gaſt ſeyn würde.
Allein der junge Deutſche war nicht allzu ſehr ge-
neigt, Gebrauch von dieſer Erlaubniß zu machen, in-
dem ſein Verſtand ihm ſagte, daß dieſes plötzliche Zu-
vorkommen, das faſt an Zudringlichkeit grenzte, ir-
gend eine geheime Abſicht Joe Smiths zum Motive
haben müſſe, und er war einmal feſt entſchloſſen, ſich
dieſem Ehrgeizigen nicht zum Werkzeuge herzuleihen.
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[124/0132] ten, weil er ſeine weitſehenden Pläne durchkreuzte, es nicht ohne Schmerz, ohne Selbſtverläugnung ge- ſchehen würde. Es lag beſonders Etwas in dem Blick des ſehr ſchönen, geiſt- und gemüthreichen Auges Arnolds, das ihn auf eine faſt magiſche Art anzog; ihm war, als habe ein geliebtes Weſen ihn ſchon früher mit eben ſolchem Blicke angeblickt und er die vollſte Se- ligkeit darin gefunden; eine gleiche Wirkung brachte ein characteriſtiſches Lächeln Arnolds, das zuweilen angenehm ſeinen Mund umſpielte, auf ihn hervor: in beiden lag ein Zauber, dem ſelbſt ſein abgehärtetes Gemüth nicht zu widerſtehen vermochte. Als Arnold, nach dem erſten Beſuche, den er im Hauſe Joe Smiths abgeſtattet, von dieſem und Marien Abſchied nahm, lud ihn letzterer ein, ſo oft es ihm gelegen ſeyn würde, wieder zu kommen, in- dem er allemal ein gern geſehener Gaſt ſeyn würde. Allein der junge Deutſche war nicht allzu ſehr ge- neigt, Gebrauch von dieſer Erlaubniß zu machen, in- dem ſein Verſtand ihm ſagte, daß dieſes plötzliche Zu- vorkommen, das faſt an Zudringlichkeit grenzte, ir- gend eine geheime Abſicht Joe Smiths zum Motive haben müſſe, und er war einmal feſt entſchloſſen, ſich dieſem Ehrgeizigen nicht zum Werkzeuge herzuleihen. Drei Jahre ſchon hatten beide Männer mit einander

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Zitationshilfe: Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 1. Jena, 1846, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoppe_prophet01_1846/132>, abgerufen am 24.11.2024.