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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743.

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so wohl, als meiner Getreuen Beyhülffe, glück-
lich ausgerichtet, wie ich mich denn deßfalls bald
zu legitimiren verhoffe.

Jch will aber doch erweißlich machen, daß
nichts wandelbarer sey, als das Glück: denn da ich
am - - von Amsterdam wieder abgelauffen war,
und zwey der besten Peloten mit mir genommen,
auf die ich mich vollkommen verließ, blieb ich im
Texel plötzlich und unverhofft mit meinem Schiffe
auf einer gefährlichen Sand-Banck sitzen, und mei-
nem Bruder wäre es bey einer Haare eben also
gegangen, allein ihm wurde noch in der Geschwin-
digkeit geholffen, daß er Flott ward, ich aber muste
3. gantzer Tage und Nächte pausiren, ehe mir ge-
holffen, und ich wieder Flott gemacht werden kon-
te.

Dieses schien mir schon im voraus ein böses
Omen zu seyn, allein, da Wind und Wetter noch
gut, seegelten wir mit ziemlich getrosten Hertzen
nach den Portugiesischen Küsten zu, konten aber
dieselben nicht erreichen, ehe uns ein hefftiger Sturm
sehr gewaltig zusetzte, derowegen musten wir GOtt
im Himmel dancken, daß wir mit Kummer, Noth
und gröster Gefahr in den Hafen zu Lißabon ein-
lauffen konten, denn es ist bekannter Maassen der
Lißabonische Hafen ein sehr gefährlicher Hafen,
wir traffen in selbigem 2. Holländische Ost-Jndi-
en-Fahrer an, die wohl montirt waren, so wohl mit
Geschütze als Volcke. Erstlich sahen wir, nachdem
wir gute Freundschafft mit den Holländern gemacht
hatten, uns genöthiget, den Sturm abzuwarten,
worüber wir 14. Tage müßig zubringen musten,

am

ſo wohl, als meiner Getreuen Beyhuͤlffe, gluͤck-
lich ausgerichtet, wie ich mich denn deßfalls bald
zu legitimiren verhoffe.

Jch will aber doch erweißlich machen, daß
nichts wandelbarer ſey, als das Gluͤck: denn da ich
am ‒ ‒ von Amſterdam wieder abgelauffen war,
und zwey der beſten Peloten mit mir genommen,
auf die ich mich vollkommen verließ, blieb ich im
Texel ploͤtzlich und unverhofft mit meinem Schiffe
auf einer gefaͤhrlichen Sand-Banck ſitzen, und mei-
nem Bruder waͤre es bey einer Haare eben alſo
gegangen, allein ihm wurde noch in der Geſchwin-
digkeit geholffen, daß er Flott ward, ich aber muſte
3. gantzer Tage und Naͤchte pauſiren, ehe mir ge-
holffen, und ich wieder Flott gemacht werden kon-
te.

Dieſes ſchien mir ſchon im voraus ein boͤſes
Omen zu ſeyn, allein, da Wind und Wetter noch
gut, ſeegelten wir mit ziemlich getroſten Hertzen
nach den Portugieſiſchen Kuͤſten zu, konten aber
dieſelben nicht erreichen, ehe uns ein hefftiger Sturm
ſehr gewaltig zuſetzte, derowegen muſten wir GOtt
im Himmel dancken, daß wir mit Kummer, Noth
und groͤſter Gefahr in den Hafen zu Lißabon ein-
lauffen konten, denn es iſt bekannter Maaſſen der
Lißaboniſche Hafen ein ſehr gefaͤhrlicher Hafen,
wir traffen in ſelbigem 2. Hollaͤndiſche Oſt-Jndi-
en-Fahrer an, die wohl montirt waren, ſo wohl mit
Geſchuͤtze als Volcke. Erſtlich ſahen wir, nachdem
wir gute Freundſchafft mit den Hollaͤndern gemacht
hatten, uns genoͤthiget, den Sturm abzuwarten,
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[48/0058] ſo wohl, als meiner Getreuen Beyhuͤlffe, gluͤck- lich ausgerichtet, wie ich mich denn deßfalls bald zu legitimiren verhoffe. Jch will aber doch erweißlich machen, daß nichts wandelbarer ſey, als das Gluͤck: denn da ich am ‒ ‒ von Amſterdam wieder abgelauffen war, und zwey der beſten Peloten mit mir genommen, auf die ich mich vollkommen verließ, blieb ich im Texel ploͤtzlich und unverhofft mit meinem Schiffe auf einer gefaͤhrlichen Sand-Banck ſitzen, und mei- nem Bruder waͤre es bey einer Haare eben alſo gegangen, allein ihm wurde noch in der Geſchwin- digkeit geholffen, daß er Flott ward, ich aber muſte 3. gantzer Tage und Naͤchte pauſiren, ehe mir ge- holffen, und ich wieder Flott gemacht werden kon- te. Dieſes ſchien mir ſchon im voraus ein boͤſes Omen zu ſeyn, allein, da Wind und Wetter noch gut, ſeegelten wir mit ziemlich getroſten Hertzen nach den Portugieſiſchen Kuͤſten zu, konten aber dieſelben nicht erreichen, ehe uns ein hefftiger Sturm ſehr gewaltig zuſetzte, derowegen muſten wir GOtt im Himmel dancken, daß wir mit Kummer, Noth und groͤſter Gefahr in den Hafen zu Lißabon ein- lauffen konten, denn es iſt bekannter Maaſſen der Lißaboniſche Hafen ein ſehr gefaͤhrlicher Hafen, wir traffen in ſelbigem 2. Hollaͤndiſche Oſt-Jndi- en-Fahrer an, die wohl montirt waren, ſo wohl mit Geſchuͤtze als Volcke. Erſtlich ſahen wir, nachdem wir gute Freundſchafft mit den Hollaͤndern gemacht hatten, uns genoͤthiget, den Sturm abzuwarten, woruͤber wir 14. Tage muͤßig zubringen muſten, am

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/58>, abgerufen am 24.11.2024.