Schoch, Johann Georg: Comoedia Vom Studenten-Leben. Leipzig, 1658. Käthe. Jch weiß nicht/ obs auch die Woche wird ge- schehen. Nachbar Alex giebt löbte mit seiner Tochter Plonen/ da werden wir doch auch mit dabey seyn. Brose. Jst das war? Aber sihe da kömt er gleich her. Glück zu Nachbar Alex/ wo denn naus? Wolt ihr auch in die Stadt zu Marckte? Alex. Ja/ Nachbar Bruse. Wo wolt denn ihr hin mit euerer/ Käthe? Brose. Da haben wir ein bißgen Eyer/ und Butter- milch/ ob wirs loß werden können/ es verlohnt sich bald nicht die Mühe/ daß mans nein trägt. Käthe. Wie gehts? Nachbar Alex. Wie habt ihr denn euch so angethan? Man sihet wol/ daß ihr eure Tochter vergeben wolt. Wolt ihr auch nein mit in die Stadt? Wenn sol denn die Löbte wer- den? Alex. Morgen/ wils Gott; Jch wolte mit nein gehen/ und wolte einen spantfückel neuen Tha- ler einwechseln zum Mahlschatze. Jch wolte se- hen/ ob ich der losen Möhre auch zu einen Latze käuffen könte; es ist nichts mehr an dem andern. Der Bräutigam hat ihn schon alle weg getha- lentzt. Käthe.
Kaͤthe. Jch weiß nicht/ obs auch die Woche wird ge- ſchehen. Nachbar Alex giebt loͤbte mit ſeiner Tochter Plonen/ da werden wir doch auch mit dabey ſeyn. Broſe. Jſt das war? Aber ſihe da koͤmt er gleich her. Gluͤck zu Nachbar Alex/ wo denn naus? Wolt ihr auch in die Stadt zu Marckte? Alex. Ja/ Nachbar Bruſe. Wo wolt denn ihr hin mit euerer/ Kaͤthe? Broſe. Da haben wir ein bißgen Eyer/ und Butter- milch/ ob wirs loß werden koͤnnen/ es verlohnt ſich bald nicht die Muͤhe/ daß mans nein traͤgt. Kaͤthe. Wie gehts? Nachbar Alex. Wie habt ihr denn euch ſo angethan? Man ſihet wol/ daß ihr eure Tochter vergeben wolt. Wolt ihr auch nein mit in die Stadt? Wenn ſol denn die Loͤbte wer- den? Alex. Morgen/ wils Gott; Jch wolte mit nein gehen/ und wolte einen ſpantfuͤckel neuen Tha- ler einwechſeln zum Mahlſchatze. Jch wolte ſe- hen/ ob ich der loſen Moͤhre auch zu einen Latze kaͤuffen koͤnte; es iſt nichts mehr an dem andern. Der Braͤutigam hat ihn ſchon alle weg getha- lentzt. Kaͤthe.
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Jch weiß nicht/ obs auch die Woche wird ge-
ſchehen. Nachbar Alex giebt loͤbte mit ſeiner
Tochter Plonen/ da werden wir doch auch mit
dabey ſeyn.
Broſe.
Jſt das war? Aber ſihe da koͤmt er gleich her.
Gluͤck zu Nachbar Alex/ wo denn naus? Wolt
ihr auch in die Stadt zu Marckte?
Alex.
Ja/ Nachbar Bruſe. Wo wolt denn ihr hin
mit euerer/ Kaͤthe?
Broſe.
Da haben wir ein bißgen Eyer/ und Butter-
milch/ ob wirs loß werden koͤnnen/ es verlohnt ſich
bald nicht die Muͤhe/ daß mans nein traͤgt.
Kaͤthe.
Wie gehts? Nachbar Alex. Wie habt ihr
denn euch ſo angethan? Man ſihet wol/ daß ihr
eure Tochter vergeben wolt. Wolt ihr auch nein
mit in die Stadt? Wenn ſol denn die Loͤbte wer-
den?
Alex.
Morgen/ wils Gott; Jch wolte mit nein
gehen/ und wolte einen ſpantfuͤckel neuen Tha-
ler einwechſeln zum Mahlſchatze. Jch wolte ſe-
hen/ ob ich der loſen Moͤhre auch zu einen Latze
kaͤuffen koͤnte; es iſt nichts mehr an dem andern.
Der Braͤutigam hat ihn ſchon alle weg getha-
lentzt.
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Zitationshilfe: | Schoch, Johann Georg: Comoedia Vom Studenten-Leben. Leipzig, 1658, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoch_comoedia_1658/52>, abgerufen am 06.07.2024. |