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Schoch, Johann Georg: Comoedia Vom Studenten-Leben. Leipzig, 1658.

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Käthe.
Thut ers denn/ daß ihrs sehet?
Alex.
Ja freylich sehe ichs. Er thuts nicht allein
daß ichs sehe/ er thuts wol wenn gleich mehr Leu-
te mit dabey seind. Wer bekümmert sich darumb.
Jhr werbts so gerne gehat haben/ als sie/ wie
ihr auch so seyd gewesen/ wenn sich Brose mit
euch gedäntzschelt hat.
Käthe.
Jch hatt es freylich gerne. Aber ich liesse
Hansen/ den Vater/ nicht zusehen/ es geschahe
allemahl alleine/ ich dachte/ er möchte drumb schel-
ten/ wenn ers sehe.
Alex.
Was solt ich sie drüm schelten. Jch dancke
GOtt/ daß sie es thut/ die lose Möhre hat lange
nicht dran gewolt/ ich dachte immer der Hund
würde reiten.
Käthe.
Wer ist er denn/ den sie nimbt?
Alex.
Es ist des Schäffers von Schiers sein Flori-
don. Kennt ihr ihn denn nicht?
Käthe.
Nein/ Alex/ ich kenne ihn nicht. Jst es ein
wackerer Knecht?
Alex.
Je/ es ist so ein straff Kerl/ als ich mein Tage
einen
D ij
Kaͤthe.
Thut ers denn/ daß ihrs ſehet?
Alex.
Ja freylich ſehe ichs. Er thuts nicht allein
daß ichs ſehe/ er thuts wol wenn gleich mehr Leu-
te mit dabey ſeind. Wer bekuͤmmert ſich darumb.
Jhr werbts ſo gerne gehat haben/ als ſie/ wie
ihr auch ſo ſeyd geweſen/ wenn ſich Broſe mit
euch gedaͤntzſchelt hat.
Kaͤthe.
Jch hatt es freylich gerne. Aber ich lieſſe
Hanſen/ den Vater/ nicht zuſehen/ es geſchahe
allemahl alleine/ ich dachte/ er moͤchte drumb ſchel-
ten/ wenn ers ſehe.
Alex.
Was ſolt ich ſie druͤm ſchelten. Jch dancke
GOtt/ daß ſie es thut/ die loſe Moͤhre hat lange
nicht dran gewolt/ ich dachte immer der Hund
wuͤrde reiten.
Kaͤthe.
Wer iſt er denn/ den ſie nimbt?
Alex.
Es iſt des Schaͤffers von Schiers ſein Flori-
don. Kennt ihr ihn denn nicht?
Kaͤthe.
Nein/ Alex/ ich kenne ihn nicht. Jſt es ein
wackerer Knecht?
Alex.
Je/ es iſt ſo ein ſtraff Kerl/ als ich mein Tage
einen
D ij
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[0053] Kaͤthe. Thut ers denn/ daß ihrs ſehet? Alex. Ja freylich ſehe ichs. Er thuts nicht allein daß ichs ſehe/ er thuts wol wenn gleich mehr Leu- te mit dabey ſeind. Wer bekuͤmmert ſich darumb. Jhr werbts ſo gerne gehat haben/ als ſie/ wie ihr auch ſo ſeyd geweſen/ wenn ſich Broſe mit euch gedaͤntzſchelt hat. Kaͤthe. Jch hatt es freylich gerne. Aber ich lieſſe Hanſen/ den Vater/ nicht zuſehen/ es geſchahe allemahl alleine/ ich dachte/ er moͤchte drumb ſchel- ten/ wenn ers ſehe. Alex. Was ſolt ich ſie druͤm ſchelten. Jch dancke GOtt/ daß ſie es thut/ die loſe Moͤhre hat lange nicht dran gewolt/ ich dachte immer der Hund wuͤrde reiten. Kaͤthe. Wer iſt er denn/ den ſie nimbt? Alex. Es iſt des Schaͤffers von Schiers ſein Flori- don. Kennt ihr ihn denn nicht? Kaͤthe. Nein/ Alex/ ich kenne ihn nicht. Jſt es ein wackerer Knecht? Alex. Je/ es iſt ſo ein ſtraff Kerl/ als ich mein Tage einen D ij

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Zitationshilfe: Schoch, Johann Georg: Comoedia Vom Studenten-Leben. Leipzig, 1658, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoch_comoedia_1658/53>, abgerufen am 28.11.2024.