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Schoch, Johann Georg: Comoedia Vom Studenten-Leben. Leipzig, 1658.

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einen gesehen und gehört habe. Jch kans unserm
HErrn Gott nicht genug verdancken/ daß er dem
Mädgen so ein Glück zugeschantzet. Sie hetts/
mein Siele/ mit keinem besser treffen können/ weil
er seines schlauen Kopffs wegen von der gantzen
Gemeine schrecklich hehr gehalten wird. Die gan-
tze Dorffsch afft hat ihn sein lätge für den Aller-
reichsten gehalten. Einer sihets auch wol in Tantze/
daß ihm ein 8 pfennger nicht ans Hertz gewach-
sen ist. Er hat auch so einen Knützschel Schaafe/
und so ein Storm klein und groß Vieh/ daß einer
sich darvor kreitzigen und segnen möchte. Vnd wenn
gleich dasselbe nicht were/ so ist er mit dem Maule
so gewalrig fix/ und weiß das Wetter und das Ge-
stirne eins und das ondere so straff zusammen zu
reimen als ein Staudente/ er mag auch seyn wer
er wil. Jch kan euchs nicht versagen/ wie behende
er von dem kauterwelschen geschere des Gefirma-
ments ein stück weg kosen kan/ daß wir alle Maul
und Nase auffsperren müssen; Deßwegen ist er
auch von Nachbarn allen gotssambt zu so einen
straffen Kerl gemacht worden/ wenn es unter den
Schäfern irgend nipperneppsch zugehet/ daß er
ihnen aus dem Traume hilfft. Jch muß gestehen/ er
hat so einen verschmitzten Schettel/ daß sein gelb-
schnäblichter Witz meine alte Rencke weit über-
tölpelt/ daß ich alter Krippenstösser noch immer
von ihme zu lernen habe. Du lieber Gott/ wie
viel mahl muß er bey Richter und Schöppen seine
drey
einen geſehen und gehoͤrt habe. Jch kans unſerm
HErrn Gott nicht genug verdancken/ daß er dem
Maͤdgen ſo ein Gluͤck zugeſchantzet. Sie hetts/
mein Siele/ mit keinem beſſer treffen koͤnnen/ weil
er ſeines ſchlauen Kopffs wegen von der gantzen
Gemeine ſchrecklich hehr gehalten wird. Die gan-
tze Dorffſch afft hat ihn ſein laͤtge fuͤr den Aller-
reichſten gehalten. Einer ſihets auch wol in Tantze/
daß ihm ein 8 pfennger nicht ans Hertz gewach-
ſen iſt. Er hat auch ſo einen Knuͤtzſchel Schaafe/
und ſo ein Storm klein und groß Vieh/ daß einer
ſich darvor kreitzigen und ſegnen moͤchte. Vnd wenn
gleich daſſelbe nicht were/ ſo iſt er mit dem Maule
ſo gewalrig fix/ und weiß das Wetter und das Ge-
ſtirne eins und das ondere ſo ſtraff zuſammen zu
reimen als ein Staudente/ er mag auch ſeyn wer
er wil. Jch kan euchs nicht verſagen/ wie behende
er von dem kauterwelſchen geſchere des Gefirma-
ments ein ſtuͤck weg koſen kan/ daß wir alle Maul
und Naſe auffſperren muͤſſen; Deßwegen iſt er
auch von Nachbarn allen gotsſambt zu ſo einen
ſtraffen Kerl gemacht worden/ wenn es unter den
Schaͤfern irgend nipperneppſch zugehet/ daß er
ihnen aus dem Traume hilfft. Jch muß geſtehen/ er
hat ſo einen verſchmitzten Schettel/ daß ſein gelb-
ſchnaͤblichter Witz meine alte Rencke weit uͤber-
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von ihme zu lernen habe. Du lieber Gott/ wie
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[0054] einen geſehen und gehoͤrt habe. Jch kans unſerm HErrn Gott nicht genug verdancken/ daß er dem Maͤdgen ſo ein Gluͤck zugeſchantzet. Sie hetts/ mein Siele/ mit keinem beſſer treffen koͤnnen/ weil er ſeines ſchlauen Kopffs wegen von der gantzen Gemeine ſchrecklich hehr gehalten wird. Die gan- tze Dorffſch afft hat ihn ſein laͤtge fuͤr den Aller- reichſten gehalten. Einer ſihets auch wol in Tantze/ daß ihm ein 8 pfennger nicht ans Hertz gewach- ſen iſt. Er hat auch ſo einen Knuͤtzſchel Schaafe/ und ſo ein Storm klein und groß Vieh/ daß einer ſich darvor kreitzigen und ſegnen moͤchte. Vnd wenn gleich daſſelbe nicht were/ ſo iſt er mit dem Maule ſo gewalrig fix/ und weiß das Wetter und das Ge- ſtirne eins und das ondere ſo ſtraff zuſammen zu reimen als ein Staudente/ er mag auch ſeyn wer er wil. Jch kan euchs nicht verſagen/ wie behende er von dem kauterwelſchen geſchere des Gefirma- ments ein ſtuͤck weg koſen kan/ daß wir alle Maul und Naſe auffſperren muͤſſen; Deßwegen iſt er auch von Nachbarn allen gotsſambt zu ſo einen ſtraffen Kerl gemacht worden/ wenn es unter den Schaͤfern irgend nipperneppſch zugehet/ daß er ihnen aus dem Traume hilfft. Jch muß geſtehen/ er hat ſo einen verſchmitzten Schettel/ daß ſein gelb- ſchnaͤblichter Witz meine alte Rencke weit uͤber- toͤlpelt/ daß ich alter Krippenſtoͤſſer noch immer von ihme zu lernen habe. Du lieber Gott/ wie viel mahl muß er bey Richter und Schoͤppen ſeine drey

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Zitationshilfe: Schoch, Johann Georg: Comoedia Vom Studenten-Leben. Leipzig, 1658, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoch_comoedia_1658/54>, abgerufen am 28.11.2024.